Ein neues Smart Village Dorf

Digital Einkaufen geht auch in Walhausen

Wenn man an Walhausen denkt, kommen vielen zuerst die Köhler in den Sinn. Und dann lange nichts mehr. Denn der kleine Ort in der Gemeinde Nohfelden ist nicht unbedingt der gesellschaftliche Mittelpunkt. Einkaufen in Walhausen? Fehlanzeige. 

Doch genau hierfür wurde im Landkreis St. Wendel ein Konzept entwickelt. Im Land(auf)Schwung-Projekt „Smart Village“ wurde die digitale Nahversorgung zunächst in Remmesweiler getestet. Bereits seit Mitte 2018 können die „Remmesweilerer“ Waren über eine Online-Plattform bestellen und bei einem gemeinsamen Frühstück im Dorfgemeinschaftshaus abholen. So können ältere oder nicht mobile Menschen, aber auch junge Eltern, die sich den Weg zum Supermarkt sparen möchten, ihre Waren des täglichen Bedarfs bequem zuhause bestellen und im Ort abholen. Damit das funktionieren kann, wurde die Online-Plattform für Lebensmittel und Artikel des täglichen Bedarfs sowie Dienstleistungen unter Einbindung regionaler Anbieter und Ehrenamtlicher entwickelt. Seit 2018 hatte man in Remmesweiler die Möglichkeit „Smart Village“ auf Herz und Nieren zur testen und nach anfänglichen Stolperfallen läuft das System mittlerweile sehr gut. 



So gut, dass mit Walhausen jetzt bereits 10 Orte im Landkreis an dem Projekt teilnehmen. So fährt der „Smart Village“-Transporter nun nicht nur nach Remmesweiler, sondern auch nach Berschweiler, Leitersweiler, Hoof, Dörrenbach, Mosberg-Richweiler, Steinberg-Deckenhardt, Osterbrücken und Winterbach. Außerdem gibt es noch eine Abhol-Station am UTZ in St. Wendel, die sozusagen ein eigenes kleines „Dorf“ darstellt.

Nachdem mit Mosberg-Richweiler bereits ein Dorf in der Gemeinde Nohfelden im Projekt aufgenommen wurde und ganz fleißig bestellt, wollten auch die „Walhausener“ die digitale Nahversorgung ins Dorf bekommen. 

„Die fehlende Nahversorgung ist ein Thema, welches uns seit einiger Zeit begleitet und auch in Zukunft begleiten wird. Smart Village zeigt anschaulich, wie in kleineren Orten trotz fehlender Einkaufsmöglichkeiten die Daseinsvorsorge aufrechterhalten werden kann. Das Projekt verdient Unterstützung, und ich ermutige die Bewohner, das Angebot zu nutzen“, sagt Bürgermeister Andreas Veit, der sich bei der ersten Lieferung in Walhausen davon überzeugt, wie das Projekt angenommen wird. Zwar wurden in Walhausen noch keine so großen Mengen wie in Mosberg-Richweiler bestellt, aber kontinuierlich trudeln auch hier Käufer ins Sportlerheim. Genau wie der Bürgermeister ist auch Ortsvorsteher Oliver Thome begeistert von dem Projekt und freut sich schon, wenn irgendwann auch ein Kaffeekränzchen um die Abholung stattfinden kann, sodass das Miteinander im Dorf wie bei einem Dorfladen gestärkt wird. 

Info:

Über die Online-Plattform „Keepfresh“ können die Einwohner der Dörfer regionale Artikel aus diversen Bereichen von verschiedenen lokalen Anbietern bis sonntags 24 Uhr bestellen. Auch für Bewohner anderer Ortsteile besteht die Möglichkeit, von diesem Einkaufsservice Gebrauch zu machen. Bei der Anmeldung im System muss jedoch Walhausen als Wohnort angegeben werden. Die bestellten Waren werden von der landkreiseigenen Logistik bei den regionalen Händlern abgeholt, in einem Verteilerzentrum in Sankt Wendel kundenorientiert zusammengestellt und in einem wöchentlichen Lieferzyklus ins Sportlerheim des FC Walhausen (Sportplatzstraße) geliefert. Dort wiederum nehmen die sogenannten Dorfcoaches die Bestellungen entgegen und überreichen die Waren an die jeweiligen Kunden. Die Lieferung nach Walhausen erfolgt seit 26. März 2021 am darauffolgenden Freitag ab 17 Uhr. Die Ware kann per Kreditkarte, Bankeinzug oder bar vor Ort bezahlt werden. Bei allen Fragen im Zusammenhang mit dem neuen Angebot steht der Ortsvorsteher von Walhausen, Oliver Thome (Tel: 015203891817), gerne zur Verfügung.

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