· Arbeitslosigkeit leicht gesunken
· Ausbildungsstellenmarkt ist ausgeglichen
· Mehr offene Stellen gemeldet als vor einem Jahr
Im Juni waren im Kreis St. Wendel 1.608 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 49 weniger als im Mai und 158 weniger als vor einem Jahr (minus 8,9 Prozent).
Die Arbeitslosenquote betrug im Juni 3,4 Prozent, das waren 0,4 Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr.
„Im Juni ist die Arbeitslosigkeit im Kreis St. Wendel in beiden Rechtskreisen leicht gesunken“, erklärt Jürgen Haßdenteufel, Leiter der Agentur für Arbeit Saarland. „In den kommenden Wochen erwarte ich allerdings einen saisonbedingten Anstieg wie in jedem Jahr um diese Zeit vor allem durch Arbeitslosmeldungen von Jugendliche nach der Ausbildung und durch Kündigungen zum Quartalsende“, so Haßdenteufel. „Unser Hauptaugenmerk gilt derzeit dem Ausbildungsmarkt. Aktuell sind noch viele offene Ausbildungsstellen bis September zu besetzen, was in Zeiten stagnierender Bewerberzahlen eine Herausforderung ist“, betont Haßdenteufel. „Hier sind die Arbeitgeber gefragt, mit Unterstützungsleistungen der Arbeitsagentur auch auf den ersten Blick schwächeren Ausbildungssuchenden eine Chance zu geben.“
Die Arbeitslosenquoten aller saarländischen Landkreise im Vergleich:
Landkreis St. Wendel: 3,4 Prozent
Landkreis Merzig-Wadern: 4,5 Prozent
Landkreis Saarlouis: 5,1 Prozent
Saarpfalz-Kreis: 5,3 Prozent
Landkreis Neunkirchen: 7,6 Prozent
Regionalverband Saarbrücken: 8,9 Prozent
Jeden Monat gibt es auf dem Arbeitsmarkt viel Bewegung: Menschen melden sich arbeitslos, andere beenden die Arbeitslosigkeit beispielsweise durch Aufnahme einer Beschäftigung.
In den letzten vier Wochen meldeten sich 125 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos. Das waren 55 weniger als vor einem Jahr.
Auf der anderen Seite haben 146 Personen ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit beendet, 53 weniger als im Mai und 63 weniger als im Vorjahr.
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung
Bei der Agentur für Arbeit ist die Zahl der Arbeitslosen in Juni um 25 auf 692 gesunken und lag um 33 unter dem Vorjahreswert. Im aktuellen Monat waren 367 Männer arbeitslos, 13 weniger als im Mai. Bei den Frauen ist die Arbeitslosigkeit um 12 auf 325 gesunken. Bei den Jüngeren unter 25 Jahren waren 73 Personen gemeldet, 20 weniger als im Mai und 5 weniger wie vor einem Jahr. In der Altersgruppe 50Plus waren 335 Menschen arbeitslos, 13 weniger als im Mai.
Beim Vergleich des Arbeitslosenbestandes mit dem Vorjahresmonat ist zu beachten, dass Menschen, die zeitgleich Arbeitslosengeld von der Agentur und des Jobcenters beziehen, seit Beginn dieses Jahres ausschließlich im Bereich der Arbeitslosenversicherung gezählt und nicht mehr im Bereich der Grundsicherung.
Entwicklung in der Grundsicherung für Arbeitslose
Die Arbeitslosigkeit beim Jobcenter des Kreises ist im Juni um 24 auf 916 Personen gesunken, das waren 125 weniger Arbeitslose als vor einem Jahr (minus 12 Prozent). Rund 400 der beim Jobcenter registrierten Arbeitslosen waren bereits ein Jahr und länger arbeitslos. Dies entspricht einem Anteil von 43,6 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit um 20 Personen. Im Juni waren 257 Ausländer arbeitslos gemeldet, 39 weniger als vor einem Jahr. Der Ausländeranteil an den Arbeitslosen betrug im Juni 28,1 Prozent.
Beim Vergleich des Arbeitslosenbestandes mit dem Vorjahresmonat ist zu beachten, dass Menschen, die zeitgleich Arbeitslosengeld von der Agentur und des Jobcenters beziehen, seit Beginn dieses Jahres ausschließlich im Bereich der Arbeitslosenversicherung gezählt und nicht mehr im Bereich der Grundsicherung.
Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit)
Die Unterbeschäftigung lag im Bereich der Arbeitslosenversicherung im Juni bei 956 Personen. Das waren 3,9 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Im Bereich der Grundsicherung für Arbeitsuchende lag die Unterbeschäftigung im Juni bei 1.792 Personen (plus 3,7 Prozent zum Vorjahr).
In die Unterbeschäftigung werden neben den registrierten Arbeitslosen auch die Personen einbezogen, die an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnehmen oder aus anderen Gründen nicht als Arbeitslose gezählt werden.
Stellenmarkt
Im Monat Juni waren bei dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit 829 offene Stellen gemeldet. Dies waren 28,3 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Die meisten offenen Stellen gibt es in der Zeitarbeit, im Handel, im Gastgewerbe und im Bereich der freiberuflichen/wissenschaftlichen/technischen Dienstleistungen. Auch im Baugewerbe, im Verarbeitenden Gewerbe und im Gesundheits- und Sozialwesen werden neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht.
Ausbildungsmarkt
Im Kreis St. Wendel wurden seit Beginn des Ausbildungsjahres im vergangenen Oktober 480 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 6,9 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig suchten 503 junge Menschen eine Ausbildungsstelle über die Arbeitsagentur, 1,6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Am statistischen Zähltag im Juni waren noch 216 Stellen unbesetzt und 212 Jugendliche unversorgt.
„Rein rechnerisch ist der Ausbildungsmarkt im Kreis St. Wendel ausgeglichen: Auf jede gemeldete Ausbildungsstelle kommt ein Bewerber bzw. eine Bewerberin“, so Haßdenteufel. „Aber nicht immer passen Bewerber und freie Ausbildungsstellen zusammen. Für die unversorgten Jugendlichen heißt es, sich zusammen mit der Berufsberatung auch nach beruflichen Alternativen umzusehen und einen Blick über die Kreisgrenzen hinaus zu werfen. Im gesamten Saarland gibt es aktuell noch 2.770 offene Ausbildungsstellen für 1.870 gemeldete Ausbildungssuchende“, erläutert Haßdenteufel. „Arbeitgeber sollten z.B. auch Jugendliche ohne oder mit schwachem Schulabschluss und Jugendliche mit Migrationshintergrund in ihre Auswahlverfahren mit einbeziehen. Sie haben oft mehr drauf, als es auf den ersten Blick scheint.
„Assistierte Ausbildung“: Chance für Jugendliche und Betriebe
Unternehmen, die diese Jugendlichen ausbilden, werden durch die Dienstleistung „Assistierte Ausbildung“ der Arbeitsagentur Saarland intensiv unterstützt. Sie erhalten Hilfestellung bei Organisation und Durchführung der Ausbildung und die Auszubildenden erhalten Unterstützung zum Abbau von Sprach- und Bildungsdefiziten und zur Förderung fachtheoretischer Fertigkeiten. Die Kosten werden vollständig durch die Agentur für Arbeit getragen. Die Teilnahme an der Assistierten Ausbildung kann zu jedem Zeitpunkt der Ausbildung beginnen und eine vorgeschaltete Phase beinhalten, um die künftigen Auszubildenden kennenzulernen.
Top 10 der offenen Ausbildungsstellen
Verkäufer 25
Kaufmann/-frau im Einzelhandel 21
Fachverkäufer/in-Lebensmittelhandwerk – Bäckerei 12
Elektroniker/in- Energie-/Gebäudetechnik 11
Koch/Köchin 10
Anlagenmechaniker/in. – Sanitär-/Heiz.-Klimatechnik. 9
Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r 8
Fachverkäufer/in-Lebensmittelhandwerk – Fleischerei 7
Bäcker/in 6
Fleischer/in 6
Hilfen der Arbeitsagentur
Neben der Vermittlung von Ausbildungsstellen bietet die Arbeitsagentur Beratung zu Ausbildungsvoraussetzungen, Bewerbungsverfahren und Berufsausbildungsbeihilfe an. Und wenn die schulischen Leistungen nicht stimmen, kann sie die Bewerberinnen und Bewerber mit vielen Fördermöglichkeiten unterstützen. Je früher sich Jugendliche mit der Agentur für Arbeit in Verbindung setzen, desto eher können individuelle Lösungsansätze für die Ausbildung gefunden werden.
Kontakt
Ein Termin bei der Berufsberatung kann über die kostenfreie Hotline 0800 4 5555 00, beim Berufsberater in der Schule oder vor Ort bei der Agentur für Arbeit vereinbart werden.
Arbeitgeber, die freie Ausbildungsstellen melden möchten, können sich an den Arbeitgeber-Service unter der kostenfreien Telefonnummer 0800 4 5555 20 wenden.