Der Arbeits- und Ausbildungsmarkt im August 2017 im Landkreis St. Wendel

  • Deutlicher Rückgang der Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich
  • Mehr offene Stellen gemeldet als vor einem Jahr

Im August waren im Kreis St. Wendel 1.749 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 46 mehr als im Juli (plus 2,7 Prozent) und 217 weniger als vor einem Jahr (minus 11,0 Prozent). Die Zahl aller Arbeitsuchenden ist um 69 auf 3.534 gesunken. Zu den Arbeitsuchenden gehören neben den Arbeitslosen (bei Arbeitsagentur und Jobcenter gemeldete Personen, einschl. Langzeitarbeitslose), u.a. auch Personen, die kurzzeitig erkrankt sind, Personen, die mehr als geringfügig beschäftigt sind und vom Jobcenter einen Aufstockungsbetrag zum Lohn erhalten sowie Beschäftigte oder Selbständige, die eine andere Arbeit suchen.

„Die im August noch andauernden Sommerferien haben die Arbeitslosigkeit nochmals geringfügig steigen lassen. Man könnte auch formulieren: Der Arbeitsmarkt macht in diesem Jahr länger Ferien“, kommentiert Christina Arend, Operative Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Saarland, die Entwicklung des Arbeitsmarktes. Weil viele Unternehmen noch Betriebsferien hatten und ein Großteil der Ausbildungsstarts im September stattfindet, wurden im abgelaufenen Monat erwartungsgemäß wenige Einstellungen realisiert. Arend zeigte sich zuversichtlich, dass die Arbeitslosigkeit in den kommenden Monaten deutlich sinkt: „Erfahrungsgemäß belebt sich im Spätsommer und Herbst nochmals das Personalgeschäft. Aber auch der Studienbeginn wird den Arbeitsmarkt weiter entlasten.“

Die Arbeitslosenquote lag im August bei 3,7 Prozent, 0,5 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert.

 

Die Arbeitslosenquoten aller saarländischen Landkreise im Vergleich:

 

Landkreis St. Wendel:               3,7 Prozent

Landkreis Merzig-Wadern:         4,8 Prozent

Landkreis Saarlouis:                 5,3 Prozent

Saarpfalz-Kreis:                        5,3 Prozent

Landkreis Neunkirchen:             7,4 Prozent

Regionalverband Saarbrücken: 9,6 Prozent

 

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung

Bei der Agentur für Arbeit ist die Zahl der Arbeitslosen in August um 28 auf 786 gestiegen, lag jedoch um 40 unter dem Vorjahreswert (minus 4,8 Prozent). Im aktuellen Monat waren 411 Männer arbeitslos, einer weniger als im Juli. Bei den Frauen ist die Arbeitslosigkeit um 27 auf 375 gestiegen. Bei den Jüngeren unter 25 Jahren waren 112 Personen gemeldet, zwei mehr als im Juli und 22 weniger als vor einem Jahr. In der Altersgruppe 50plus waren 342 Menschen arbeitslos, 20 mehr als im Juli.

Beim Vergleich des Arbeitslosenbestandes mit dem Vorjahresmonat ist zu beachten, dass Menschen, die zeitgleich Arbeitslosengeld von Agentur und Jobcenter beziehen, seit Beginn dieses Jahres ausschließlich im Bereich der Arbeitslosenversicherung gezählt und nicht mehr im Bereich der Grundsicherung.

 

Entwicklung in der Grundsicherung für Arbeitslose

Die Arbeitslosigkeit beim Jobcenter des Landkreises St. Wendel ist im August um 18 auf 963 Personen gestiegen, das waren 177 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr (minus 15,5 Prozent). Im August waren 534 Männer arbeitslos, 18 oder 3,5 Prozent mehr als im Juli. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl um 105 oder 16,4 Prozent gesunken. 429 arbeitslose Frauen wurden gezählt, genauso viele wie im Vormonat. Auch bei den Frauen ist die Zahl gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen und zwar um 72 oder 14,4 Prozent. 394 der beim Jobcenter registrierten Arbeitslosen waren bereits ein Jahr und länger arbeitslos. Gegenüber dem Vorjahr ist ein Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit um 2,6 Prozent festzustellen. Die Zahl der arbeitslosen Ausländer ist binnen Jahresfrist um 21,2 Prozent auf 297 gesunken.

 

Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit)

Die Unterbeschäftigung lag im Bereich der Arbeitslosenversicherung im August bei 968 Personen. Das waren 5,7 Prozent weniger als vor einem Jahr. Im Bereich der Grundsicherung für Arbeitsuchende lag die Unterbeschäftigung im August bei 1.785 Personen (minus 5,9 Prozent zum Vorjahr).

In die Unterbeschäftigung werden neben den registrierten Arbeitslosen auch die Personen einbezogen, die an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnehmen oder aus anderen Gründen nicht als Arbeitslose gezählt werden.

 

Stellenmarkt

Im Monat August wurden dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit 211 offene Stellen neu gemeldet. Dies waren 84 mehr als im August 2016 (plus 66,1 Prozent).

Der Bestand an offenen Stellen lag im August bei 951. Die Besetzung der offenen Stellen gestaltet sich immer schwieriger, was sich in den gegenüber dem Vorjahr um 55,6 Prozent gestiegenen Bestandszahlen niederschlägt. Seit Jahresbeginn wurden 1.669 Stellen gemeldet, 544 mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.

Die meisten Stellen waren in der Zeitarbeit (441), im Handel (100), im Gesundheits- und Sozialwesen (78), im Verarbeitenden Gewerbe (67), im Gastgewerbe (68) und im Baugewerbe (50) gemeldet.

 

Ausbildungsmarkt

Bislang haben sich von Oktober 2016 bis August 2017 552 junge Frauen und Männer, die auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz waren, bei der Berufsberatung gemeldet. Dies waren 21 oder 4,0 Prozent mehr als vor einem Jahr. Demgegenüber wurden 498 Ausbildungsstellen gemeldet, zehn oder 2,0 Prozent mehr als zwölf Monate zuvor.

Weiterhin suchen 115 junge Menschen einem Ausbildungsplatz und 145 Ausbildungsstellen warten noch auf die passende Bewerberin oder den passsenden Bewerber.

Viele offene Ausbildungsstellen gibt es derzeit noch für Verkäufer/innen, Kaufleute im Einzelhandel, Köche/Köchinnen und Fachverkäufer/in Lebensmittelhandwerk Bäckerei. Aber auch für die Ausbildungsberufe Anlagenmechaniker/in Sanitär-/Heizungs-/Klimatechnik, Bäcker/in, Fleischer/in, Straßenbauer/in, Fachverkäufer/in Lebensmittelhandwerk Fleischerei und Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r bestehen aktuell noch gute Chancen.

Der Ausbildungsmarkt befindet sich aktuell auf der Zielgeraden. Auch wenn viele Jugendliche am 01. September in die Ausbildung starten, ist dies kein Grund für noch unversorgte Bewerberinnen und Bewerber, die eigenen Bemühungen resigniert einzustellen. „Die Erfahrungen der Vergangenheit zeigen, dass viele Bewerber bei der Ausbildungsplatzsuche noch bis in den Oktober hinein erfolgreich sein können“, betont Arend. Spätestens jetzt sei aber sowohl bei den ausbildungssuchenden jungen Leuten als auch auf Arbeitgeberseite größtmögliche Flexibilität gefragt. „Wer in dieser Situation noch auf seine bisher gescheiterten Vorstellungen beharrt, verspielt möglicherweise seine letzte Chance in diesem Jahr.“

Jugendliche und deren Eltern, die sich von der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Saarland bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz unterstützen lassen möchten, können über die kostenlose Servicenummer 0800 – 4 5555 00 Kontakt aufnehmen.

Unternehmen, die ausbilden möchten, können sich an ihren persönlichen Ansprechpartner beim Arbeitgeberservice oder an die kostenlose Servicehotline 0800 – 4 5555 20 wenden.

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