Rohrnetzmeister Rüdiger Holz erläutert die komplexen Strukturen und die Bedeutung des Rohrnetzes für die Wasserversorgung
Das Rohrnetz beginnt am Auslauf der Hochbehälter und erstreckt sich über die Verteilungsanlage bis hin zu den Wasserzählern in den Haushalten. Es umfasst Transportleitungen, Hauptversorgungsleitungen, Hausanschlüsse, Armaturen, Großwasserzähler vor den Ortschaften, Druckminderanlagen, Hydranten und Absperrschieber, die alle regelmäßig unterhalten und gewartet werden. Insgesamt verfügt die WVW über 850km Wasserrohre, 29500 Hausanschlussleitungen, 8400 Schiebern und 6800 Hydranten im Unterhaltungsbereich. Diese Infrastruktur stellt sicher, dass Trinkwasser in die Häuser gelangt und die bereitstehende Wassermenge für Bauvorhaben und Feuerwehrmessungen ermittelt werden kann. „Ohne eine gut funktionierende Infrastruktur könnten wir die Anforderungen an Qualität und Versorgungssicherheit nicht erfüllen.“
Verantwortung und Wartung
Rüdiger Holz und sein Team sind dafür verantwortlich, dass das Wasser effizient zu den Verbrauchern gelangt. Ein Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Minimierung von Wasserverlusten, die durch undichte Leitungen entstehen können. „Seit der Gründung der WVW konnten wir die Wasserverluste von ursprünglich 26% auf unter 7% reduzieren“, betont Holz. „Unser aktueller Wasserverlustindex liegt bei 0,04. Alles unter 2 gilt als geringer Wasserverlust. Ein Netz ganz ohne Verluste gibt es aber nicht.“
Technologie und Rohrbruchsuche
Ein Loch von nur 5 mm Durchmesser bei einem Druck von 5 Bar kann bis zu 1.340 Liter Wasser pro Stunde verlieren. Um solche Lecks zu finden, verfügt die WVW über ein spezialisiertes Rohrbruchsuchteam und einen Messwagen mit neuester Technik, wie dem Korrelator. Dieser misst Geräusche und hilft, die exakte Position der Lecks zu bestimmen. „Mit diesen Messungen können wir, wenn die Parameter korrekt eingetragen sind, den Rohrbruch bis auf den Zentimeter genau lokalisieren“, so Holz.
Sanierung und Modernisierung
Das Team von Rohrnetzmeister Holz ist auch für die Sanierung von Hausanschlüssen, Umbauten in Häusern und den Wechsel von Wasserzählern zuständig. Digitale Zähler spielen dabei eine wichtige Rolle, da sie dem Kunden und der WVW potenzielle Probleme wie Lecks anzeigen. „Früher hatten wir kaum ein Wochenende, an dem wir nicht im Einsatz waren“, erinnert sich Holz. „Dank gezielter Investitionen und einer Prioritätenliste für den Austausch auffälliger Leitungsstränge hat sich die Häufigkeit von Einsätzen in den letzten Jahren reduziert“, erzählt Holz aus seiner 45-jährigen Erfahrung bei der WVW.
Tägliche Herausforderungen
Jeden Morgen überprüft das Team die von der zentralen Leitwarte ermittelten Verbrauchskurven der einzelnen Orte und identifiziert mögliche Rohrbrüche. „Wir analysieren täglich die Daten und vergleichen sie mit unseren Erfahrungswerten“, so Holz. “Nachts geht der Wasserverbrauch gegen Null. Gibt es eine Abweichung, wird diese überprüft und möglicherweise gibt es Rückschlüsse auf eine Beschädigung im Rohrnetz”.
Koordination und Kundenkontakt
Rüdiger Holz und seine Kollegen, die Betriebsmeister Eric Knabl und Roman Müller, koordinieren die Arbeiten, pflegen den Kundenkontakt, beraten bei Problemfällen und kümmern sich um die Hausinstallation und die Einweisung für Neuanschlüsse. „Bei Neubauprojekten beginnt der Prozess mit der Anfrage des Kunden auf Wasserversorgung und einem Ortstermin“, erläutert Holz. Als Teamleiter ist er für ein Team von 12 Monteuren, 4 Auszubildenden und 2 Rohrnetzmeistern verantwortlich.
Einsatzbereitschaft rund um die Uhr
Das Team hat eine 24-Stunden-Rufbereitschaft, auch am Wochenende, um schnell auf Probleme reagieren zu können. „Unsere Einsatzbereitschaft ist rund um die Uhr gewährleistet“, betont Holz. Dank moderner Technologien und einem engagierten Team um Rohrnetzmeister Rüdiger Holz ist die WVW in der Lage, Wasserverluste zu minimieren und eine zuverlässige Wasserversorgung zu gewährleisten. „Unser Ziel ist es, eine konstante Wasserversorgung sicherzustellen und die Kunden zufrieden zu stellen“, schließt Holz ab.