Bruch Brauerei insolvent – Investorengruppe aus St. Wendeler Land will das Familienunternehmen retten

Zwei Bierflaschen, die anstoßen

Die Bruch Brauerei GmbH, das älteste saarländische Familienunternehmen hat Insolvenz angemeldet. Mit Lukas Bruch wird es in der neunten Generation geführt. Er hat das Unternehmen in schwierigen Zeiten mit schwierigen Rahmenbedingungen wie der Pandemie übernommen. Eine Investorengruppe aus dem St. Wendeler Land will das Unternehmen retten.

Am Dienstag, 02.08.2022, hat die Gläubigerversammlung dem Insolvenzplan In dem Insolvenzverfahren über das Vermögen der Bruch Brauerei GmbH aus Saarbrücken einstimmig zugestimmt. Damit ist der Weg zur Rettung des ältesten Familienunternehmens im Saarland geebnet. Im nächsten Schritt muss der Gerichtsbeschluss, der den Insolvenzplan bestätigt, noch rechtskräftig werden. Ende August könnte das Insolvenzverfahren aufgehoben und die Brauerei in der saarländischen Landeshauptstadt gerettet sein.

Mit der rechtskräftigen Bestätigung des Insolvenzplans durch das Insolvenzgericht wird auch die Gesellschafterstruktur der Bruch Brauerei GmbH neu geordnet. Lukas Bruch bleibt Geschäftsführer des ältesten Familienunternehmens des Saarlandes. Mit der FDK Beteiligungs-GmbH steigt eine Investorengruppe aus dem Nord-Saarland ein, FDK steht für Martin Fischer (Innosecur, Freisen), Tobias Dörr (Dörr Gruppe, Bliesen) und Mark Klinger (Coach, Marpingen). Dritter Gesellschafter ist Dr. Thorsten Klein, Gründer und Kommunikationsexperte aus Saarbrücken, der in den vergangenen Wochen hinter den Kulissen den Deal eingefädelt hat.

Geschäftsführer Lukas Bruch sagt: „Ich freue mich und bin erleichtert, unser Unternehmen in neunter Generation fortführen zu dürfen. Für mich hat der heutige Tag schon etwas von Aufbruchstimmung. Wir werden mit unseren sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie der Unterstützung durch die Investoren die Marke Bruch wieder stärker leben, uns auf das Positive fokussieren – und dann auch gebührend unseren 320. Geburtstag feiern. Ich habe das Unternehmen in schwierigen Zeiten übernommen. Die bekannten Rahmenbedingungen wie die Pandemie haben uns das Leben nicht leicht gemacht. Mit dem heutigen Tag brechen wir auf in die Zukunft. Bruch gibt es seit 1702. Diese Tradition ist Verpflichtung und Ansporn zugleich, Ich freue mich, dass die Stadt ihre Brauerei behält.“

Dr. Thorsten Klein sagt für die Investorengruppe: „In Zeiten, in denen es gefühlt nur noch um Schließungen geht, gibt es endlich mal wieder positive Nachrichten. Als wir uns vor fünf Monaten auf den Weg machten, einten uns drei Ziele:

  1. Das älteste Familienunternehmen im Saarland darf nicht einfach so von der Bildfläche verschwinden.
  2. Dieses von der Familie geführte Unternehmen hat Saarbrücken und das Stadtbild entscheidend geprägt. Erst am St. Johanner Markt, dann am Rotenbühl. Historie braucht Zukunft.
  3. Das Zwickel ist aus der Landeshauptstadt nicht wegzudenken. Wir wollten uns ein Leben ohne Zwickel nicht vorstellen, wir wissen dabei auch, dass das vorhandene Gelände in der Scheidter Straße am Rotenbühl in Eigentum der Innovatis GmbH mit Wohnungen bebaut werden soll, Wir stehen mit den Eigentümern in enger Abstimmung, welche Rolle die Brauerei in einer Wohnbebauung spielen kann. Die Gespräche hierzu laufen sehr zielführend.“

Thierry Stepec sagt für die Innovatis GmbH: „Wir mochten Lukas Bruch von Anfang an, deshalb haben wir ihm zugesagt, dass er bis 2024 weiterhin in der Scheidter Straße Bier brauen kann. Wir planen derzeit unsere Wohnungen in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Saarbrücken. Wie es am Standort am Rotenbühl nach 2024 weitergeht, besprechen wir gerade mit den künftigen Gesellschaftern der Bruch Brauerei. Wir freuen uns sehr, dass das älteste Familienunternehmen des Saarlandes eine Zukunft bekommt. Das ist im Interesse von uns, von Saarbrücken und des ganzen Saarlandes.“

Am 30. März 2022 wurde das Insolvenzverfahren mit Beschluss des Amtsgerichts Saarbrücken – Insolvenzgericht – auf Eigenantrag der Bruch Brauerei GmbH vom 20. Januar 2022 eröffnet und der Saarbrücker Rechtsanwalt und Sanierungsexperte Dr. Dennis B. Blank zum Insolvenzverwalter bestellt, Im Zuge der umfangreichen Sanierungsmaßnahmen war auch ein Personalabbau unumgänglich. „Es freut mich sehr, dass der Geschäftsbetrieb seit Anordnung der vorläufigen Insolvenz bis zum heutigen Tag uneingeschränkt fortgeführt werden konnte. Der Geschäftsbetrieb wurde restrukturiert und stabilisiert. Kunden und Lieferanten haben dem Unternehmen in schwierigen Zeiten die Treue gehalten. Das ist nicht selbstverständlich. Unser gemeinsames Ziel war es von Anfang an, die Traditionsbrauerei mit den hochmotivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nachhaltig zu sanieren und für die Zukunft neu aufzustellen. Das ist uns trotz der explodierenden Rohstoffpreise und der Energiekrise gelungen“, sagt Dr. Blank.

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