Arbeits- und Ausbildungsmarkt im April 2023

Arbeitsmarkt April: St. Wendel mit niedrigster Arbeitslosenquote im Saarland

Symbolbild

Insgesamt wurden im April im Saarland 35.653 Arbeitslose gezählt. Die Zahl ist gegenüber März um 121 bzw. 0,3 Prozent gestiegen. Gegenüber April 2022 waren 3.835 bzw. 12,1 Prozent mehr Arbeitslose gemeldet. Die Arbeitslosenquote – bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen – lag im aktuellen Monat wie im Vormonat bei 6,8 Prozent und damit 0,8 Prozentpunkte über dem Wert des Vorjahresmonats.

Arbeitslosenquoten aller saarländischen Landkreise im Vergleich

  • Landkreis St. Wendel: 4,0 Prozent
  • Landkreis Merzig-Wadern: 4,5 Prozent
  • Saarpfalz-Kreis: 4,8 Prozent
  • Landkreis Saarlouis: 5,8 Prozent
  • Landkreis Neunkirchen: 7,4 Prozent
  • Regionalverband Saarbrücken: 9,5 Prozent

Entwicklung im Saarpfalz-Kreis

Im aktuellen Monat waren im Saarpfalz-Kreis 3.594 Menschen arbeitslos gemeldet, 26 mehr als im März. Die Zahl der von Arbeitslosigkeit Betroffenen lag über dem Vorjahreswert (plus 330 bzw. 10,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote betrug wie im Vormonat 4,8 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 4,3 Prozent.

Im April meldeten sich 245 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos, 4 weniger als im Vormonat und 31 weniger als im Vorjahresmonat. Parallel dazu konnten 234 Menschen eine neue Beschäftigung aufnehmen und ihre Arbeitslosigkeit dadurch wieder beenden. Das waren 5 weniger als im März und 10 mehr als im April des Vorjahres.

Unter den insgesamt 3.594 Arbeitslosen befanden sich 1.966 Männer, 1.628 Frauen, 281 Jüngere unter 25 Jahren, 1.513 Ältere ab 50 Jahren sowie 1.114 Langzeitarbeitslose. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit bei den Männern um 5,1 Prozent, bei den Frauen um 16,8 Prozent angestiegen. In der Altersgruppe der unter 25-Jährigen war im Vergleich zu April 2022 ein Anstieg der Arbeitslosigkeit um mehr als ein Drittel festzustellen, bei der Altersgruppe 50plus betrug der Anstieg 4,8 Prozent. Einzig die Zahl der Personen, die länger als ein Jahr arbeitslos gemeldet sind, sank im Vergleich zum Vorjahr (minus 8,5 Prozent).

Rechtskreise

Bei der Agentur für Arbeit waren im April 1.472 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 23 weniger als im März. Beim Jobcenter im Saarpfalz-Kreis waren im aktuellen Monat 2.122 Arbeitslose gemeldet, 49 mehr als im Vormonat. In der Arbeitslosenversicherung hat sich die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahr um 0,7 Prozent erhöht, in der Grundsicherung lag die Zahl der Arbeitslosen um 17,8 Prozent über dem Vorjahreswert. Mit dem Anstieg wer- den vor allem die aus der Ukraine geflüchteten Menschen statistisch abgebildet, die seit dem 01. Juni vergangenen Jahres von den Jobcentern betreut werden.

Stellenmarkt

In den vergangenen vier Wochen meldeten die Unternehmen der Region dem Arbeitgeberservice 288 neue Stellen, 16 weniger als im Vormonat. Die Zahl der seit Jahresbeginn gemeldeten Arbeitsstellen lag mit 1.268 Stellen unter dem Vorjahreswert (minus 20,8 Prozent). Im Bestand wurden 1.573 offene Arbeitsplatzangebote gezählt, das waren 26 Stellen weniger als im Vormonat und 356 Stellen weniger als im April des Vorjahres (minus 18,5 Prozent). In der Zeitarbeit, im Gesundheits- und Sozialwesen und im Verarbeitenden Gewerbe wurden die meisten neuen Stellen gemeldet. Aber auch in anderen Branchen gab es eine hohe Nachfrage nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, insbesondere im Handel, im Öffentlichen Dienst, im freiberuflichen/wissenschaftlichen/technischen Dienstleistungsbereich, im Baugewerbe sowie im Bereich Erziehung und Unterricht.

„Der leichte Anstieg der Arbeitslosigkeit im April ist im Wesentlichen auf den unverändert hohen Zustrom von geflüchteten Menschen zurückzuführen, die sich bei den Jobcentern arbeitslos melden. Doch auch sonst kommt der Saar-Arbeitsmarkt in diesem Frühjahr bislang nicht richtig voran. Obwohl es in zahlreichen Branchen weiterhin einen hohen Bedarf an Fachkräften gibt, ist die Gesamtzahl der offenen Stellen im Vergleich zum Vorjahr deutlich rückläufig. Die unsichere gesamtwirtschaftliche Lage belastet die Entwicklung. Vor allem machen weiterhin steigende Preise und Zinsen sowie die Konsumzurückhaltung der Verbraucher den Unternehmen das Leben schwer. Der Bund ist daher gefordert, die binnenwirtschaftlichen Wachstumskräfte entschlossen zu stärken. Doch statt weiterer sozialpolitischer Wohltaten und Diskussionen über Steuererhöhungen brauchen wir dafür eine angebotsorientierte Politik, die bessere Rahmenbedingungen für rentierliche Investitionen und damit für Wachstum und Wohlstand schafft. Nur dann wird der Arbeitsmarkt wieder zu alter Stärke zurückfinden können.“ So kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Thomé die gestern von der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit vorgelegten Arbeitsmarktzahlen.

Quelle: Bundesagentur für Arbeit / IHK Saarland

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