DFB-Pokal: Borussia Mönchengladbach – SV Hasborn – 18. Oktober 1975

50 Jahre nach dem größten Spiel der Vereinsgeschichte – Als der SV Hasborn gegen den Deutschen Meister spielte

Es war ein Herbst, den in Hasborn-Dautweiler niemand vergessen hat. Der 18. Oktober 1975, als der SV Hasborn, ein Dorfverein aus der Saarlandliga, Fußballgeschichte schrieb und plötzlich im Rampenlicht des deutschen Fußballs stand. Fünf Jahrzehnte später erinnern sich die Helden von damals an das wohl größte Spiel des SV Hasborn: das Duell im DFB-Pokal gegen Borussia Mönchengladbach, den amtierenden Deutschen Meister und UEFA-Cup-Sieger.

Vom Saarlandpokal zur Sensation

Begonnen hatte alles mit einer Niederlage: Im Saarlandpokal unterlag Hasborn dem SC Friedrichsthal mit 3:4 und doch reichte es über die damalige Pokalregelung für die Qualifikation zum DFB-Pokal. Und dort begann das kleine Fußballmärchen.

Am 2. August 1975 empfing der SV Hasborn den VfL Neuwied im heimischen Waldstadion. Über 1.000 Zuschauer drängten sich an den Rängen im Waldstadion, als Kunibert Scholl die Rot-Weißen mit 1:0 in Führung brachte. Niels Peterhänsel legte nach – erst das 2:0, später das 3:1. Am Ende stand ein vielumjubelter 3:1-Erfolg und die Sensation: Hasborn war in der zweiten Runde des DFB-Pokals.

Das Traumlos: Borussia Mönchengladbach

Dann kam das Los, das im Dorf für Gänsehaut sorgte: Borussia Mönchengladbach. Der Deutsche Meister. Der UEFA-Cup-Sieger. Eine Mannschaft gespickt mit Stars: Berti Vogts, Rainer Bonhof, Uli Stielike, Allan Simonsen und natürlich Torjäger Jupp Heynckes. Trainiert wurde die Borussia von keinem Geringeren als Udo Lattek.

Doch der große Fußball kam nicht ins Hasborner Waldstadion: Das Heimrecht ging an die Gladbacher, und so machte sich ein ganzer Ort am 18. Oktober 1975 auf den Weg an den Niederrhein. Busse, Autos, manche gar mit dem Zug, niemand wollte sich das Spiel entgehen lassen.

Eine Stunde Fußballgeschichte

Im Bökelbergstadion spielte sich dann das ab, was bis heute in Hasborn erzählt wird. 60 Minuten lang hielt der Saarlandligist gegen die Superstars stand. Die Abwehr um Bernd Henkes stand sicher, und Torwart Hans Groß wuchs über sich hinaus. Erst nach einer Stunde brach Jupp Heynckes den Bann und erzielte das 1:0 für die Borussia. Kurz darauf legte Dietmar Danner das 2:0 nach, ehe Allan Simonsen zum 3:0-Endstand traf.

Udo Lattek zollte dem Außenseiter nach der Partie Respekt:

„Sie haben hervorragend gespielt, nicht nur versucht, hinten drin zu stehen, sondern auch zu kontern. Das haben sie sehr geschickt gemacht.“

Die Helden von 1975

Zum Kader des SV Hasborn gehörten damals: Alfons Besch, Herbert Scholl, Wolfgang Kreuz, Hans Groß, Franz Scheid, Willi Dewes, Hans Jäckel, Kunibert Scholl, Peter Besch, Niels Peterhänsel, Rainer Ziegler, Bernd Henkes, Rudi Lesch (Spielertrainer), Michael Warken, Alois Heinrich und Günther Besch. Betreuer war Kurt Dewes.

Wiedersehen nach 50 Jahren

Am Sonntag treffen sich die Hasborner Legenden wieder, 50 Jahre nach jenem unvergesslichen Duell. Nach dem Saarlandliga-Spiel des SV Hasborn gegen den SC Reisbach kommen die Spieler von einst im Clubheim am Waldstadion zusammen, um gemeinsam in Erinnerungen zu schwelgen, alte Geschichten auszutauschen und das größte Kapitel der Vereinsgeschichte noch einmal aufleben zu lassen.

Denn auch wenn der SV Hasborn nie wieder so hoch hinaus kam, für eine Stunde, an jenem 18. Oktober 1975, war der kleine Verein aus dem Saarland auf Augenhöhe mit den ganz Großen des deutschen Fußballs.

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