Das Saarland besitzt mit knapp 60% die höchste Wohneigentumsquote in Deutschland. Das eigene Häuschen ist bei uns gelebte Identität. Junge Familien streben dem Glück des Eigenheims entgegen.
Doch nicht nur steigende Baukosten, ausufernde Regulierung und die Zinswende machen den Traum vom Eigenheim zunichte, sondern auch der Kulturkampf gegen das Häuschen. Der Kampf ums Eigenheim hat begonnen.
In einem Video des Heute Journals heißt es von Seiten des ZDF’s „Das Einfamilienhaus ein Klimakiller? Tatsache ist, der Traum von den eigenen vier Wänden ist aus Klimaschutzgründen kaum noch zu vertreten.“

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Aber es wird noch besser. Im Video heißt es weiter: „Die Frau, die zu Hause das Haus und die Kinder besorgt, der Mann, der in die Stadt einpendelt und dort arbeitet. All das schwingt dann mit und wurde zu einer Art Lebensmodell und insofern kann man in Studien eben sehr stark mit dem Einzug ins Einfamilienhaus auch in späteren Generationen eine Retraditionalisierung feststellen.“
Worte, die man erst einmal sacken lassen muss.
Übersetzen könnte man es mit: „Das Eigenheim ist antifeministisch, es fördert rechtes und reaktionäres Gedankengut.“
Und auch in unserem beschaulichen Saarland ist der Kampf ums Eigenheim ausgebrochen.
Die Junge Union Saar, ein Jugendverband, der auch mich politisch geprägt hat, stellte im März das Konzept eines 250.000 Euro Hauses vor. Mir hat das sehr gut gefallen. Landesvorsitzendes Fabian Laßotta, selbst Bauingenieur, hat sich mit seinem Team darüber Gedanken gemacht, wie bezahlbares Wohnen aussehen könnte, mit Klimaschutz und mit wenig Flächenverbrauch. Hier erfährt man mehr dazu: https://jusaar.de/junge-union-saar-stellt-konzept-fuer-bezahlbares-wohnen-vor-das-250-000-euro-haus/
„Mit unserem Konzept sollen vor allem junge Familien beim Traum von den eigenen vier Wänden unterstützt werden. Die vielen Anfragen an unsere Ratsmitglieder im ganzen Saarland zeigen uns, dass es einen großen Bedarf gibt. Wir wollen das 250.000 Euro Haus in den Dorfmitten ansiedeln. Es sollen möglichst bestehende Flächen genutzt werden“, so Fabian Laßotta, der Landesvorsitzende der Jungen Union Saar.
Doch für das Konzept gab es Gegenwind. Die Architektenkammer im Saarland, ich vermute Mal, dass die Mitglieder eher zumeist in Einfamilienhäusern wohnen, reagierten entrüstet auf die Pläne des CDU-Nachwuchses und attestierten der JU, die Zeichen der Zeit nicht erkannt zu haben.
Hauptargument der Gegner des Konzeptes ist, dass doch bestehender Leerstand genutzt werden könnte.
Wenn ich jetzt in mein Heimatdorf schaue, sehe ich nur keinen Leerstand, ich sehe aber einen großen Bedarf und den Wunsch bei vielen, ein Eigenheim zu bauen.
Die Junge Union möchte hauptsächlich bestehende Flächen für ihr Konzept nutzen, sogar mit Nahwärmeversorgung. In Hasborn-Dautweiler wurde beispielsweise der alte Sportplatz in Bauland umgewandelt. Hier hätte das Konzept gepasst.
Ich finde, dass die Junge Union mit ihrem 250.000 Euro Haus ein diskussionswürdiges Konzept für ihre Generation auf den Tisch gelegt hat, das gesellschaftliche Spaltung überwindet und den sozialen Frieden in unserem Land schützt. Von solchen Ideen brauchen wir mehr!
Die schlechte Nachricht ist: der Kampf ums Eigenheim beginnt jetzt, auch im Eigenheimland Saarland.
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Die Kolumne spiegelt nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider.