In unserer Reihe „10 Fragen an…“ stellen wir euch interessante Persönlichkeiten aus dem St. Wendeler Land vor. Heute beantworten uns die Schwestern Lena und Kathrin Sicks aus Niederlinxweiler unsere Fragen. Die beiden machen seit Kindheitstagen zusammen Musik, standen bereits auf großen TV-Bühnen und haben zwei gemeinsame Songs veröffentlicht, die ihre spürbare Liebe zur Musik zum Ausdruck bringen.
Wie sieht ein typischer Tag in euren Leben aus und wie fügt sich die Musik in euren Alltag ein?
Kathrin: Ich bin derzeit noch Studentin. Das verschafft mir einerseits eine gewisse Flexibilität und die Möglichkeit, an Wochenenden Auftritte wahrzunehmen, anderseits bleibt mir in stressigen Lernphasen leider oft zu wenig Zeit, um meinem Hobby nachzugehen.
Lena: Ich arbeite als Gesundheits- & Kinderkrankenpflegerin auf der Neugeborenenstation in St. Wendel und durch die verschiedenen Schichten lassen sich Auftritte immer ganz gut einbauen. Ich weiß immer schon einen Monat vorher wie ich arbeite und kann dadurch immer vorplanen. Zeit für die Musik bleibt mir da auf jeden Fall.
Seit wann macht ihr zusammen Musik?
Wir hatten unseren ersten kleinen „Auftritt“ auf dem 60. Geburtstag unseres Opas. Da waren wir 8 und 10 Jahre alt und haben einen deutschen Text auf „Rolling on the river“/ „Proud Mary“ gesungen, den unsere Eltern passend zum Anlass getextet hatten. Wenn man sich jetzt die Videoaufnahme davon anschaut, war das gesanglich auf jeden Fall ausbaufähig, aber es war der Startschuss, was das gemeinsame Singen anbelangt.
Welche Rolle spielt eure Familie auf eurem musikalischen Weg?
Unsere Familie spielt auf unserem musikalischen Weg eine tragende Rolle. Wir sind in einem musikalischen Umfeld groß geworden. Wenn wir an unsere frühe Kindheit zurückdenken, war da eigentlich immer irgendwo Musik. Sei es das Klavierspiel unseres Opas, zu dem wir gesungen haben oder das Orgelspiel unseres Papas, zu dem wir getanzt haben. Unsere Eltern haben unsere Leidenschaft für die Musik auch immer gefördert, uns ermöglicht Gesangs- und Klavierunterricht zu nehmen und uns bei all unseren Vorhaben unterstützt.
Inwiefern hat die Teilnahme an der 1. Staffel von „The Voice of Germany“ für Lena und an „Beste Stimme“ 2008 für Kathrin, eure Charaktere beeinflusst?
Lena: Ich war mit 17 Jahren die jüngste Teilnehmerin der ersten Staffel von „The Voice“. Ich durfte mit so vielen großartigen Künstlern auf der Bühne stehen und von so tollen Coaches lernen, was mich auf jeden Fall sehr geprägt hat und vor allem auch mein Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen gefördert hat.
Kathrin: Ich war 11 Jahre alt, als ich mich bei „Beste Stimme“ beworben habe. Ich war zu diesem Zeitpunkt sehr schüchtern und habe mich oft und gerne hinter anderen versteckt. Die Teilnahme an der Show hat mich dazu veranlasst, meine Komfortzone zu verlassen und ich war zum ersten Mal wirklich auf mich allein gestellt. Zu realisieren, dass ich auch allein etwas schaffen kann, wenn ich an mich glaube, hat mein Selbstbewusstsein gestärkt. Besonders die drei Jahre nach der Show waren dann sehr von der Musik geprägt. Ich durfte dadurch viel reisen, Songs aufnehmen, tolle Menschen kennenlernen und unvergessliche Momente erleben, an die ich immer noch gerne zurückdenke.
Wie und wo macht ihr am liebsten zusammen Musik?
Kathrin: Mich macht es immer sehr happy, wenn ein Treffen auf einen Kaffee bei einem von uns zuhause zu einer Musiksession „ausartet“ und wir alte Songs zusammen singen, die wir früher im Gesangsunterricht geprobt haben oder mit denen wir besondere Erlebnisse verbinden. Was ich aber auch sehr liebe, sind größere Auftritte mit einer Live-Band. Das gibt einem einfach so viel Energie, da grinse ich noch Tage danach, wenn ich daran denke.
Lena: Dem kann ich mir nur anschließen, mir geht es da genauso.
Wie sind eure gemeinsamen Songs entstanden und welche Bedeutung steckt jeweils dahinter?
Die Songs, die wir bisher zusammen aufgenommen haben, sind in Musiksessions mit anderen Musikern entstanden. Der erste Song, den wir gemeinsam veröffentlicht haben, heißt „So vertraut“ und erzählt die Geschichte einer gescheiterten Beziehung und beschäftigt sich mit den Spuren, die sie zunächst hinterlässt. Unser zweiter Song „Va bene“ (feat. Kleima) beschreibt die Situation, dass man beim Feiern an einem Sommerabend auf jemanden trifft, der einen von Sekunde eins fasziniert und mit dem man direkt eine Verbindung hat.
Welchen Stellenwert hat die Musik für euch?
Die Musik hat einen sehr hohen Stellenwert für uns. Wir können uns einen Tag ohne Musik gar nicht vorstellen. Gemeinsam Musik zu machen, ist etwas, was uns sehr stark verbindet.
Außerdem gehen wir in unserer Freizeit wahnsinnig gerne zu Konzerten. Die Musik hat uns auch schon immer Halt gegeben. Songs über Dinge zu schreiben, die einem nachgehen und einen beschäftigen, hat eine ziemlich heilende Wirkung.
Welche sind eure musikalischen Vorbilder?
Kathrin: Es gibt viele Musiker, die mich begeistern. Was mich sehr inspiriert, sind Künstler, die es schaffen, Emotionen in Worte zu packen und mit ihren Songs richtige Geschichten zu erzählen. Da sind für mich Madeline Juno, Clueso und JP Saxe ganz vorne mit dabei.
Lena: Mein musikalisches Vorbild ist auf jeden Fall auch Madeline Juno. Sie ist eine so begnadete Künstlerin, die es einfach schafft, mit ihren Worten zu berühren. Ich finde es sehr beeindruckend wie sie textet.
Gibt es einen Ort im St. Wendeler Land, der euch inspiriert?
Lena: Während des Schreibens von ,,Va bene“ mit Kleima musste ich lustiger Weise tatsächlich an frühere Zeiten denken, in denen wir zusammen mit unseren Freundinnen im Flash gefeiert haben. Es sind mehr oder weniger eher so Orte die mich dann in meiner Fantasie etwas weitertreiben lassen.
Kathrin: Ich würde sagen, dass es eher Erlebnisse sind, die mich zum Songschreiben inspirieren und weniger Orte. Aber um Gedanken zu sortieren und Erlebnisse einzuordnen, gehe ich in meiner Freizeit gerne wandern und da hat das St. Wendeler Land einige schöne Wanderwege wie zum Beispiel den Tiefenbachpfad zu bieten.
Was bedeutet Heimat für euch?
Heimat bedeutet für uns ein Ort, an dem die Menschen sind, die wir lieben und ein Ort, an dem wir groß geworden sind. Unsere Heimat ist St. Wendel. Hier ist unsere Familie und es gibt so viele Orte in der Stadt, mit dem wir besondere Erlebnisse und Erinnerungen verbinden.