Wundermittel zur Emmissionsreduktion oder Todesurteil für unsere Wälder?

In ihrem Kampf für eine vermeintlich nachhaltigere Wirtschaft lehnen viele NGOs die Verwendung von Holzpellets für Gewinnung von erneuerbarer Energie ab. Organisationen wie Biofuelwatch machen Druck auf die Europäische Union, dass die so genannte „RED – Renewable Energy Directive” (EU-Richtlinie für erneuerbare Energien) des Jahres 2020 die Verwendung von Holzpellets in den sauberen Energiemix nicht mit aufnimmt. Die NGO Birdlife geht noch weiter: sie fordert ein komplettes Verbot von Holz Pellets. Im Vergleich: die Europäische Kommission hat bisher nur ein schrittweises Aussetzen von der Verwendung von Pellets gefordert.

Eine solche Sichtweise nicht sorgfältig durchdacht und könnte für Verbraucher sehr teuer werden. Die deutsche Energiewende dient hierzu als gutes Beispiel, laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft, kostet sie private Haushalte 28 Milliarden Euro pro Jahr an höheren Energiekosten. Darüber hinaus hat Deutschland die Chance verpasst seinen eigenen Klimazielen gerecht zu werden. Um einen deutlichen Anstieg von CO2-Emissionen durch die Verwendung von Kohle, Öl und Gas zu verhindern, müsste die Bundesrepublik ihre geleisteten Anstrengungen verfünffachen. Eine Fortsetzung der Kernenergie hätte 300 Milliarden Tonnen CO2 bis 2020 eingespart.

Das Beispiel gilt in gleicher Weise für Biomasse: hierbei handelt es sich um Holzpellets die unter hohem Druck aus Holzresten gepresst werden. Dieses Holz von niedriger Qualität ist in anderen Industrien meist nicht verwendbar und besteht meist aus industriellen Holzabfällen.

Pellets sind ein wesentlicher Bestandteil des Energiemixes und sorgen für die nötige Quantität an erneuerbaren Energien in Kontinentaleuropa und Großbritannien. Entgegen den Behauptungen von NGO’s wie Biofuelwatch, sind Holzpellets weniger umweltbelastend als fossile Energien wie Öl oder Kohle. Gemäß der Biomass Suppliers List (BLS), produzieren kontinentale Holzprodukte zwischen 5 und 15 gCO2e / MJ in CO2-Emissionen. Wenn wir diese Zahlen mit Daten von allen anderen Energiegewinnungsmethoden vergleichen, ist es Biomasse aus Holz die bei weitem die effizientere Umweltpolitik betreibt. Fossile Energien variieren zwischen 61 gCO2e / MJ für Erdgas und 124 gCO2e / MJ für Kohle.

Nach Angaben der britischen Umweltagentur hat der Übergang zu Holzpellets Kohlendioxidemissionen um zwischen 74 und 90% pro betroffenem Kraftwerk reduziert. Dies ist auch der Grund warum die Europäische Union Ende 2016, die Transformation eines Teils eines Kohlekraftwerk im Vereinigten Königreich in eine Produktionsstätte für Biomasse zugelassen hat.

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Die Geschäftsführerin dieser Anlage erklärte dem Independent:

„Wir waren der größte Kohlenstoff-Emitter im Vereinigten Königreich, was zu der Zeit eher unangenehm war. Wir waren die Zielscheibe vieler Proteste und fühlten uns auch selbst nicht sehr wohl dabei.“

Im September 2016 hatte der Gouverneur von Arkansas in den Vereinigten Staaten einen offenen Brief an den Präsidenten der Europäischen Kommission, Jean-Claude Juncker geschrieben, um die Bedeutung von Holz-Pellets für die Ziele des 20-20-20-Plan zu erklären:

„Die Pelletsbranche stellt eine erneuerbare Energiequelle da, die für Amerikaner und Europäer wichtig ist. Sie bedeutet gleichzeitig, für mehr als eine Million Arbeiter in der Forstindustrie in südlichen Staaten, noch viel mehr.“

Biomasse ist eine innovative Technologie, die Überreste anderer Industrien verwertet und gleichzeitig Arbeitsplätze auf lokaler Ebene schafft, dies in den USA wie auch in Europa. Der Versuch, technologischen Fortschritt durch die Hand des Gesetzgebers einzuschränken ist weder progressiv, noch umweltfreundlich.

Autor Bill Wirtz arbeitet als Policy Analyst für das Consumer Choice Center.

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