Landrat Udo Recktenwald hat nun noch einmal explizit Stellung zu den Unannehmlichkeiten im Nahverkehr gemacht.
In einer Pressemitteilung vom Freitag entschuldigt er sich:
„Nach der turbulenten ersten Januarwoche will ich mich als verantwortlicher Aufgabenträger im ÖPNV in aller Form bei den Betroffenen für die in dieser Woche entstandenen Unannehmlichkeiten entschuldigen. Insbesondere gilt dies den Schulkindern und ihren Eltern, die vergeblich an Haltestellen auf Busse gewartet haben und von der Umstellung überrascht wurden. Die Verkettung vieler Ursachen und Fehler hat offensichtlich zu diesen Problemen geführt. Es ist müßig und nicht zielführend, wenn jeder mit dem Finger auf den anderen zeigt. Damit ist keinem geholfen.
Viel wichtiger war es, die Probleme so schnell wie möglich anzugehen, damit wieder ein regulärer Busverkehr stattfinden kann. Selbst am heutigen Freitag gab es noch unterschiedliche Wahrnehmungen zwischen Nutzern und Kreis auf der einen, dem fahrenden Unternehmen auf der anderen Seite. Sicherlich haben auch wir als Aufgabenträger Fehler gemacht. Letztlich waren im Zusammenwirken aller Beteiligten, die in den letzten Wochen und Monaten intensiv in die Umstellung des ÖPNV eingebunden waren, Missverständnisse, Informationsdefizite und Planungsfehler verantwortlich.
Dabei will ich meine Mitarbeiter ausdrücklich in Schutz nehmen, die nicht nur in dieser Woche rund um die Uhr, sondern auch in den letzten Monaten mit viel Engagement über das Normalmaß hinaus mit den Anforderungen des ÖPNV beschäftigt waren. Es fanden zahllose Abstimmungsgespräche statt, dabei wurden auch Änderungen eingearbeitet. Verschiedene Plausibilitätsprüfungen wurden durchgeführt. Wir hatten durchaus das ein oder andere technische Problem sowie die üblichen Anlaufschwierigkeiten durch die Umstellung erwartet. Die jetzt aufgetretenen Schwierigkeiten hat jedoch keiner vorhergesehen.
Es gab auch Schulfahrten, die bisher ohne Genehmigung kulanzhalber gefahren wurden und daher keinem bekannt waren. Weitere Veränderungen hat es nach der Ausschreibung gegeben. Schon am Dienstag wurden zusätzliche Busse eingesetzt, in einer Gesprächsrunde mit den Unternehmen wurden alle Einzelprobleme durchgesprochen.
Vielleicht war alles zu viel auf einmal. Die organisatorische Neuausrichtung des ÖPNV in der Verwaltung, die Bewältigung von Planung, Ausschreibung und Vergabe, die Bewältigung zusätzlicher neuer Aufgaben im ÖPNV, der Wegfall und Neuaufbau der Strukturen und die Einarbeitung zweier neuer Unternehmen auf den Strecken. Hinzu kommt, dass natürlich auch im Zuge dieser Probleme von den Nutzern weitere Dinge aufgeführt werden, die auch vorher schon im ÖPNV gegeben waren und nur bedingt abzustellen sind.
Auch in unserer Verwaltung arbeiten Menschen, keine Maschinen. Natürlich darf erwartet werden, dass zur Gewährleistung unserer Service- und Dienstleistungsfunktion gegenüber den Bürgern alles möglichst reibungslos läuft. Fehler passieren nicht absichtlich. Dass hier Fehler passiert sind, dafür bitte ich letztlich auch um Nachsicht.“