Was ist los in Kurdistan war der Titel einer Veranstaltung der Fraktionsgemeinschaft soziale Politik und Ökologie, DIE LINKE / Bündnis 90 Die Grünen in Zusammenarbeit mit dem Kurdischen Gesellschaftszentrum St. Wendel. Rund 80 Interessierte Bürgerinnen und Bürger nahmen an den drei recht unterschiedlichen Vorträgen zur Situation des Kurdischen Widerstandes gegen die barbarischen Verbrecherbanden der ISIS teil. Der Fraktionsvorsitzende Werner Schmitt konnte unter den Gästen die Vizepräsidentin des saarländischen Landtages, Barbara Spaniol, die Landtagsabgeordnete und Kreisvorsitzende der LINKE St. Wendel, Frau Heike Kugler sowie der Beigeordnete der Gemeinde Marpingen, Paul Schäfer begrüßen.
Frau Dilan Agdokan vom kurdischen Gesellschaftszentrum Saarbrücken informierte die Anwesenden über die bereits seit Generationen in Deutschland lebenden Kurden. „Wir sind und wollen uns in die deutsche Gesellschaft integrieren. Deutschland ist unsere Heimat geworden, viele von uns haben die deutsche Staatsbürgerschaft. Wir leben dies, ohne allerdings unsere Kultur und Identität aufzugeben. Der Kampf gegen Unterdrückung unseres Volkes in der Ost- Türkei, im Irak und Syrien ist auch unser Kampf.“ Unverständnis äußerte Sie über das immer noch bestehende Verbot der PKK in Deutschland. Die Gründe, die zudem Verbot führten bestehen nicht mehr. Die PKK hat einen Wandel zur basisdemokratischen Organisation vollzogen, sie stehe auch auf der Basis der freiheitlich demokratischen Grundordnung und sind ein legitimer Vertreter kurdischer Interessen.
Herr Fikret Igrek, Vorsitzender des Exilrates von Sinjar berichtete über den derzeit stattfindenden 74. Genozid in der Geschichte der Jesidischen Glaubensgemeinschaft. „Unsere Männer und Kinder werden von den IS Banden öffentlich abgeschlachtet, die Mädchen und Frauen als Sklavinnen auf Märkten angeboten.“ Er beklagte die ungenügende Unterstützung durch Europa und die Nato. „Es sind die Truppen der YPJ und YPG die uns helfen und alles tun um unsere Glaubensbrüder und Schwestern zu befreien.“
Der Fraktionsvorsitzende der Fraktionsgemeinschaft, Werner Schmitt kündigte an, eine Veranstaltung, welche dies zum Thema hat, durchzuführen.
Marko vom Kurdischen Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit berichtete über den Kampf der Kurdischen Volksmiliz gegen die IS. „Die Kurdischen Widerstandskämpfer werden in die Zange genommen. Einerseits bekämpft die Türkei den kurdischen Widerstand im Norden der befreiten Gebiete, andererseits treiben die Angriffe der Nato im Süden die IS zu den Kurdischen Kämpferinnen und Kämpfern und erhöhen dadurch den Druck. Wir benötigen dringend Hilfe, die unsere Fronten entlastet und uns unterstützt. Das findet nicht statt.“
Nicht nur umfassende und Interessante Berichte wurden den Zahlreichen Gästen geboten, auch ein kulturelles Rahmenprogramm, erfreute die Anwesenden. Die Musikgruppe Koma Denge Mesopotamia (Die Stimme Mesopotamiens) spielte Lieder über die Schönheit und Vielfalt Kurdistans und den Kampf des kurdischen Volkes für Anerkennung und Freiheit in Selbstverwaltung.
Beim Anschließenden Buffet mit typischen Speisen, welches von Mitgliedern der Kurdischen Gemeinschaft gespendet wurde, fanden Interessante und tiefergehende Gespräche zwischen den deutschen und Kurdischen Gästen statt.
Foto: Fraktionsgemeinschaft soziale Politik und Ökologie, DIE LINKE / Bündnis 90 Die Grünen im St. Wendeler Stadtrat