Die Zahl überschuldeter Privatpersonen im Saarland ist im Vergleich zum Vorjahr erneut gestiegen. Wie aus dem aktuellen SchuldnerAtlas Deutschland der Wirtschaftsauskunftei Creditreform hervorgeht, liegt die landesweite Überschuldungsquote bei 9,3 Prozent. Das sind über 80.000 Menschen, die ihre laufenden Zahlungsverpflichtungen nicht mehr erfüllen können.
Der Anstieg ist zwar gering – im Vorjahr lag die Quote bei 9,2 Prozent –, doch er beendet einen mehrjährigen Abwärtstrend. Seit 2020 war die Zahl der überschuldeten Personen im Saarland stetig gesunken. Nun kehrt sich diese Entwicklung erstmals wieder um.
Was bedeutet Überschuldung eigentlich?
Während Schulden an sich nichts Ungewöhnliches sind – etwa durch Kredite oder Ratenkäufe –, gilt jemand als überschuldet, wenn er oder sie die Zahlungen dauerhaft nicht mehr leisten kann. Es geht also nicht um die bloße Höhe der Schulden, sondern um die Zahlungsunfähigkeit.
Neunkirchen und Saarbrücken besonders betroffen
Die höchsten Quoten im Saarland verzeichnen erneut die Städte Neunkirchen und Saarbrücken. In ländlicheren Regionen sind die Zahlen meist deutlich niedriger.
Ein Beispiel: Im Landkreis St. Wendel liegt die Überschuldungsquote bei 6,10 Prozent – deutlich unter dem Landesdurchschnitt. Dennoch ist auch hier ein leichter Anstieg zu beobachten: Im Jahr 2024 lag die Quote noch bei 5,98 Prozent.
Bundesweit liegt die durchschnittliche Quote bei etwa 8,2 Prozent. Damit ist das Saarland eines der Bundesländer mit überdurchschnittlicher Überschuldung.



