Tödlicher Schusswechsel in Völklingen: Neue Erkenntnisse zum Täter – Politik reagiert erschüttert

Völklingen. Einen Tag nach dem tödlichen Schusswechsel in der Völklinger Innenstadt, bei dem ein 34-jähriger Polizist ums Leben kam, liegen neue Informationen zum mutmaßlichen Täter vor. Zudem äußerten sich zahlreiche Vertreter aus Politik und Gesellschaft bestürzt über den gewaltsamen Tod des Beamten.

Bereits gestern Abend hatte wndn.de über den Vorfall berichtet: Am Donnerstagabend (21. August) gegen 18 Uhr hatte ein Mann die Aral-Tankstelle an der Karolinger-Brücke in Völklingen überfallen. Nach der Alarmierung durch Tankstellenmitarbeiter verfolgten zwei Beamte der Polizeiinspektion Völklingen den flüchtigen Täter zu Fuß. Es kam zu einem Handgemenge, bei dem der Täter einem der Beamten die Dienstwaffe entreißen konnte und mehrere Schüsse auf den Polizisten abgab. Der 34-Jährige wurde lebensgefährlich verletzt und verstarb wenig später in der Homburger Uniklinik. Auch der Täter wurde beim anschließenden Schusswechsel durch den zweiten Beamten verletzt und festgenommen.

Mutmaßlicher Täter ist 18 Jahre alt – weitere Ermittlungen laufen

Wie die Saarbrücker Zeitung am Freitagmorgen (22. August) berichtet, handelt es sich bei dem mutmaßlichen Täter um einen 18-jährigen Mann mit deutscher und türkischer Staatsangehörigkeit. Er stammt demnach aus dem Regionalverband Saarbrücken. Der junge Mann befindet sich derzeit im Krankenhaus, ist aber laut Polizeiangaben nicht lebensgefährlich verletzt.

Die Landespolizeidirektion kündigte für den heutigen Tag eine Pressekonferenz an, bei der weitere Einzelheiten zum Tathergang und dem Täter bekannt gegeben werden sollen.

Politik zeigt sich erschüttert – Beileidsbekundungen aus dem gesamten Land

Innenminister Reinhold Jost (SPD) äußerte sich tief betroffen über den Tod des Beamten: „Als Innenminister und Dienstherr der saarländischen Polizei trauere ich um unseren jungen Kollegen, der in Völklingen im Einsatz für unsere Sicherheit sein Leben verloren hat. Mein tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie, seinen Freunden und allen Kolleginnen und Kollegen. Wir werden die Angehörigen und die Polizeifamilie in dieser schweren Zeit bestmöglich unterstützen. Zugleich werden wir den Einsatzablauf sorgfältig aufarbeiten.“

Auch Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) wandte sich mit bewegenden Worten an die Öffentlichkeit: „Ich trauere mit der Familie des Beamten, der in Völklingen im Einsatz für unsere Sicherheit tödlich verletzt wurde. Ein junger Polizist ist aus dem Leben und aus seiner Familie gerissen worden. Wohl niemand kann sich das Leid der Angehörigen vorstellen. Ich bin, wie wohl das ganze Saarland, in Gedanken bei der Familie und bei den Kolleginnen und Kollegen der Polizei, die für uns alle jeden Tag einstehen.“

CDU-Landeschef Stephan Toscani erklärte: „Die Nachricht erfüllt uns mit tiefer Bestürzung und Trauer. Unser Mitgefühl gilt der Familie, den Angehörigen und den Freunden des Verstorbenen. Auch seine Kolleginnen und Kollegen, die täglich mit großem Engagement für die Sicherheit unserer Gesellschaft eintreten, haben unser tief empfundenes Beileid.“

Unterstützung kam auch aus der Bundespolitik: Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD), drückte sein Mitgefühl im Namen aller Innenminister der Länder aus. Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) reagierte via X (ehemals Twitter) entsetzt und betonte, dass ein junger Polizist „im Dienst mitten aus dem Leben gerissen“ worden sei.

Was wir bisher wissen: Der Tathergang im Überblick

Nach Angaben der Polizei betrat der Täter gegen 18 Uhr die Aral-Tankstelle an der Karolinger-Brücke in Völklingen und bedrohte die Angestellten mit einem Messer. Nachdem die Polizei alarmiert wurde, verfolgten zwei Beamte den Mann zu Fuß. Im Verlauf der Festnahme kam es zu einem Handgemenge, bei dem der Täter an die Dienstwaffe eines der Beamten gelangte und mehrere Schüsse abgab. Der 34-jährige Polizist wurde dabei lebensgefährlich verletzt und starb wenig später im Krankenhaus.

Der Täter, ebenfalls durch Schüsse verletzt, konnte festgenommen und ins Krankenhaus eingeliefert werden. Laut Angaben des SR (22.08.) ist er nicht lebensbedrohlich verletzt. Der zweite beteiligte Beamte blieb körperlich unversehrt, steht laut Innenminister Jost jedoch „psychisch sehr stark unter Belastung“.

Die Polizei sperrte in der Folge die Innenstadt sowie mehrere Zufahrten zur nahegelegenen Autobahn stundenlang ab. Für den heutigen Freitag ist eine Pressekonferenz angekündigt, bei der neue Erkenntnisse zu den laufenden Ermittlungen vorgestellt werden sollen.

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