Tholey: Senghor am Schaumbergturm

„Die Redner“ kommen zum dritten Mal auf den Schaumberg: Die Künstlergruppe, die Originalreden bedeutender Persönlichkeiten musikalisch und medial in Szene setzt, zeigt am Freitag, 24. August, ihre einzigartige Show mit dem Titel „Senghor – Wie klingt Afrika“. Los geht’s schon um 20 Uhr mit einem Auftritt der Big Band „Jazz Train“.

In ihrem Programm auf dem Schaumberg betten “Die Redner“ Gedichte und Reden von Leopold Senghor in Musik ein und präsentieren dazu selbst erstellte aufwändige Video-Sequenzen. Diese wurden im Senegal mit Menschen auf der Straße oder einheimischen Künstlern aufgenommen und lassen auch die Stimme Senghors wieder aufleben, verrät Florian Penner, mit Oliver Strauch Kopf und Gründer der „Redner“.

Das Besondere: Die Redner nutzen den gesamten Schaumbergturm als gigantische Projektionsfläche für ihre Videos, was die Performance zu einem einzigartigen Erlebnis werden lässt.

Wie Florian Penner erklärte, war Léopold Sédar Senghor Dichter, Philosoph und der erste Präsident des Senegal, der zeitweise auch in Europa, genauer gesagt in Frankreich, lebte.

1968 erhielt er als erster Afrikaner den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Bei dieser Preisverleihung hielt Senghor eine Rede in der Paulskirche in Frankfurt, in der er die „Versöhnung der Gegensätze“ forderte und durch Goethes Gedichte auch direkte kulturelle Bezüge zu Deutschland herstellte.

„Senghor schlug die Brücke zwischen Afrika und Europa ohne ein Bittsteller zu sein“, so Florian Penner zu den Beweggründen, sich mit dem Politiker und Dichter zu beschäftigen.

Mit ihrer Video-Musikperformance sei es Ziel der Redner, sich komplexen Inhalten auf einer künstlerischen Ebene zu nähern und so die große Weltpolitik persönlich erfahrbar zu machen.

Gleichzeitig betonte er allerdings, dass dabei Musik und Unterhaltung im Mittelpunkt stehen sollen.

Freuen dürfen sich die Gäste darum auch auf Jazz Train: Die Landes-Schüler-Big-Band des Saarlandes wird mit ihren Klängen den Auftritt der Redner einläuten. „Diese Ensemble passt ideal, weil der Jazz seine Wurzeln in Afrika hat“, so Florian Penner.

Die seit 1989 bestehende 30-köpfige Formation gilt als eine wichtige Talentschmiede des saarländischen Jazz. Unter der Leitung von Matthias Ernst und Frank Hahnhaußen bestritt Jazz Train zahlreiche Konzerte im In- und Ausland und veröffentlichte bisher vier CDs. Gefördert durch das saarländische Kultusminsterium werden regelmäßig Workshops zur Weiterbildung der jungen Jazzmusiker organisiert. Viele von ihnen fanden dadurch ihren Weg zum Musikstudium und ins Profilager.

Für Bürgermeister Hermann Josef Schmidt ist der Schaumberg die ideale Kulisse für ein solches Projekt: Zum einen sei der Turm als deutsch-französische Begegnungsstätte ein Ort, an dem Internationalität ein elementarer Bestandteil sei. Zudem sei der Turm selbst als Projektionsfläche für die Video-Sequenzen der Redner eine einzigartige Kulisse, die keine anderer Ort bieten könne.

Als Partner konnten die „Redner“ und die Gemeinde Tholey in diesem Jahr die „Stiftung europäische Kultur und Bildung“: Diese hat es sich zum Ziel gemacht, fremde Kulturen einander näher zu bringen, wie Sandra Hemgesberg und Kerstin Adam von der Stiftung erklärten. In diesem Sinne sei das Projekt der „Redner“ ideal, da es zeige, dass ein Mann wie Leopold Senghor bereits vor Jahrzehnten zeigte, wie wichtig es ist, dass Kulturen sich kennen lernen müssen um sich zu verstehen.

Foto: Anton Didas

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