Als Folge der Energie-Beschaffungskrise

Stadtrat beschließt Maßnahmen zur Energieeinsparung in Wendelinus-Hallenbad und Kreisstadt

(Foto: Laura Brill)

Vergangenen Donnerstag beschloss der Stadtrat St. Wendel in der ersten Sitzung nach der Sommerpause Maßnahmen zu Energieeinsparungen im Bereich des Wendelinus-Hallenbades sowie der Kreisstadt St. Wendel.

Energieeinsparung beim Betrieb des Wendelinus-Hallenbades

Für das Hallenbad soll der Wärmebedarf reduziert werden. Im Schwimmerbecken soll die Temperatur von derzeit 29°C um ca. 2°C reduziert werden. Die bisher für das Schwimmerbecken eingestellte Temperatur läge für ein Becken, das auch für sportliches Schwimmen genutzt wird, im oberen Bereich. Für Gäste, die das Bad mehr aus sozial-kommunikativen Gründen besuchen stünde das Erlebnisbecken wie gewohnt mit der höheren Temperatur (ca. 31-32°C) zur Verfügung. Die Temperaturen im Kinderbecken und der Babymulde sollen ebenfalls belassen werden. Die Luftfeuchte in der Schwimmhalle soll auf ein höchstmögliches Maß einreguliert werden, ohne dabei Bauschäden und Schimmelbildung zu riskieren. Hinzu käme die Senkung der Temperatur des Duschwasservorrats, ebenfalls in der optimalen Einregelung, um Legionellenbildung zu verhindern. Bei der Umsetzung der vorstehenden Maßnahmen, dürfte eine Reduzierung des Wärmebedarfs in Höhe von 15-20% erzielbar sein.

Marc-André Müller (SPD) wollte in seiner Zustimmung zu den Maßnahmen trotz der schwierigen Situation positiv hervorheben, dass das Schwimmbad offen bleiben kann und die Maßnahmen somit einen wichtigen Beitrag für den Sport- und Gesundheitsstandort St. Wendel sowie den Schwimmunterricht an Schulen leisten würden. Sebastian Schorr (CDU) schloss sich den Worten an und lobte zudem die Differenzierung der Temperaturreduzierung in den einzelnen Becken.

Energieeinsparungen im Bereich der Kreisstadt St. Wendel

Neben dem Bund und den Ländern sind auch die Kommunen gehalten auf die aus dem Ukraine-Krieg resultierende Energie-Beschaffungskrise zu reagieren und mit entsprechenden Maßnahmen Energieeinsparpotenziale auszuschöpfen. Aus den mittlerweile vom Bund erlassenen Energieeinspar-Verordnungen sowie einer Reihe von Empfehlungen aus den kommunalen Spitzenverbänden hat die Verwaltung in einem „Koordinierungsstab Energiekrise“ Maßnahmen zusammengestellt, welche im Bereich der Kreisstadt St. Wendel umzusetzen sind oder umgesetzt werden können.

Kurzfristige Maßnahmen, die durch den Bund verpflichtend umzusetzen sind, sind beispielsweise die Abschaltung der Beleuchtung der Basilika sowie der Evangelischen Stadtkirche ab 01.09.2022. Die jeweiligen Kirchengemeinden wurden vorab informiert. Eine Beleuchtung ist lediglich im Rahmen des Weihnachtsmarktes vorgesehen. Außerdem soll die Raumtemperatur in Arbeitsräumen in öffentlichen Nichtwohngebäuden von 22°C auf 19°C abgesenkt werden, die Temperatur in den Werkstätten des Baubetriebshofes soll auf 16°C eingestellt werden. Ausdrücklich ausgenommen sind hiervon die Schulen sowie die Sozial- und Aufenthaltsräume im Bereich des Baubetriebshofes sowie des Friedhofsbetriebes.

Zusätzlich zu den vorgeschriebenen Maßnahmen beschloss der Stadtrat außerdem weitere Anpassungen, wie beispielsweise die Einschränkung der Beleuchtungsintervalle am Wendelinus-Rundweg in allen Bereichen mit Ausnahme des Abschnitts Tholeyerstr. – Golfhotel an allen Tagen von 22:00 – 05:00 Uhr. Ein weiterer Punkt der Liste wäre die Anpassung der Heizzeit in allen öffentlichen Gebäuden sowie die Einführung eines Energiebeitrages für die Einzelnutzung von Kulturzentren, Dorfgemeinschaftshäusern und Mehrzweckhallen in Höhe von 30% auf das entsprechende Nutzungsentgelt.

Die Fraktionen stehen hinter den Maßnahmen und sehen diese als wegweisend an. Jedoch gab es auch Kritik aus den Reihen der SPD. So bemängelte Monika Moritz die fehlende, längst überfällige Ausstattung öffentlicher Gebäude mit Photovoltaik-Anlagen, die sich in der jetzigen Krise überaus bewähren würden.

Insgesamt waren sich die Parteien bezüglich der Maßnahmen zur Energieeinsparung beim Betrieb des Wendelinus-Hallenbades sowie im Bereich der Kreisstadt St. Wendel einig und stimmten diesen entsprechend einstimmig zu.

ANZEIGEN

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Blätterbarer Katalog-2023 mit 24 Seiten: