St. Wendel: Projektvorstellung „Ich, die Anderen und die Vielfalt“ an der Dr.-Walter-Bruch-Schule

St. Wendel. Angehende Erzieherinnen und Erzieher der Dr.-Walter-Bruch-Schule nahmen an dem Projekt „Ich, die Anderen und die Vielfalt“ des Adolf-Bender-Zentrums teil. Über einen Zeitraum von fünf Monaten setzten sie sich wöchentlich mit Fragen zu den Themen Demokratie und Vielfalt auseinander. In der gestrigen Projektvorstellung an der Dr.-Walter-Bruch-Schule resümierten sie – auch im Hinblick auf das gewonnene Demokratieverständnis: „Die Teilnahme an einem solchen Projekt würden wir allen Schülern empfehlen“.



Was ist Demokratie? In welchen Lebensbereichen kommen wir damit in Berührung? Wie gehe ich mit Vielfalt um? Hat Meinungsfreiheit ihre Grenzen und wenn ja, wo sind sie?: Diese und viele weitere Fragen waren Gegenstand des Projekts „Ich, die Anderen und die Vielfalt“, welches das Adolf-Bender-Zentrum in Kooperation mit der Dr.-Walter-Bruch-Schule den angehenden Erzieherinnen und Erziehern anbot. Neun Schülerinnen und Schüler haben sich freiwillig gemeldet, daran teilzunehmen. Jeden Montag nach dem normalen Schulunterricht saßen sie zusammen und beschäftigten sich unter anderem mit demokratischer Konfliktaustragung und -lösung sowie dem Umgang mit Vielfalt.  

Hinsichtlich dieser Themen hatten sie die Möglichkeit, ihr eigenes Berufsbild zu reflektieren und praktische Methoden für die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen kennenzulernen und zu erproben.

Florian Klein und Anna Kautenburger vom Adolf-Bender-Zentrum leiteten das Projekt. Zu Beginn legte die Arbeitsgruppe den Schwerpunkt auf Demokratie. „Wir dachten vorher alle, Demokratie hat was mit Politik zu tun“, berichtet ein Teilnehmer. Doch dann entdeckten sie, dass sie in allen Lebensbereichen zu finden sein kann. Sie lernten, wie Demokratie funktioniert, dass es normal ist, dass es verschiedene Interessen gibt und wie man vorgeht, wenn man auf einen gemeinsamen Nenner kommen möchte. „Zuerst müssen die Bedürfnisse geklärt werden, dann sucht man zusammen nach einer Lösung und schaut, ob eine Kompromissbereitschaft vorhanden ist. Dann wird abgestimmt“, erzählen die Schüler.

Der zweite Schwerpunkt war das Thema Vielfalt. Hier haben sich die Teilnehmer damit befasst, dass jeder Mensch einzigartig ist, dass es verschiedene Meinungen, Religionen, Hautfarben oder sexuelle Orientierungen gibt und dass Menschen aufgrund verschiedener Merkmale ausgegrenzt und diskriminiert werden. Sie haben festgestellt, dass Beispiele dafür, die sie im Rahmen des Projekts kennengelernt haben, auf unsere heutige Gesellschaft übertragbar sind. Dass Diskriminierung und Ausgrenzung an vielen Stellen in der heutigen Zeit zu beobachten sind. Hier haben sie gelernt, ihre eigenen Gedanken mehr zu hinterfragen. Zu schauen, wo und warum Vorurteile entstehen. Und zu versuchen, sich besser in sein Gegenüber hineinzuversetzen.

Der dritte Schwerpunkt war der Bezug des Erlernten auf den Erzieherberuf. Lassen sich die neu gewonnenen Kenntnisse über Demokratie und Vielfalt in den künftigen Beruf integrieren? Anhand von verschiedenen Beispielen, die sie als Aufgabe bekommen haben, sollte sie entscheiden, wie sie im Ernstfall reagieren würden. Hier haben sie gemerkt, dass ein besseres Verständnis für Demokratie und das Hinterfragen der eigenen Gedanken und Vorurteile durchaus positiven Einfluss auf ihre Arbeit nehmen kann. Im Kindergarten, zum Beispiel, können Konflikte zwischen Kindern untereinander und Kindern und Erziehern besser verstanden und demokratisch gelöst werden.

An dem Projekt teilgenommen haben: Jenni, Marie, Tim, Nils, Matthias, Julia, James, Kevin und Jan – alle Schülerinnen und Schüler der Dr.-Walter-Bruch-Schule, die zweimal in der Woche die Schule besuchen und die restlichen drei Tage ihrem Praktikum in Kindertagesstätten oder Freiwilligen Ganztagsschulen nachgehen. Zum erfolgreichen Projektabschluss wurden allen Teilnehmern Urkunden überreicht.



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