Sprooche trotz Corona-Pandemie?! Mit der DorfFunk-App kein Problem

Durch die Corona-Pandemie hat sich das dörfliche Leben in den vergangenen Monaten erheblich geändert. Das „Sprooche“ beim Friseur oder beim Einkaufen ist nur noch unter Hygienebedingungen möglich. Vereine müssen möglichst schnell über die geltenden Regelungen informieren und Projekte vorstellen. Risikogruppen sollten eigentlich möglichst keine „unnötigen“ Kontakte haben. Doch gerade in dieser besonderen Zeit sehnen sich die Menschen nach zwischenmenschlichen Kontakten. 

Eine Möglichkeit der Kommunikation ist die DorfFunk App. Sie soll das Dorfleben auf digitalem Wege stattfinden lassen. In verschiedenen App-Modulen kann alles, was sonst auf dem Dorfplatz besprochen wird, digital ausgetauscht werden. 



Wer kurze Nachfragen hat oder Gesprächen in der Dorfgemeinschaft führen möchte, ist beim Modul „Plausch“ genau richtig. Vereine oder Organisation können unter „News“ größere Beiträge verfassen. Die „Suche“ und „Biete“ Funktion zeigt, wer was braucht und wo man sich was ausleihen kann. Damit wird die saarländische „man kennt jemanden, der jemanden kennt“-Taktik ungemein unterstützt und kurzerhand digitalisiert. Während der Corona-Pandemie zwar weniger genutzt, aber trotzdem enorm hilfreich ist die „Event“-Rubrik, in der der Bevölkerung die nächsten Partys oder Veranstaltungen mitgeteilt werden können. Denn vor allem die Dörfer leben von kleinen Festen und Veranstaltungen, auf denen man sich treffen und austauschen kann. Wer sich online mit Gleichgesinnten treffen will, hat in privaten oder öffentlichen „Gruppen“ die Möglichkeit über verschiedene Themen zu plaudern 

„Selbstverständlich kann die App den fehlenden persönlichen Kontakt auf gar keinen Fall ersetzen, aber vor allem in der Corona-Zeit war sie sehr hilfreich und wurde bei uns richtig erfolgreich“, berichtet der Ortsvorsteher von Hasborn, Martin Backes. Plötzlich kamen Fragen auf, wie zum Beispiel `Mit wem darf ich mich noch treffen?´, `Kann der Fußballverein jetzt wieder trainieren?´ oder `Wer bietet Lieferdienst für die Gemeinde?´.

 „Dort konnte ich als Ortsvorsteher sehr schnell über die bestehenden Verordnungen informieren und mich austauschen. So konnte sich die Dorfbevölkerung in Corona-Zeiten besser miteinander Vernetzen.“ 



In Hasborn-Dautweiler startete die DorfApp bereits im Sommer 2019. Im Projekt „Soziales Dorf Hasborn-Dautweiler“ wurde diese Möglichkeit des digitalen Dorflebens im Modelldorf getestet. Und für gut befunden! Deshalb kann die DorfFunk App seit Juli 2020 auch in der gesamten Gemeinde Tholey benutzt werden. Entweder in der Ansicht der gesamten Gemeinde oder für jeden Ortsteil gefiltert. Durch diese enorm lokale Ausrichtung, bietet die App ihren Nutzern eine hohe Identifizierbarkeit mit den angesprochenen Themen. Damit ist sie eine gute Ergänzung zu den gängigen sozialen Netzwerken, in denen Lokalität kaum eine Rolle spielt. 

Das erkannten aber nicht nur Tholeyer. „Die Frage ist ja, wie kommen wir heute noch an die Bürger ran, vor allem auch an Jüngere, die wir durch das amtliche Nachrichtenblatt nicht mehr unbedingt erreichen können. Da hilft uns die Dorf-Funk-App ungemein. Und es gibt sicher auch viele Junge und jung Gebliebenen, die daran interessiert sind, Themen aus dem Dorf schnell und unkompliziert anzustoßen.“ Deshalb freut sich der Oberthaler Bürgermeister Stephan Rausch sehr, dass man in Güdesweiler nun auch die Dorf-Funk-App nutzen kann. Außerdem sind Türkismühle und Walhausen in der Gemeinde Nohfelden und aus der Stadt St. Wendel Bliesen, Hoof und Urweiler bereits mit der DorfFunk-App am Start. Wenn es nach Stephan Rausch geht, könnte sich die App auch -zumindest in Oberthal- flächendeckend etablieren, doch zunächst wird sie nun aller Voraussicht nach in der Gemeinde Nonnweiler in Otzenhausen, Sitzenrath und Primstal auf Herz und Nieren getestet werden.  Der Nonnweiler Bürgermeister Franz-Josef Barth freut sich schon darauf. “Der Wunsch nach der DorfFunk-App kam aus der Bevölkerung. […] Die Gemeindeverwaltung war diesem Anliegen offen gegenüber und versicherte eine zeitnahe Umsetzung des Projekts. Nach Rücksprache mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft St. Wendel haben sich die drei Ortschaften als Pilotprojekte herauskristallisiert. Weitere sollen aber folgen.“

Wer weiß, vielleicht wird der Landkreis St. Wendel schon in wenigen Jahren flächendeckend ein eigenes soziales Dorfnetzwerk haben. Der Landkreis St. Wendel und die Wirtschaftsförderungsgesellschaft St. Wendeler Land unterstützen die Ausweitung der Dorfapp im Rahmen des Projekts „Hauptamt stärkt Ehrenamt“.

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