Vor der Bundestagswahl am 26. September 2021 haben wir allen Kandidatinnen und Kandidaten im Wahlkreis St. Wendel die Möglichkeit gegeben, ein Interview mit wndn.de zu führen. Heute steht uns die Kandidatin von Bündnis 90 – DIE GRÜNEN, Uta Sullenberger Rede und Antwort.
wndn.de: Erzählen Sie kurz was über sich!
Uta Sullenberger: Ich bin 50, verheiratet, habe eine Tochter, die Anna heißt. Zusammen mit unserem Hund Scotty wohnen wir in Oberlinxweiler. Ich bin von Beruf Grundschullehrerin. Meine Hobbies sidn: Essen gehen, Sport, meine Pflanzen und mein Garten, Nähen, Yoga, Musik hören, Shoppen, für Freunde „schwenken“, Helfen.
Wie sind Sie zur Politik gekommen?
Bereits mit 10 Jahren erzählte mir meine Mutter, dass die Küsten von Bangladesch überflutet werden, da die Pole schmelzen. Später war das Ozonloch in aller Munde und die Katastrophe von Tschernobyl zeigte mir, dass wir Alternativen zur Atomkraft brauchen. Leider geschah von politischer Seite nicht viel. Dass nicht alle Menschen ein gutes Leben haben können und jedes 4. saarländische Kind von Armut bedroht ist, sind die Gründe, warum ich etwas tun will. Ein weiterer Grund ist, dass ich seit 25 Jahren versuche, durch eine gute Bildung und Entwicklung sozialer Kompetenzen meine Schüler*innen auf eine gute Zukunft vorzubereiten. Mein Verantwortungsbewusstsein stieg noch mehr, als unsere Tochter geboren wurde. Wir sind gerade dabei unsere 4,6 Milliarden alte Erde und die Zukunft unsrer Kinder -auch wirtschaftlich- zu zerstören. Wegschauen und Nichtstun konnte ich noch nie und Helfen ist mir in die Wiege gelegt.
Warum kandidieren Sie für den Bundestag?
Ich bin politisch aktiv, weil mir die Zukunft unserer Kinder das Allerwichtigste ist, die Natur geschützt werden muss, alle Menschen gleich viel wert sind und ein Recht auf gute Lebensbedingungen haben sollen.
Wofür steht Ihre Partei? Warum engagieren Sie sich in ihr?
Bündnis 90/Die Grünen ist die einzige Partei, welche schon vor 40 Jahren auf den Klimawandel hinwies und u.a. nicht möchte, dass Reiche immer reicher und Arme immer ärmer werden. Wir arbeiten eng mit Forschung und Wissenschaft zusammen und wissen, dass unsere Wirtschaft nur gewinnbringend sein kann, wenn man zukunftsrelevante Wirtschaftswege geht.
Was gefällt Ihnen besonders gut an unserer Region, was könnte man verbessern?
Ich liebe das schöne St. Wendeler Land und vor allem den Schlossplatz. Aber am meisten gefällt mir, dass jeder mit jedem „babbelt“; ob es die Verkäuferin, der Postmann oder die Frau in der Einkaufsschlange ist. Fast jeder lacht mit dir und wenn Hilfe benötigt wird, kommt der Nachbar für ein Bierchen sehr gerne helfen.
Die Corona-Pandemie hat uns gezeigt, dass wir digitales „Entwicklungsland“ sind und unsere Regierung planlos handelte. Die Familien litten massiv unter dem Lockdown und viele Selbständige warteten monatelang auf das Überbrückungsgeld, so dass einige ihren Betrieb schließen mussten. Ein „Weiter so“ darf es nicht mehr geben. Ich möchte für alle Menschen bessere Lebensbedingungen, viel höhere Investitionen in unsere Kitas/Schulen/Bildungsstätten, gleichen Lohn für gleiche Arbeit, eine bessere ärztliche Versorgung, ein Umdenken in der Forstwirtschaft, die Wirtschaft fördern durch Investitionen in zukunftsrelevante Firmen, einen Ausbau des Radnetzes/ÖPNVs, Transparenz in der Politik, mehr Bürgerbeteiligung, Dörfer lebenswert machen, u.v.m. Das Saarland darf nicht länger Schlusslicht sein!