Die polizeiliche Kriminal- und Verkehrsunfallstatistik 2021 konnte mit einer insgesamt positiven Bilanz durch den Leiter der Polizeiinspektion St. Wendel, Jörg Valeske, vor dem Kreistag präsentiert werden.
Nach einem teils deutlichen Rückgang der Verkehrsunfälle in den letzten drei Jahren ist für das Jahr 2021 erstmals ein leichter Anstieg der Fallzahlen im Landkreis zu erkennen. Hier müsse laut Valeske bedacht werden, dass die Beschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie landes- und bundesweit zu weniger Verkehrsaufkommen und Verkehrsunfallzahlen geführt haben und die Zahlen des letzten Jahres trotz des Anstieges um 5,4% mit insgesamt 2908 Verkehrsunfällen das “Vor-Pandemie-Niveau“ noch immer unterschreiten.
Die Verkehrsunfallstatistik ist demnach auch 2021 geprägt von den Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. Die Wildunfälle im Landkreis St. Wendel sind um 15% auf 1014 gestiegen. 41 Verkehrsunfälle passierten unter Einfluss von Alkohol und Drogen, Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort wurde in 545 Fällen registriert, wobei es sich hierbei häufig um Unfälle auf Parkplätzen handelt.
Der Landkreis St. Wendel ist bedauerlicherweise erneut saarlandweiter Spitzenreiter im Ranking der zugelassenen Fahrzeuge mit 886 pro 1000 Einwohner, was die Polizei wie auch die Kreistagsmitglieder Rückschlüsse auf das Angebot des ÖPNV ziehen lässt. PKW sind es auch, die an erster Stelle der Verkehrsbeteiligung bei Verkehrsunfällen stehen. Eine Besonderheit dieser Statistik findet sich auf den Folgeplätzen: Schon im Jahr 2019 haben sich die Verkehrsunfälle mit verletzen Radfahrenden verdoppelt und lösten schon zu Beginn der Pandemie die Motorrad-Fahrenden bei der Anzahl der Verkehrsbeteiligung auf Platz 2 ab. Auch im Jahr 2021 stehen die Radfahrenden an dieser Stelle, die Zahl ist mit 35 Verletzten jedoch im Vergleich zum Vorjahr um 9 gesunken.
Im Jahr 2021 wurden im Landkreis 260 Personen bei Verkehrsunfällen leicht- und 75 Personen schwerverletzt, beide Zahlen sind niedriger als im Vorjahr. 2 Personen wurden tödlich verletzt, 2020 war es eine Person. Die polizeiliche Kriminalstatistik 2021 zeigt, dass St. Wendel mit 2870 Fällen und einem landesweiten Anteil von 4,9% weiterhin der sicherste Landkreis im Saarland ist.
Die Polizei registrierte 59 Straftaten weniger als 2020. Die Aufklärungsquote im Kreis lag 2021 bei 58,9 Prozent. Bei den Straftaten handelte es sich vor allem um Vermögens- und Fälschungsdelikte sowie Diebstähle. Die Zahl der Wohnungseinbrüche lag bei 45 Einbrüchen, 14 weniger als im Vorjahr.
Es wurden 1307 Tatverdächtige im Landkreis St. Wendel ermittelt. Davon 70 Kinder unter 14 Jahren, 103 Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren, 92 Heranwachsende zwischen 18 und 21 Jahren und 1042 Tatverdächtige im Erwachsenenalter. In einer Sonderbetrachtung wurden insgesamt 226 Nichtdeutsche Tatverdächtige und in der Altersklasse der über 60-jährigen 161 Tatverdächtige registriert.
In einer weiteren Sonderbetrachtung wurde die Zunahme der Fälle häuslicher Gewalt um 24 Fälle auf 137 Straftraten betont. Hierbei ist jedoch von einem hohen Dunkelfeld von ca. 85% auszugehen. Häusliche Gewalt umfasst alle Straftaten innerhalb der Familie, Partnerschaft und Ex-Partnerschaft unabhängig vom Tatort. Die Gewalt der Eltern gegenüber Kindern wird gesondert behandelt. Bei der häuslichen Gewalt handelt es sich mehrheitlich um Gewalt gegen Frauen.