Die steigenden Pflegeheimkosten belasten viele Familien im Saarland zunehmend. Laut der Senioren-Union des Saarlandes können „Normalbürger“ die zusätzlichen Ausgaben kaum noch tragen. Der Landesvorsitzende Manfred Maurer setzte sich vehement dafür ein, die sogenannten Fremdkosten in Pflegeeinrichtungen, darunter Investitions- und Ausbildungskosten, zu überdenken. Diese zusätzlichen Aufwendungen von rund 800 Euro würden die bereits hohen monatlichen Rechnungen für Pflegeheime auf über 3.000 Euro treiben, was für viele erschwingliche Verhältnisse übersteigt.
Im aktuellen Koalitionsvertrag spielt der generationenübergreifende Bedarf in der Pflegepolitik zwar eine Rolle, steht jedoch oftmals unter dem Vorbehalt einer adäquaten Finanzierung, heißt es vonseiten der Senioren-Union. Dr. Manfred Grub, Mitglied des Landesvorstandes, erklärt: „Die Kostenstruktur in sowohl stationärer als auch häuslicher Pflege entwickelt sich zu einer nahezu unbewältigbaren Herausforderung für viele.“ Es wird gefordert, dass die Bundesregierung zusammen mit den Ländern eine Lösung für dieses Problem sucht und ein nachhaltiges Finanzierungsmodell erarbeitet, das eine unmäßige Belastung von Privatpersonen sowie kommunalen Verbänden verhindert oder reduziert.
Ein positives Signal sei, dass künftig der Bund die Kosten für die Ausbildung der Pflegekräfte übernehmen soll. Doch laut der Senioren-Union sind die Investitionskosten, die den größeren Teil der Fremdkosten ausmachen, nach wie vor umstritten. Eine Verteilung dieser Ausgaben sollte laut der Union mit den Ländern geregelt werden, um zusätzliche Belastungen für Familien zu vermeiden. Landesvorsitzender Maurer betonte die Notwendigkeit, gewährleisten zu können, dass fortgeschrittenes Alter nicht durch finanzielle Engpässe eingeschränkt wird. In seiner Schlussfolgerung kommt er zu dem Urteil: „Circa 30 Jahre nach Einführung ist es nun an der Zeit, die Pflegeversicherung zu überarbeiten und anzupassen,“ womit er auf die vorausschauende Verantwortung der neuen Bundesgesundheitsministerin Nina Warken aufmerksam machte. Sie müsse nun den Reformstau im Zuge der demografischen Entwicklung auflösen und national wie auch regional verträgliche Pflegekonzepte erarbeiten lassen.
Am Ende hielt die Union fest, dass auch ein dringender Landespflegeplan mit klaren Inhalten erstellt werden sollte, wofür die SPD-geführte Landesregierung nun in der Verantwortung stehe.