Papstkandidat Scherer hat familiäre Wurzeln in Theley

Am kommenden Mittwoch beginnt im Vatikan die Wahl des neuen Papstes. Zu den möglichen Kandidaten zählt erneut Kardinal Odilo Scherer, der in Brasilien wirkt – und dessen familiäre Wurzeln ins saarländische Theley zurückreichen.

Scherers Urgroßvater wanderte im 19. Jahrhundert aus dem kleinen Ort Theley nach Südamerika aus, auf der Suche nach neuen Perspektiven. Dass einer seiner Nachkommen später die Erzdiözese São Paulo leiten und als Kandidat für das höchste Amt der katholischen Kirche in Betracht gezogen werden würde, hätte er wohl kaum geahnt. Seit 2007 steht Odilo Scherer an der Spitze der größten Diözese Brasiliens, mit mehr als fünf Millionen Gläubigen. Obwohl der 75-Jährige bei der anstehenden Wahl seltener unter den meistgenannten Favoriten auftaucht, gilt er im Kreis der Kardinäle weiterhin als möglicher Anwärter.

Odilo Scherer engagiert sich stark für die Sozialpastoral und positioniert sich zunehmend öffentlich zu gesellschaftlichen und kirchlichen Themen. Er warnt vor einer weltweit wachsenden Kultur, die er als geprägt von Subjektivismus, Relativismus und einem Verlust fester ethischer und religiöser Werte beschreibt. Scherer spricht von einer „Kultur des totalen Subjektivismus“ und betont die Notwendigkeit verlässlicher Grundlagen.

Zudem setzt er sich für eine „Wirtschaft in Gemeinschaft“ ein, die auf der katholischen Soziallehre basiert. Im Februar 2008 wurde er von Papst Benedikt XVI. in das Aufsichtsgremium der Vatikanbank berufen, die zu dieser Zeit mit schweren Vorwürfen wie Geldwäsche, Korruption und Geheimkonten konfrontiert war.

Neben Portugiesisch beherrscht Odilo Scherer auch Englisch, Italienisch und Deutsch fließend.

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