Nohfelden: Bürgermeisterkandidat Christian Barth im Interview

Am 26. Mai 2019 sind die Bürgerinnen und Bürger von Nohfelden dazu aufgerufen, einen neuen Rathauschef zu wählen. Es treten Amtsinhaber Andreas Veit (CDU) und Christian Barth (SPD) an. 

Heute im Portrait: Christian Barth

Herr Barth, erzählen Sie was von sich!

Mein Name ist Christian Barth und ich bin 39 Jahre alt. Ich wohne seit meiner Geburt in Sötern. Hier habe ich auch den Kindergarten und die Grundschule besucht. Am Gymnasium Birkenfeld machte ich 1999 das Abitur.

Meine Freizeit verbringe ich seit meiner Kindheit ganz überwiegend in verschiedenen Vereinen. Als Fußballspieler im Sportverein Sötern kämpfe ich bis heute mit viel Spaß um das runde Leder. Auch als Trainer von Fußball-Jugendmannschaften konnte ich wertvolle Erfahrungen sammeln und die Jugendarbeit meines Heimatvereines unterstützen. Neben Sport ist mir auch die Kultur wichtig. Ich bin Gründungsmitglied und Vorsitzender des Theatervereines Sötern. Als Sänger stehe ich außerdem in den Reihen des Männergesangvereines Sötern und bin Fördermitglied im Musikverein „Harmonie“ Sötern. Bei der Arbeitsgemeinschaft Söterner Vereine (AGSV), die die Fastnacht und Kirmes organisiert, übe ich das Amt des Schatzmeisters ehrenamtlich aus.

Welche Berufsausbildung haben Sie?

Ich habe mich bewusst für den Beruf des Polizeibeamten entschieden, weil mir Gerechtigkeit wichtig ist und ich weiß, wie wichtig Sicherheit den Menschen ist. Als Kriminalhauptkommissar leiste ich bei der Kriminalpolizei Trier gerne meinen Beitrag dazu, dass wir sicher leben können.

Das Studium an der Hochschule der Polizei Rheinland-Pfalz schloss ich 2004 als Diplom-Verwaltungswirt (FH) ab und war zunächst in verschiedenen Funktionen des Polizeidienstes tätig. Seit Sommer 2018 bin ich als stellvertretender Kommissariatsleiter mit meinen Mitarbeitern für die Bearbeitung von Raub-, Erpressungs- und Einbruchsdelikten zuständig. Nebenamtlich arbeite ich im Personalauswahldienst der Polizei Rheinland-Pfalz mit und führe die Auswahlgespräche für die Bewerber zum Polizeidienst durch.

Warum engagieren Sie sich in einer Partei?

Mit Politik verbinde ich die Möglichkeit, wichtige Fragen und Entscheidungen für das Zusammenleben innerhalb einer Gemeinschaft vor Ort zu regeln und mitzugestalten. Dafür braucht man Netzwerke, die man nur über eine Partei aufbauen und nutzen kann.

Wie sah ihr Werdegang in der Partei/Politik aus?

Ich trat 1999 in die SPD ein. 2004 kandidierte ich erstmals für die Wahl zum Ortsrat von Sötern sowie des Gemeinderates Nohfelden. Gleich in meiner ersten Amtsperiode wurde ich 2004 vom Ortsrat zum stellvertretenden Ortsvorsteher von Sötern gewählt. Bis heute habe ich dieses Amt inne, das ich sehr gerne für mein Heimatdorf ausübe. Als Mitglied des Gemeinderates und des Bau- und Werksausschusses konnte ich in den vergangenen 15 Jahren auch zahlreiche Einblicke in die Probleme und Sorgen der anderen Dörfer in unserer Gemeinde Nohfelden gewinnen.

Richtig kennenlernen durfte ich unsere Gemeinde in den letzten fünf Jahren, nachdem ich zum Ersten Beigeordneten und direktem Vertreter des Bürgermeisters gewählt wurde. Nicht nur die einzelnen Orte mit ihren Vereinen und Menschen wurden mir dabei umso bekannter, auch die gesamte Arbeit der Gemeindeverwaltung lernte ich in dieser Zeit intensiv kennen. Als Mitglied der Nationalparkversammlung des Nationalparks Hunsrück-Hochwald gelang es mir außerdem, gute und wichtige Kontakte in unsere Nachbarkommunen in Rheinland-Pfalz zu knüpfen.

Im SPD-Gemeindeverband Nohfelden bin ich stellvertretender Vorsitzender und arbeitete auch schon viele Jahre im SPD-Kreisvorstand, unter anderem als Pressesprecher, mit.

Was wollen Sie als Bürgermeister anpacken?

Unsere kommunalen Kindertagesstätten sind auf dem neuesten baulichen Stand. In einem zweiten Schritt möchte ich auch die Qualität der Betreuung und Erziehung weiter steigern. Für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sollen unsere Kindertagesstätten zukünftig beispielsweise keine (Ferien-)Schließzeiten mehr haben.

Die Grundschulstandorte in Gonnesweiler und Sötern möchte ich zu modernen Bildungseinrichtungen für unsere Kinder fortentwickeln. Dazu sind umfangreiche Um- und Anbaumaßnahmen an den bestehenden Gebäuden notwendig, die schnellstmöglich umgesetzt werden sollen. Unsere Schulen will ich als kulturelles Element der Dorfgemeinschaft bewahren.

Die Jugendarbeit möchte ich besonders fördern. Damit sich Jugendliche in unserer Gemeinde ernstgenommen fühlen und sie früh Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen, werde ich einen Jugendrat mit eigener Budgetverantwortung ins Leben rufen. So lernen die Jugendlichen eigenverantwortlich mit den ihnen anvertrauten Geldern umzugehen, konstruktiv zu diskutieren und demokratische Entscheidungen zu treffen.

Für Senioren möchte ich neue Angebote für gemeinsame Freizeitgestaltungen und gegenseitige Unterstützung entwickeln. Ein Netzwerk „Bürger für Bürger“ soll neue Wege der Seniorenarbeit eröffnen. Fahrdienste zu Ärzten und anderen Veranstaltungen sollen Lücken für Senioren im öffentlichen Nahverkehr schließen und sie am gesellschaftlichen Leben weiter teilhaben lassen. Für eine optimale Gesundheitsversorgung sollen die bestehenden Strukturen vor Ort erhalten und ergänzt werden.

Die Sanierung und Instandhaltung der kommunalen Infrastruktur mit Straßen und allen öffentlichen Gebäuden möchte ich auf neue Beine stellen, um den bestehenden gravierenden Sanierungsstau in der Gemeinde Nohfelden schnellstmöglich zu beseitigen. Hierzu werde ich mit der Bauverwaltung ein schlüssiges Konzept erstellen, wie wir zukünftig die Baumaßnahmen besser koordinieren und umsetzen können.

Der Tourismus wird in den kommenden Jahren ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Nohfelden werden. Ich möchte daher endlich die Tourismusabgabe einführen und mit den Einnahmen die Bürgerinnen und Bürger unserer Gemeinde entlasten. Für ein gutes Tourismusprodukt „aus einem Guss“ sollen Kreis, Gemeinde, externe Experten und interessierte Bürgerinnen und Bürger ein schlüssiges Tourismuskonzept erstellen, um zukünftig das bestmögliche Ergebnis für unsere Gemeinde zu erzielen und transparent darzustellen, was wir erreichen wollen.

Zu einer guten Infrastruktur zählt heute auch eine leistungsstarke und moderne Breitbandanbindung. Das bestehende DSL- und Mobilfunknetz in unserer Gemeinde muss daher weiter ausgebaut und noch immer bestehende „schwarze Flecken“ beseitigt werden.

Die Vereine sind das Rückgrat der Gemeinde. Ich bin selbst ein Vereinsmensch und will diesen Bereich stärker fördern und unterstützen. Egal ob Sport, Musik, Gesang, Feuerwehr oder andere Hilfsdienste und Angebote: Hier kommen Menschen zusammen und verbringen ihre Freizeit, hier entsteht Gemeinschaft und Gemeinsinn. Als Bürgermeister werde ich dafür sorgen, dass die Ehrenamtler bei ihrem Engagement nicht durch unnötige kommunale Vorschriften und Gebühren die Lust an ihrer Tätigkeit verlieren. Die bereits bestehenden finanziellen Zuschüsse für gemeinnützige Vereine sollen ausgeweitet werden. Auf den Erhalt der Traditions- und Brauchtumsveranstaltungen in den Dörfern werde ich ein besonderes Augenmerk werfen und den Veranstaltern Unterstützung durch die Verwaltung anbieten.

Die Schaffung neuer Gewerbeflächen möchte ich vorantreiben. Hierzu bieten sich insbesondere angrenzende Flächen an bereits bestehenden Gewerbegebieten an.

Eine moderne Wirtschaftsförderung mit stabilen und moderaten Gewerbesteuersätzen sollen Planungssicherheit für die Gewerbetreibenden schaffen. Für unsere örtlichen Handwerksbetriebe und Dienstleister möchte ich wieder eine Leistungsschau initiieren.

Was sind die aus Ihrer Sicht drei wichtigsten Dinge aus Ihrem Wahlprogramm?

Die Sanierung unserer gemeindlichen Infrastruktur mit Straßen und Gebäuden sowie der Tourismus. Ganz wichtig sind aber auch alle Maßnahmen im Zusammenhang mit der Erhaltung unserer liebenswerten Dörfer, damit die Menschen gerne hier leben und sich engagieren.

Was möchten Sie unseren Leserinnen und Lesern noch sagen?

Am Start mit Lust auf morgen. Unter diesem Motto bewerbe ich mich als Bürgermeister für unsere Gemeinde. Denn an Ideen, mit denen sich unsere Dörfer auch in Zukunft als Heimat für die Bürgerinnen und Bürger präsentieren, mangelt es nicht. Dabei gilt es, die Eigenheiten der Dörfer als Stärken zu sehen. Deshalb ist mir Bürgernähe wichtig, um für die einzelnen Orte unserer Gemeinde das bestmögliche Ergebnis zu erreichen. Ein Bürgermeister kann seine Gemeinde aber nicht alleine zum Erfolg führen. Nur das Engagement vieler führt zum Ziel. Wir sind dank Bostalsee, Center Parcs und Nationalpark DIE Tourismusdestination im Saarland, haben eine sehr gute Qualität in der Betreuung von Kindern und die Feuerwehr und der Bauhof sind mit ihrer technischen Ausstattung auf einem hohen Niveau.

Für eine weiterhin erfolgreiche Zukunft gilt es dennoch, die Herausforderungen, die sich uns fortlaufend stellen, konsequent anzugehen. Die bei der vorherigen Frage genannten Punkte sind dabei zentrale Elemente. Gemeinsam mit allen Bürgerinnen und Bürgern möchte ich diese Herausforderungen anpacken.

Weitere Informationen zu Christian Barth finden Sie auf seiner Homepage.

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