Neben ihrer Tätigkeit im saarländischen Landtag engagieren sich zahlreiche Abgeordnete aus dem St. Wendeler Land auch kommunal oder beruflich – und erzielen dabei teils beachtliche Nebeneinkünfte. Eine Auswertung der aktuellen Angaben zeigt: Dr. Christopher Salm (CDU) ist in diesem Jahr der mit Abstand bestverdienende Parlamentarier aus dem Kreis St. Wendel.
Landtagsabgeordnete im Saarland erhalten derzeit eine monatliche Abgeordnetenentschädigung (Diät) und Aufwandspauschale in Höhe von 8.610 Euro, was einem Jahresgehalt von 103.320 Euro entspricht. Damit liegt das Saarland im Bundesvergleich im unteren Drittel. Für Ministerinnen und Minister – sowie die Ministerpräsidentin – gelten Sonderregelungen: Sie beziehen ihre Bezüge aus ihren Regierungsämtern und erhalten als Abgeordnete nur eine Aufwandspauschale in Höhe von 19.600 Euro jährlich.
Dr. Christopher Salm (CDU): Spitzenreiter bei Nebeneinkünften
Der CDU-Abgeordnete Dr. Christopher Salm, wohnhaft in Sotzweiler, erzielt neben seinem Landtagsmandat zusätzliche Einnahmen. Als Rechtsanwalt bei der Kanzlei Abel und Kollegen in St. Ingbert gibt er Einkünfte in Höhe von rund 20.250 Euro jährlich an. Zudem ist er kommunalpolitisch engagiert:
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Ortsvorsteher in Sotzweiler (Tholey): 5.940 Euro Aufwandspauschale (2024)
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Mitglied des Gemeinderates Tholey: 300 Euro Pauschale und 240 Euro Sitzungsgeld
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Mitglied im Zweckverband Natura Ill-Theel: 20 Euro Sitzungsgeld
In Summe kommt Salm auf kommunale Nebeneinkünfte in Höhe von rund 6.500 Euro – hinzu kommen die anwaltlichen Einnahmen, sodass sich seine Gesamtnebeneinkünfte auf etwa 26.750 Euro jährlich belaufen.
Jonas Reiter (CDU): Ehrenamtlich engagiert
Auch Jonas Reiter (CDU), Gemeinderatsmitglied in Nonnweiler und Ortsvorsteher von Primstal, ist kommunal aktiv. Seine Nebeneinkünfte bleiben dabei deutlich unterhalb derer seines Fraktionskollegen Salm:
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Aufwandspauschalen und Sitzungsgelder in Nonnweiler und Primstal summieren sich auf rund 4.870 Euro jährlich.
Hermann Scharf (CDU): Vielfältige Aufsichtsratstätigkeiten
Hermann Scharf, langjähriger CDU-Abgeordneter, ist in zahlreichen Gremien tätig, darunter bei der Lebenshilfe, der Saarland Feuerversicherung AG und dem Saarländischen Rundfunk. Seine gemeldeten Nebeneinkünfte für 2024 umfassen unter anderem:
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Aufsichtsratsvergütungen und Sitzungsgelder von insgesamt rund 10.580 Euro
Weitere Abgeordnete aus dem Kreis
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Sebastian Schorr (CDU) engagiert sich unter anderem im als Fraktionsvorsitzender Stadtrat St. Wendel und bei den Stadtwerken. Seine Nebeneinkünfte belaufen sich auf rund 4.945 Euro jährlich.
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Dr. Magnus Jung (SPD), Sozialminister des Saarlandes, war bis Mitte 2024 als stellvertretendes Mitglied im SR-Rundfunkrat tätig. Dazu kommt eine Tätigkeit im Stiftungsrat der Stefan-Morsch-Stiftung. Einnahmen: 435 Euro (2024).
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Réka Klein (SPD) bezieht als Stadträtin in St. Wendel und Verwaltungsrätin der Kreissparkasse St. Wendel Nebeneinkünfte in Höhe von 1.859 Euro jährlich.
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Nadia Schindelhauer (SPD), Ortsratsmitglied in Berschweiler, erzielt Nebeneinkünfte von rund 250 Euro jährlich.
Festzuhalten bleibt: Ein Mandat ist stets auf Zeit angelegt. Daher ist es nachvollziehbar und sinnvoll, wenn Abgeordnete – wie im Fall von Dr. Christopher Salm – den Kontakt zu ihrem ursprünglichen Berufsfeld aufrechterhalten und weiterhin tätig sind, solange dies die Ausübung des Mandats nicht wesentlich beeinträchtigt.