Die Pläne für das umstrittene Bauprojekt am Missionshaus in St. Wendel erleiden einen herben Rückschlag. Die oberste Baubehörde hat dem Vorhaben in seiner jetzigen Form die Genehmigungsfähigkeit abgesprochen. Dies geht aus einer Stellungnahme vom 7. Oktober hervor.
Besonders brisant: Das Dokument wurde den Stadtratsmitgliedern erst nach dessen öffentlicher Bekanntmachung durch den ehemaligen Illinger Bürgermeister Armin König zur Verfügung gestellt. Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, Michelle Sutter, fordert nun vom Bürgermeister Peter Klär eine Erklärung für diese verzögerte Informationsweitergabe.
Der Hauptgrund für die Ablehnung liegt in der Berechnung der benötigten Wohneinheiten für die nächsten 15 Jahre. St. Wendel verfügt bereits durch Baulücken, bestehende Bebauungspläne und Reserveflächen über ausreichend Potential für neue Wohneinheiten. Zwar plant die Stadtverwaltung eine Reduzierung der Reserveflächen, hat aber bisher keine formalen Schritte dazu eingeleitet.
Ein weiterer kritischer Punkt, den der Grünen-Fraktionsvorsitzende Sören Bund-Becker hervorhebt, betrifft die Berechnung der Wohneinheiten: „Die Stellungnahme macht unmissverständlich klar, dass nicht nur das geplante Wohngebiet, sondern auch die urbanen Gebiete in die Bilanzierung einbezogen werden müssen.“ Die aktuellen Planungen sehen bis zu achtstöckige Gebäude vor, wodurch nach Verwaltungsangaben nur noch eine Reserve von 19 Wohneinheiten verbliebe.
Die Grünen-Fraktion fordert nun eine grundlegende Überarbeitung der Planungen. „Diese notwendigen Umplanungen sollten als Chance gesehen werden, dieses Projekt zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern so zu gestalten, dass das Missionshaus erhalten bleibt, ohne unnötige große Planungen und Neubauten im Außenbereich, die weder notwendig, noch genehmigungsfähig sind“, fasst Bund-Becker zusammen.