Zuwendungsbescheid feierlich übergeben

Millionenprojekt Nationalpark-Tor schreitet voran – Wirtschaftsministerium übergibt Zuwendungsbescheid (Bidlergalerie)

Wirtschaftsminister Jürgen Barke hat sich am gestrigen Donnerstag, 18. August, gemeinsam mit Umweltstaatssekretär Sebastian Thul, dem St. Wendeler Landrat Udo Recktenwald und dem Nonnweiler Bürgermeister und Verbandsvorsteher Dr. Franz Josef Barth einen Überblick über den Baufortschritt des neuen Besucher- und Ausstellungszentrums Nationalpark-Tor Keltenpark verschafft. Im Gepäck hatte Barke einen Zuwendungsbescheid in einer Höhe, die den Bürgermeister nervös gemacht hat.

„Ich gestehe, dass ich doch ein bisschen nervös bin“, beginnt Bürgermeister Barth seine Begrüßungsrede. Er habe schon viele Termine als Bürgermeister wahrgenommen, aber noch keinen, „bei dem ich so viel Geld bekomme.“ Er freue sich über den „riesigen Förderbetrag“, ganz besonders freue er sich auch, dass der Bescheid von dem Wirtschaftsminister und stellvertretenden Ministerpräsidenten Jürgen Barke persönlich überreicht werde.

Viele Mitstreiter, Unterstützer und Verantwortliche sind persönlich zu dem Termin gekommen, um sich ebenfalls über die Entwicklung der Baumaßnahmen oder „unseres Babys“, wie der Bürgermeister das Projekt nannte, zu informieren. Dieses Kind habe mehrere Väter und Mütter und „mit vier Jahren eine ungewöhnlich lange Schwangerschaft“, scherzte er über die Dauer der Baumaßnahme in Bezug auf die Metapher. Zu den „Eltern“ gehören unter anderem das Umweltministerium, als Vertreter des Landes im Zweckverband, der Landkreis St. Wendel, die Gemeinde Nonnweiler und das Wirtschaftsministerium.

Im September 2023 soll das Besucher- und Ausstellungszentrum – das Nationalparktor Keltenpark – stehen. Es ist das einzige Nationalparktor auf der saarländischen Seite des Nationalparks Hunsrück-Hochwald. Es soll als Auftakt für die Erkundung der archäologischen Stätten und des Nationalparks dienen. Geplant ist es, dort mehrere Funktionen unterzubringen. So sollen dort eine Verwaltung, die Nationalpark Ranger, ein Souvenir Shop, ein Dauerausstellungsraum, Veranstaltungsräume für Lehrzwecke, ein Gastronomiebereich und die Betriebsräume für das Gebäude unterkommen. Das Gebäude ist durch zwei Aufzüge barrierefrei zugänglich. Ebenso führt ein barrierefreier Weg vom Gebäude direkt ins Keltendorf, wo Besucher*innen mit ihrer Erkundung beginnen können. Eine Besonderheit des Baus ist, dass die Struktur an das Keltenkreuz angelehnt ist, wie man auf den Grundrissplänen erkennen kann.

Die Rahmenbedingungen für das große Bauvorhaben stellen in der heutigen Zeit eine große Herausforderung dar. Dazu gehören eine intensive Bautätigkeit bei hoher Auslastung der Baufirmen und Planungsbüros. Dadurch beteiligen sich bei einigen Gewerken nur wenige Firmen an der Ausschreibung, was zu weniger Konkurrenz und folglich höheren Preisen führt. Coronapandemie und Ukrainekrieg sind verantwortlich für Personalausfälle, Störung der Lieferketten und Ressourcenknappheit bzw. Materialengpässe. Zudem ist die weitere Preisentwicklung momentan nicht absehbar. Diese Herausforderungen wollen mit „großem Engagement aller Beteiligten“  gemeistert werden, betonte der Bürgermeister.

Im Mai 2018 wurde der Zweckverband für dieses Projekt gegründet. Zwei Monate später begann eine mehrjährige Planungs- und Entwicklungszeit, und schließlich, im Februar dieses Jahres der Baubeginn der Rohbauarbeiten. Diese Entwicklung zu verfolgen und das Gebäude jetzt sehen und anfassen zu können, sei eine unglaubliche Motivation, so Barth. Er dankte dem Wirtschaftsministerium für den Mut, in dieses Projekt zu investieren, denn „der gute Ruf des Saarlandes als hervorragende touristische Destination wird durch solche Projekte maßgeblich gestärkt und die Lebensqualität der Saarländer somit insgesamt deutlich erhöht.“

„Ein Nationalpark mitten im Saarland: Damit kann sich nicht jeder schmücken – aber die Gemeinde Nonnweiler kann es. Sie ist aber nicht nur Nationalparkgemeinde, sondern hat in den letzten Jahren wichtige Weichen gestellt, um den Tourismus hier so zu entwickeln, wie er sich uns heute präsentiert. Dafür gilt allen Beteiligten mein Dank und meine Anerkennung“, so der Wirtschaftsminister Jürgen Barke.

Das Nationalparktor sei für den Tourismus im Nordsaarland unabdingbar und das Besucherzentrum sei eines der größten touristischen Maßnahmen im Saarland und von überregionaler Bedeutung, so Barke. „Daher steht es außer Frage, dass wir das Projekt finanziell unterstützen. Denn der Tourismus braucht mehr als nur reine Attraktionen– es ist das Gesamtkonzept von Infrastruktur, Gastronomie, Architektur, Bildung, Entdeckungsreise und dem gewissen Etwas.“ Die finanzielle Unterstützung in Form eines Zuwendungsbescheids übergab Barke anschließend an Bürgermeister Barth: 6,5 Mio. Euro standen darauf. Damit fördert das Wirtschaftsministerium das Projekt mit 88% der förderfähigen Kosten.

Der Umweltstaatssekretär Sebastian Thul betonte die wichtige Aufgabe des Nationalparkprojekts, auch eine nationale Biodiversitätsstrategie umzusetzen. Somit sei es ein wichtiger Teil der von Rheinland-Pfalz und dem Saarland verabschiedeten „Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt“ und ein zentraler Baustein bei der Entwicklung von großflächigen Wildnisgebieten bzw. Urwald. „Spuren der Waldnutzung aus der Vergangenheit kann man im Keltenpark besichtigen und spüren, was die Menschen in der Keltenzeit bereits damals an diesem Standort fasziniert hat.“

Landrat Udo Recktenwald ging auf den Tourismus im St. Wendeler Land ein, der außerhalb von Corona von drei Millionen Übernachtungen im Saarland eine Million im Landkreis St. Wendel zählt. „Umso schöner, dass wir mit dem Nationalparktor Keltenpark in Bälde über ein weiteres touristisches Highlight in unserer Heimat verfügen werden. Ein Highlight, das natürlich nicht nur für Gäste, sondern ebenso für unsere Bürgerinnen und Bürger entsteht. Denn das Eingangstor in den länderübergreifenden Nationalpark widmet sich auch unserer keltischen Vergangenheit, thematisch wie architektonisch. Und natürlich dem Erhalt und Schutz unserer Natur – das Eingangstor in ein wildes Paradies. Eine gelungene Symbiose, die verschiedene Themen behandelt, verschiedene Zielgruppen anspricht, Tourismus, Geschichte und Ökologie an einem Ort vereint: traditionsbewusst und zukunftsorientiert, wie der Landkreis Sankt Wendel!“

Weitere Informationen:

Der Projektträger und künftige Betreiber des Besucher- und Ausstellungszentrums ist der Zweckverband Nationalpark-Tor Keltenpark bestehend aus den Mitgliedern Landkreis St. Wendel, Gemeinde Nonnweiler und dem Saarland (vertreten durch das Umweltministerium).

Die förderfähigen Kosten des Projektes belaufen sich auf rund 7,316 Mio. Euro. Gefördert wird es über den EFRE Saarland in Höhe von 6,5 Mio. Euro (88 Prozent der förderfähigen Kosten, davon 50 % EFRE, Rest über den Projektträger).

Die Zustimmung zum vorzeitigen Maßnahmenbeginn wurde in 2021 erteilt. Zwischenzeitlich konnten 64 % der Bauleistungen beauftragt werden. Die Fertigstellung des Besucherzentrums ist für August 2023, die Inbetriebnahme für September 2023 anvisiert.

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