Marihuana- weiche Droge mit schweren Folgen? Ein Interview mit der Suchtberatungsstelle „Knackpunkt“ und Konsumentin Lisa K.

Wie steht ihr zum Konsum von Marihuana? Kann Marihuana gefährlich sein? Welche Auswirkungen hat der Konsum? Welche Argumente sprechen für eine Legalisierung?

Um verschiedene Stellungnahmen zu diesen und vielen weiteren interessanten Fragen zu erhalten, haben wir uns sowohl mit zwei Mitarbeiterinnen der Suchtberatungsstelle „Knackpunkt“ in St. Wendel, als auch mit der Marihuana-Konsumentin Lisa K. unterhalten. Wie sich die Ansichten unterscheiden, könnt ihr im folgenden, ausführlichen Interview lesen.

wndn.de: „Könnt ihr die Suchtberatungsstelle „Knackpunkt“ kurz vorstellen?“

Suchtberatungsstelle Knackpunkt: „Der Knackpunkt ist eine kostenlose ambulante Suchtberatungsstelle im Landkreis St. Wendel, Trägerin ist die Stiftung Hospital. Wir sind für Suchtprävention und Suchtbehandlung zuständig und unterliegen der Schweigepflicht. Wenn man Schwierigkeiten oder Fragen zu legalen und illegalen Suchtmitteln wie etwa Drogen oder Medikamenten hat, kann man sich gerne an uns wenden. Insbesondere bei Suchtproblematiken wie Alkoholsucht, Cannabissucht, Essstörungen, pathologischem PC- und Internetgebrauch sowie Spielsucht etc. stehen wir gerne als Ansprechpartner zur Verfügung. Ganz gleich, ob ihr aus eigenem Antrieb, auf Wusch der Eltern, der Freunde oder aufgrund richterlicher Vorgaben zu uns kommt, wir stehen gerne zur eurer Verfügung. Zudem beraten wir auch Personen aus dem direkten Umfeld eines Konsumenten, wie etwa Angehörige, (Ehe-)Partner, Eltern, Freunde, Arbeitskollegen, usw.. Unsere bestmögliche Unterstützung sieht ebenso eine Vermittlung in stationäre Entwöhnungsbehandlungen, sowie Hilfestellung bei der Beantragung der dazu notwendigen Kostenzusagen vor. Auf Wunsch ist auch eine anonyme telefonische Beratung möglich. Hinsichtlich der Prävention bieten wir themen- und zielgruppenspezifische Veranstaltungen und Fortbildungen. Wir besuchen regelmäßig Schulen und Ausbildungsstätten, leisten Aufklärungsarbeit und arbeiten auch mit Kooperationspartnern wie zum Beispiel dem Gesundheitsamt und Vereinen zusammen. Zudem nehmen wir auch an deutschlandweiten Aktionswochen teil. Gerne kann man uns für Präventionsprogramme buchen.“

wndn.de : „Vielen Dank für diese ausführlichen Infos. Lisa, du bist Marihuana-Konsumentin- kannst auch du dich unseren Leserinnen und Lesern kurz vorstellen?

Lisa: „Gerne, ich komme aus dem Landkreis St. Wendel, bin 31 Jahre alt, selbstständig, betreue Seniorinnen und Senioren und unterstütze sie bei Haushaltstätigkeiten. Ich bin ein sehr freundlicher und hilfsbereiter Mensch, der immer für andere da ist und anpackt, wo es nur geht. Darüber hinaus bin ich aber auch ein sehr nervöser und unruhiger Mensch, der stark mit seiner inneren Unruhe zu kämpfen hat. Darunter leide ich bereits seit ich in der Pubertät war. Genau deshalb bekam ich damals auch von einem Neurologen Psychopharmaka verschrieben, die mir aber nicht weiterhalfen, sondern meine Situation nur negativ verstärkten. Vor acht Jahren entdeckte ich eine pflanzliche Alternative für mich – Marihuana. Entgegen der Meinung vieler, läuft mein Leben seitdem normaler ab. Ich kann meine Gedanken ordnen, bin ruhig und kann mich ganz normal meiner Arbeit widmen, ohne innerlichen Druck und Nervosität. Bei mir persönlich konnten bis dato weder ich, noch mein Umfeld oder meine Familie negative Auswirkungen feststellen. Das bedeutet jedoch nicht, dass ich den Marihuana-Konsum jedem empfehle, der nervös ist. Es ist und bleibt eine noch illegale Droge und jeder reagiert anders darauf.“

wndn.de: “Eine Frage an die Suchtberatungsstelle Knackpunkt: Cannabis, Marihuana, Haschisch – was ist was?“

„Die Hanfpflanze hat die botanische Bezeichnung „Cannabis“. Der stärkste psychoaktive Wirkstoff der weiblichen Form dieser Pflanze ist das delta-9- Tetrahydrocannabinol, kurz THC. Mit „Marihuana“, das umgangssprachliche „Gras“ genannt wird, sind die getrockneten Blüten und Blätter der Cannabispflanze gemeint. „Haschisch“ entsteht aus dem THC- haltigen Harz der Blütenstände, das zu bräunlichen festen Platten gepresst wird. Beides wird durch Rauchen konsumiert und führt dadurch zu einem Rauschzustand.“

wndn.de: „Welche positiv erlebten Auswirkungen hat der Konsum?“

Suchtberatungsstelle Knackpunkt: „Angefangen bei emotionaler Gelassenheit und euphorischen Gefühlen, über das Außer-Acht-Lassen üblicher Denkmuster und die Intensivierung der subjektiven Wahrnehmung bis hin zu einem Gemeinschaftserleben, das oft als sehr erheiternd und lustig beschrieben wird, gibt es einige mögliche Auswirkungen. Hinsichtlich des Körpererlebens wird ein Gefühl von Leichtigkeit und wohliger Entspannung beschrieben, obwohl das Herz deutlich schneller schlägt. Die Störung des Kurzzeitgedächtnisses wird innerhalb der Gemeinschaft als amüsant wahrgenommen.“

Lisa: „ Ich muss sagen, dass ich diese üblichen Auswirkungen von Beginn des Konsums an, in dieser Form nie erlebt habe, auch, wenn sich das viele vielleicht nicht vorstellen können, weil die breite Masse eben, wie beschrieben, reagiert. Ja, ich werde ruhiger, aber ich musste noch nie davon kichern, fühlte mich auch noch nie in eine Art Rauschzustand versetzt oder konnte nicht mehr klar denken. Ich nehme lieber das pflanzliche Marihuana, statt chemische Tabletten, um meine Unruhe zu bekämpfen. Zudem hilft mir der Konsum bei meinen starken Rückenschmerzen, die nahezu täglich durch meine körperliche Arbeit entstehen.“



wndn.de: „Was genau sind akute Risiken und langfristige Folgen?“

Suchtberatungsstelle Knackpunkt: „Die Risiken sind überwiegend psychischer Natur und können nicht nur für Neulinge des Cannabiskonsums, sondern auch für erfahrene Konsumenten problematisch werden. Speziell die Unvorhersehbarkeit, die zumindest teilweise immer möglich ist, macht diese Droge problematisch. Schlagartig kann es geschehen, dass aus Euphorie Angst- und Panikzustände sowie Verwirrtheit, Verfolgungswahn oder sogar richtige Horrortrips mit Halluzinationen entstehen. Klare und strukturierte Gedanken sind in der Regel nicht mehr möglich. Durch das gestörte Kurzzeitgedächtnis kommt es häufig zu Erinnerungslücken oder sogar zu kompletten „Filmrissen“. Es kann außerdem zu Herzrasen, Übelkeit, Schwindel oder einem Kreislaufkollaps kommen. Die Kommunikationsfreudigkeit nimmt mit zunehmendem Konsum ab und die Konsumenten nehmen die Umwelt nur noch eingeschränkt wahr. Natürlich bewirkt der Konsum auch, dass man nicht mehr fahrtauglich ist.

Die Langzeitfolgen lassen sich in psychische, soziale und physische Folgen einteilen. Bei regelmäßigem Konsum stellt sich oftmals eine psychische Abhängigkeit und  – wenn auch eine sehr milde – körperliche Abhängigkeit ein. Ebenso kann es zu Psychosen und einer labilen Gesundheitsstruktur kommen. Der regelmäßige Konsum kann mit sozialem Rückzug, einer Vernachlässigung und Gleichgültigkeit gegenüber dem alltäglichen Leben (Beruf, Hobbys, Freunde) einhergehen. Zudem wird die kognitive Leistungsfähigkeit, also die Lernfähigkeit, Konzentration und Aufmerksamkeit stark beeinträchtigt. Starker Konsum behindert zudem die Lungenfunktion, denn der Cannabisrauch enthält noch mehr krebserregende Stoffe als vergleichbare Tabakrauchmengen. Somit ist das Lungenkrebsrisiko ebenso erhöht. Der Konsum in der Pubertät kann zu einer Entwicklungsstörung führen. Speziell Jugendliche sind gefährdet.“

Lisa: „Ich konnte bisher, nach achtjährigem regelmäßigem Konsum, keine dieser psychischen oder physischen Beeinträchtigungen feststellen. Viele solcher Auswirkungen kenne ich persönlich nur von Mischkonsumenten, also von Menschen, die nicht nur kiffen, sondern zusätzlich auch Alkohol trinken und andere schädliche Substanzen wie Amphetamine und Ähnliches zu sich nehmen. Ich habe keine „Null- Bock- Einstellung“, gehe sechs Tage die Woche arbeiten und gehöre nicht zu denen, die durch den Konsum so eingeschränkt sind, dass sie nur noch auf der Couch liegen und nicht mehr normal am Leben teilhaben können. Ich bin der Meinung, dass der Konsum erst schädlich ist, wenn man es übertreibt und beispielsweise täglich mehrere Joints raucht. Warum wird der Marihuana-Konsum immer so streng gesehen? Alkohol ist legal, kann langfristig gesehen aber viel schlimmere Schäden als Marihuana anrichten. Er macht sogar körperlich abhängig und zerstört den Körper, bis hin zur Leberzirrhose. Tot trinken kann man sich, das funktioniert mit Marihuana aber nicht. Es gibt mit Sicherheit Menschen, bei denen sich der Konsum negativ und drastisch auswirkt, aber weder bei mir, noch bei anderen Konsumenten, die ich kenne, sind bisher solche heftigen Auswirkungen aufgetreten. Ich möchte nichts beschönigen oder verharmlosen, ich kann nur von meiner Erfahrung sprechen. Wie gesagt, jeder reagiert anders.“

wndn.de: „Wir haben nun verschiedene Aussagen zu den negativen Auswirkungen, aber wie gefährlich ist Marihuana denn eurer Meinung nach, nun wirklich?“

Suchtberatungsstelle Knackpunkt: „Darauf gibt es keine pauschale Antwort. Auch wenn Marihuana als „weiche Droge“ bezeichnet wird, sollte sie nicht verharmlost werden. Das Suchtmittel ist oftmals und insbesondere bei jungen Menschen eine Einstiegsdroge. Aber auch für Menschen, die „nur“ Marihuana rauchen und keine weiteren Drogen nehmen, kann das schon Problem genug sein. Für den einen ist der Konsum relativ früh ein Problem, für den anderen nicht, das ist immer unterschiedlich und lässt sich nicht pauschalisieren. Nach der ICD 10- Definition wird von einer Sucht gesprochen, wenn beispielsweise ein starkes Verlangen nach dem Konsum des Suchtmittels vorliegt, die persönliche Kontrollfähigkeit in Bezug auf den Konsum gemindert ist, der Susbtanzkonsum anhält, Interessen, Pflichten und Vergnügungen vernachlässigt werden, eine Toleranz gegenüber der Substanz besteht oder körperliche Entzugserscheinungen vorliegen. Mindestens drei der beschriebenen Kriterien sollten im Zeitraum eines Jahres gleichzeitig vorgelegen haben, damit man von einer „Sucht“ sprechen kann. Marihuana kann, wie bereits erwähnt, außerdem Psychosen auslösen und hirnorganische sowie Wesens- und Wahrnehmungsveränderungen verursachen.“

Lisa: „Ich persönlich kann bisher nicht bestätigen, dass Marihuana gefährlich ist, Alkohol hingegen ist gefährlich. Natürlich bin ich dennoch nicht dafür, dass Jugendliche regelmäßig Marihuana konsumieren, Körper und Geist sollten ausgereift sein und man sollte in der Lage sein den Umgang mit der Droge zu dosieren. Weiterhin denke ich aber, dass man auch mal erwähnen sollte, dass Cannabis eine Heilpflanze ist, die bei zahlreichen Erkrankungen oder körperlichen Beschwerden, wie zum Beispiel bei Multipler Sklerose, chronischen Schmerzen und bei Übelkeit in der Chemotherapie helfen kann. Es gibt diese positiven Aspekte und darüber hinaus auch noch viele weitere, die man nicht vergessen darf.“ 

wndn.de: „Wie bei so vielen Dingen im Leben gibt es auch zu dieser Thematik verschiedene Betrachtungsseiten. Wie seht ihr das, wenn manche Menschen nur gelegentlich, nicht aber täglich oder wöchentlich Marihuana konsumieren?“

Suchtberatungsstelle Knackpunkt: „Man möchte mit dem Konsum künstlich einen bestimmten Gefühlszustand herstellen. Vielleicht sollte man sich überlegen auf welche besseren Arten und Weisen man dies erreichen kann. Es kann problematisch sein, muss aber nicht, das muss man individuell betrachten. Jeder Mensch ist anders und reagiert anders auf Substanzen. Eine Grundbedenklichkeit zu möglichen Folgen besteht immer. Außerdem ist es illegal und auch bewusstseinsverändernd, darüber sollte man sich im Klaren sein.“

Lisa: „ Ich rauche täglich Marihuana und vernehme, wie gesagt, keine negativen Konsequenzen. Gäbe es etwas anderes auf pflanzlicher Basis, was mir derart helfen würde, wäre ich auch bereit dies auszuprobieren, bisher habe ich aber keine Alternative gefunden. Ich denke es sollte jedem selbst überlassen sein, wie oft man Marihuana konsumiert. Viele Menschen fahren in benachbarte Länder um kontrolliertes Marihuana zu rauchen, weil es dort legal ist. Ich denke, es ist so langsam an der Zeit, dass wir in Deutschland damit beginnen umzudenken.“ 

wndn.de: „Welche Erfahrungen haben die Suchtberaterinnen mit Marihuana –Konsumenten gemacht? 

Suchtberatungsstelle Knackpunkt: „Sucht ist Sucht, bei manchen ist diese stärker, bei manchen schwächer ausgeprägt. Man muss sich immer die Geschichte dahinter anschauen. Warum konsumiert die Person diese Droge? Was steckt dahinter? Wir betreuen viele Jugendliche, aber auch (junge) Erwachsene und straffällig auffällige Personen.“

wndn.de: „Lisa, denkst du, dass du trotz täglichem Marihuana-Konsum nicht süchtig bist?“

„Ein Arzt würde mich vermutlich als süchtig bezeichnen, aber ich sehe das nicht so. Ich bin in der Lage den Konsum zu steuern, wenn ich das möchte. Ich habe keinen Leidensdruck, es tut mir persönlich gut und ich habe bisher mit keinen Beschwerden zu kämpfen.“

wndn.de: „Lisa, was würdest du Menschen, die sich in einer ähnlichen Situation wie du befinden und eine starke innere Unruhe in sich tragen, empfehlen?“

„Ich denke, dass man sich mit dem Arzt seines Vertrauens über die Angelegenheit und die individuellen Lösungsmöglichkeiten unterhalten sollte. Den Marihuana-Konsum würde ich nicht jedem empfehlen, jeder reagiert anders.“

wndn.de: „Eine Frage an die Mitarbeiterinnen der Suchtberatungsstelle Knackpunkt: Habt ihr ein Gefühl dafür, wie hilfreich eure Arbeit ist? Wie schwer ist es Konsumenten davon zu überzeugen, sich eine Alternative zum Drogenkonsum zu suchen?“

„Die Motivations- und Überzeugungsarbeit ist der größte Bestandteil unserer Tätigkeit. Bei Menschen, die aus eigenem Antrieb zu uns kommen, gelingt die Motivationsarbeit natürlich besser. Entweder man möchte von sich aus mit dem Konsum aufhören oder eben nicht. Erzwingen bringt gar nichts. Manche sagen, dass unsere Unterstützung ihnen hilft und sind dankbar. Andere kommen nach dem ersten Treffen nicht wieder. Es ist also unterschiedlich. Wir tun, was wir können.“

wndn.de: “Welche Suchtberatungen kommen am häufigsten vor?“

Suchtberatungsstelle Knackpunkt: „Ganz klar: Beratungen wegen Cannabis-Konsum. Entweder für die Betroffenen selbst oder für Eltern oder Angehörige.“ 

wndn.de: „Was ratet ihr Menschen, die ein Anliegen in diesem Bereich haben? Habt ihr Tipps für Eltern?“

Suchtberatungsstelle Knackpunkt: „Sich helfen zu lassen ist keine Schande. Im Gegenteil, es zeigt den Willen und die Bereitschaft zur Veränderung. Nehmt diese Unterstützung in Anspruch. Natürlich könnt ihr auch gerne in Begleitung von Vertrauenspersonen zu uns kommen.

Eltern sollten auf typische Anzeichen und Warnsignale achten. Schlechte Noten, Probleme in der Ausbildung, häufige Fehlzeiten, ein Wechsel des Freundeskreises (Kiffer sind meistens gerne unter sich) sind Indizien für Drogenmissbrauch. Dennoch ist das Probieren von Drogen im Jugendalter nicht unüblich, wichtig ist hier die Kommunikation mit dem Kind. Eltern sollten diesbezüglich auch selbst vorbildlich agieren und eine gesunde Erziehung in der Wertschätzung, Verständnis, Zuwendung und Liebe eine tragende Rolle spielen vermitteln. Das ist der Grundstein für ein gesundes Selbstvertrauen, Selbstständigkeit und eine gute Entwicklung.“

wndn.de: “Wie steht ihr zur Legalisierung von Marihuana?“

Suchtberatungsstelle Knackpunkt: „ Das kann man so pauschal nicht festlegen. Das ist ein sehr schwieriges Thema. Es gibt Pro- und Contra-Punkte. Bei dieser Frage würde eine Vielzahl von Menschen wie beispielsweise Ärzte, Konsumenten, Eltern, Polizisten, etc. anders antworten. Marihuana ist ein risikoreiches Suchtmittel wie Alkohol auch. Es gibt viele Menschen, die sich wegen dieser Droge in Therapie begeben müssen. Legalisierung birgt ein gewisses Risiko, wie auch bei Alkohol, ist aber gesellschaftspolitisch möglich. Wenn Cannabis legal wäre, wäre es dennoch immens wichtig, dass es klare Abgrenzungen gäbe und kein uneingeschränkter Zugriff erlaubt wäre. Wie gesagt, es kann, aber muss nicht die Einstiegsdroge sein. Trotzdem haben viele schon mit dem Marihuana-Konsum alleine ein Problem. Entkriminalisierung hin oder her, man muss die Einzelfälle genau betrachten, was bei Person A stimmt, muss nicht gut für Person B sein.“

Lisa: „ Ich bin für eine kontrollierte Legalisierung, auch aus Gründen des Verbraucherschutzes. Auf dem Schwarzmarkt, weiß man nie, was man bekommt. Könnte man Cannabis legal erwerben, wäre dieses Risiko nicht mehr existent. Alkohol kann Menschen und deren gesamtes Leben regelrecht vernichten und trotzdem können wir ihn in jedem Supermarkt erhalten. Um Marihuana wird aber so ein Wirbel gemacht, man wird sogar als Krimineller abgestempelt, das kann ich nicht nachvollziehen.“

Ein Thema, verschiedenste Ansichten. Vielen Dank für eure Ausführungen zum Marihuana-Konsum. Möchtet ihr unseren Leserinnen und Lesern abschließend noch etwas mitteilen?

Suchtberatungsstelle Knackpunkt: „Unsere offene Sprechstunde findet jeden Mittwoch in der Zeit von 10 bis 12 Uhr statt. Wir bemühen uns um eine kurzfristige Terminvergabe und freuen uns, wenn wir helfen können. Kontakt: Stiftung Hospital St. Wendel, Telefon: 06851/8908122, Alter Woog 8, 66606 St. Wendel, E-Mail: knackpunkt@stiftung-hospital.de.”

Lisa: „ Ich finde es gut, dass es Anlaufstellen gibt, an die man sich im Bedarfsfall wenden kann und man die Möglichkeit erhält, kompetente Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Zusammenfassend würde ich gerne noch betonen, dass meine Lebensweise sicher nicht die richtige Lösung für jeden darstellt, wir alle aber selbst entscheiden dürfen sollten, wie wir unser Leben führen und gestalten.“

Quellenangabe: Broschüre Cannabis – Basisinformation, Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

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