Ein turbulentes Jahr liegt hinter der Feuerwehr des Löschbezirks Primstal. Er wurde im Jahr 2022 so oft gefordert wie noch nie zuvor. Ein Rückblick auf ein Jahr voller Einsätze:
2022 gab es bei der Freiwilligen Feuerwehr Löschbezirk Primstal kaum noch Einschränkungen im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie. Demzufolge konnte im Gegensatz zu 2021 wieder ein regulärer Ausbildungs- und Übungsbetrieb stattfinden, so Löschbezirksführer Thomas Gläser in der Jahreshauptversammlung.
So konnten auch wieder Gemeinschaftsübungen stattfinden, unter anderem mit dem Nachbarlöschbezirk Kastel. Außerdem wurden auf Gemeinde- und Kreisebene sowie an der Landesfeuerwehrschule wieder zahlreiche Lehrgänge absolviert.

Was die Zahl der Einsätze betrifft, wurde der Löschbezirk Primstal im vergangenen Jahr so oft gefordert wie nie zuvor: neben 48 Alarmierungen standen acht Brandsicherheitswachen und Prozessionsabsicherungen, summa summarum 56 Einsätze in 2022! Exorbitant gestiegen war die Anzahl der Vollalarmierungen; denn von den besagten 48 Alarmierungen ertönte der Melder 31-mal bei allen Einsatzkräften. Quasi zu einer Materialschlacht hatte sich der Großeinsatz am 18. Oktober in Sitzerath entwickelt, bei dem mehr als 200 Heuballen in Brand standen. Abgesehen davon, dass sich der Einsatz bis in die frühen Morgenstunden des 19. Oktober erstreckte, bereitete die Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft den ehrenamtlichen Helfern extrem viel Arbeit: Reinigung der Gerätschaften, Kleidung, Fahrzeuge und Atemschutzgeräte zuzüglich deren Wartung.
Es gab aber auch Erfreuliches zu berichten: aktuell gehören der Primstaler Nachwuchsorganisation 30 Jugendliche an. Dies lässt hoffen, dass die Einsatzabteilung mit zurzeit 55 Aktiven sukzessive neue Mitglieder gewinnt. Zudem besteht seit September in Primstal ein Ableger der im Oktober 2021 innerhalb der Gemeinde gegründeten Vorbereitungsgruppe namens „Löschfüchse“. Die Primstaler Gruppe besteht aktuell aus 13 Kindern. Der Altersabteilung gehören 25 Mitglieder an; drei davon wirken im Spielmannszug mit, berichtete Werner Birtel. 2022 trafen sich die Alterskameraden 13-mal. Für den Spielmannszug werden nach wie vor Neuzugänge gesucht. Die Zahl der fördernden Mitglieder des Löschbezirks beläuft sich auf 243.
Bürgermeister Dr. Franz Josef Barth erstattete unter anderem einen Zwischenbericht, was die Interkommunale Zusammenarbeit auf Kreisebene betrifft. Ortsvorsteher Rainer Peter und sein Stellvertreter Jonas Reiter, zugleich Mitglied des saarländischen Landtages, waren sehr beeindruckt von der positiven Entwicklung innerhalb der Nachwuchsorganisation. Sie bedankten sich im Namen der Dorfbevölkerung für das herausragende ehrenamtliche Engagement.
Landesbrandinspekteur Timo Meyer hob hervor, dass die Personalsituation innerhalb der Einsatzabteilung maßgeblich von der Jugendarbeit abhängig sei, da primär aus der Jugendfeuerwehr neue Einsatzkräfte generiert werden. „Die Zahl der Einsätze steigt übrigens landesweit“, so Meyer. Gemeindewehrführer Alexander Kuhn teilte mit, dass die dringend notwendige Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplans 2023 umgesetzt werde. Dies sei unter anderem wesentliche Grundlage, um die Tagesverfügbarkeit der Einsatzkräfte realistisch erfassen zu können. Wehrführer Kuhn überreichte sodann Kevin Schwarz die Ernennungsurkunde zum Gerätewart. Simon Becker, Ben Manhart sowie Christof Schäfer und Matheo Wiesen wurden von Löschbezirksführer Thomas Gläser in die Einsatzabteilung übernommen.
Bürgermeister Barth beförderte Marius Gläser und Tobias Müller vom Feuerwehrmann zum Oberfeuerwehrmann und Benjamin Zentz vom Ober- zum Hauptfeuerwehrmann. Abschließend hatte Barth noch eine Überraschung parat: Er beförderte den völlig ahnungslosen Löschbezirksführer Thomas Gläser vom Brandmeister zum Oberbrandmeister.
Der diesjährige Tag der offenen Tür wird am 12. und 13. August stattfinden.