Die renommierte Literaturwissenschaftlerin Prof. Dr. Birgit Lermen ist im Alter von 89 Jahren verstorben. Die gebürtige Theleyerin, die am 30. Juni 2025 in ihrem Heimatort beigesetzt wird, hinterlässt tiefe Spuren in der deutschen Literaturlandschaft.
Als Professorin für deutsche Literatur und ihre Didaktik prägte sie von 1987 bis zu ihrer Emeritierung im Jahr 2000 die Universität zu Köln. Zuvor lehrte sie an der RWTH Aachen. Lermen, Tochter des ehemaligen Theleyer Bürgermeisters Toni Lermen, studierte bei namhaften Persönlichkeiten wie Theodor W. Adorno.
Besondere Verdienste erwarb sich die Verstorbene in der Förderung des saarländischen Lyrikers Johannes Kühn. „Sie ist so für Johannes die gütige Fee gewesen, die den Dichter aus der Dunkelheit seiner dichterischen Randexistenz ins Licht der literarischen Öffentlichkeit geführt hat“, würdigt Irmgard Rech von der Johannes-Kühn-Gesellschaft Lermens Engagement.
Als Jury-Vorsitzende des Literaturpreises der Konrad-Adenauer-Stiftung (1993-2014) förderte sie bedeutende Autoren wie Herta Müller und Daniel Kehlmann. Auch nach ihrem Umzug nach Bonn-Bad Godesberg blieb sie ihrer Heimat treu, behielt eine Wohnung im Elternhaus und pflegte das Theleyer Platt.
Lermen organisierte internationale Schriftstellerbegegnungen und leitete die Autorenwerkstatt in Cadenabbia am Comer See. Die Johannes-Kühn-Gesellschaft würdigt sie als „weltoffene und sehr gesellige Mittlerin zwischen Menschen verschiedener Herkunft“ mit „bewundernswerter fachlicher Kompetenz“.
