Der Landkreis St. Wendel und die Arbeitsagentur arbeiten künftig bei der Integration der 1.600 im Kreis lebenden Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt noch enger zusammen. Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Saarland, Jürgen Haßdenteufel, und Landrat Udo Recktenwald haben dazu eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.
Die Agentur für Arbeit ist verantwortlich für die Betreuung von Flüchtlingen, die noch keine Anerkennung im Asylverfahren erhalten haben. Sie führt zu diesem Zweck bereits in der Landeserstaufnahmestelle in Lebach Gruppeninformationen und Beratungen von neu angekommenen Flüchtlingen durch. Ziel ist es, frühzeitig berufliche Kompetenzen zu erheben und erste Schritte in Richtung einer Integration in Ausbildung oder Berufstätigkeit zu vereinbaren. Sie schafft damit eine wichtige Basis für die weitere Arbeit des Jobcenters.
Nach der Anerkennung als Asylbewerber übernimmt das Jobcenter des Landkreises, die Kommunale Arbeitsförderung, die Verantwortung für die weiteren Integrationsschritte.
„Mit der Vereinbarung ist sichergestellt, dass die Informationen, die die Agentur gesammelt hat, in einem gut strukturierten Prozess dem Jobcenter übermittelt werden und durch den Rechtskreiswechsel nicht verloren gehen“, so Jürgen Haßdenteufel. Wichtiges Bindeglied ist dabei ein „Beschäftigungscoach“, den der Landkreis mit finanzieller Unterstützung des saarländischen Wirtschaftsministeriums beschäftigt und der die nicht anerkannten Asylbewerber so früh wie möglich den Beratungsangeboten der Agentur für Arbeit zuführt.
Die Arbeitsagentur beteiligt sich außerdem an einer regelmäßigen Arbeitsgruppe des Landkreises, in der die Arbeitsverwaltung gemeinsam mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und den Trägern von Integrationskursen die Hilfen lokal organisieren und miteinander abstimmen.
„Bei einer Aufgabe, in die vom Bund bis zur Kommune alle staatlichen Ebenen involviert sind, brauchen wir dringend eine Koordinierung auf der kommunalen Ebene“, so Landrat Udo Recktenwald. Daher habe die Kreisverwaltung in Abstimmung mit den Gemeinden nun verlässliche Kommunikationsstrukturen geschaffen, um den großen Herausforderungen bei der Integration der Flüchtlinge angemessen begegnen zu können.