Kollagen im Essen: Was es bringt – und wo steckt’s wirklich drin?

Es knackt in den Knien. Die Haut wirkt müder als der Montagmorgen. Und das Haar… na ja, reden wir nicht drüber. Willkommen im Club der Kollagen-Suchenden. Dieses Wundermolekül, das angeblich für straffe Haut, stabile Gelenke und glänzende Haare zuständig ist, bekommt aktuell ziemlich viel Aufmerksamkeit. Und ja, Kollagen kann man essen. Aber nein, es landet nicht eins zu eins in der Stirnfalte. Der Körper hat da seine ganz eigenen Pläne. Aber was steckt wirklich dahinter? Und vor allem: Wo steckt’s drin?

Von Fischen, Kühen und bunten Döschen – woher kommt’s?

Wer sich mit Kollagen beschäftigt, stolpert früher oder später über ein Wort: Meereskollagen. Das gilt als besonders „bioverfügbar“ – also leichter verwertbar für den Körper.

In Pulverform landet Meereskollagen oft in Smoothies, Joghurt oder fancy Beauty-Shots. Wer’s lieber oldschool mag, greift zur Knochenbrühe: Lange gekocht, dickflüssig, kräftig – quasi Oma’s Superfood.

Essen, verdauen, hoffen – was passiert mit dem Kollagen im Körper?

Hier kommt die schlechte Nachricht: Der Körper denkt sich beim Anblick eines Collagen-Smoothies nicht: „Ah, perfekt! Direkt in die Stirnfalten!“ Vielmehr zerlegt er das Eiweiß ganz unsentimental in einzelne Aminosäuren. Und erst dann entscheidet er, was damit passiert. Vielleicht baut er Kollagen draus. Vielleicht auch ein Enzym. Oder Muskeln. Oder nix.

Heißt das, Kollagen essen bringt nichts? Nicht ganz. Studien deuten an, dass bestimmte Kollagenpeptide – also kleine Kollagen-Stückchen – tatsächlich im Körper Prozesse anregen können, die mit Hautelastizität, Knochenaufbau oder Knorpelregeneration zu tun haben. Aber eben nicht gezielt und auch nicht sofort  unmittelbar sichtbar.

Die wahren Kollagen-Klassiker: Haut, Sehnen, Suppe

Wer Kollagen lieber direkt auf dem Teller sucht, wird in der klassischen Küche fündig. Schweinefüße, Hühnerhaut, Ochsenschwanz – alles voll mit Gelatine, also verarbeitetem Kollagen. Auch Gummibärchen bestehen aus tierischem Kollagen – die haben allerdings einen etwas anderen Ernährungsansatz als Knochenbrühe.

In vielen Kulturen gehören solche Kollagenbomben fest zum Speiseplan. Und wer sich schon mal gefragt hat, warum asiatische Suppen so schön glibberig sind: genau deshalb.

Beautyfood oder Marketing-Gag?

Natürlich klingt „Kollagenpulver mit Hyaluron“ besser als „zerlegte Fischhaut mit ein bisschen Zucker“. Und ja – es gibt Studien, die positive Effekte zeigen. Aber wer erwartet, nach drei Collagen-Drinks auszusehen wie mit Instagram-Filter, wird vermutlich enttäuscht.

Was hilft wirklich? Kollagen wird am besten gebildet, wenn der Körper ausreichend Vitamin C, Zink und Eiweiß bekommt. Und wenn er nicht permanent gegen Stress, UV-Strahlung und Zigarettenqualm ankämpfen muss. Wer also gleichzeitig Kollagenpulver schluckt und sich jeden Tag mit Sonnenbank und Energy-Drinks füttert, macht es dem Körper nicht gerade leichter.

Das Fazit:? Kollagen ist kein Botox-Ersatz – aber auch kein Unsinn

Kollagen im Essen ist kein Hokuspokus, aber auch kein Wunderelixier. Wer regelmäßig Knochenbrühe, Haut, Sehnen oder gezielte Nahrungsergänzung zu sich nimmt, tut seinem Körper möglicherweise einen Gefallen – vor allem in Kombi mit den richtigen Begleitstoffen.

Aber am Ende bleibt Kollagen eben: ein Eiweiß. Und wie bei jedem Eiweiß gilt – der Körper entscheidet, was draus wird. Glänzende Haare? Weniger Knacken im Knie? Vielleicht. Vielleicht auch nur gute Verdauung. Aber das ist ja auch schon was.

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