Am 30.12. sind Teams in St. Wendel unterwegs

Kampagne gegen K.O.-Tropfen findet auch in St. Wendel statt

Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen startete am 25. November 2022 die breit angelegte Öffentlichkeitskampagne „Mich kriegst du nicht K.O.! – Gemeinsam stark gegen K.O.-Tropfen!“ der Landesarbeitsgemeinschaft kommunale Frauenbeauftragte gemeinsam mit dem Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit und weiteren ProjektpartnerInnen.

Kern der Kampagne sind eine landesweit wahrnehmbare Buswerbung und der Einsatz mobiler Aktionsteams, die in den kommenden Wochen in Diskotheken, Clubs und auf Weihnachtsmärkten unterwegs sein werden. Ergänzt wird die Kampagne durch Flyer und Plakate in Behörden und Schulen. Citylights machen im öffentlichen Raum auf das Thema K.O.-Tropfen aufmerksam.

Staatssekretärin Altesleben: „Mit dieser Kampagne wollen wir sensibilisieren, aufklären und aktiven Schutz durch Präventionsmaßnahmen anregen. Ob in der Partyszene von Clubs und Diskotheken oder im privaten und beruflichen Umfeld, K.O.-Tropfen stellen eine unsichtbare Gefahr dar. Sie machen manipulierbar und wehrlos. Nicht selten werden K.O.-Tropfen gezielt eingesetzt, um Sexualstraftaten zu begehen“.

Am kommenden Wochenende, ab dem 16. Dezember, starten nun die Aktionsteams ins Saarbrücker Nachtleben. Ab 20:00 Uhr kann man die auffällig gekleideten Teams am St. Johanner Markt antreffen. Am 30.12. sind auch Teams in St. Wendel unterwegs. Nach dem Wegfall der Corona-Beschränkungen sind Kneipen, Clubs  und Bars wieder gut besucht, Veranstaltungen  wie Festivals und Weihnachtmärkte finden landesweit wieder statt. Junge Menschen können endlich wieder oder zum ersten Mal in diesem Rahmen ausgehen. Und sie kommen zum ersten Mal mit der Gefahr von K.O.-Tropfen in Berührung. Die Kampagne möchte viele Menschen dafür sensibilisieren, gegebenenfalls als Betroffene, aber auch als Begleit- oder Vertrauensperson richtig reagieren können.

„Notwendig ist vor allem Information für Frauen und Mädchen, für Freunde und Eltern – damit sie sich schützen können und im Ernstfall wissen, was zu tun ist und an wen sie sich wenden können“ sagt Claudia Huber, stellvertretende Frauenbeauftragte der Landeshauptstadt Saarbrücken.

Hintergrund

K.O.-Tropfen, Abkürzung für Knockout-Tropfen, sind Medikamente, die eine narkotisierende Wirkung haben. Gefährlich an den Mitteln ist vor allem, dass man sie in Mischgetränken kaum schmecken oder riechen kann. K.O.-Tropfen machen manipulierbar und wehrlos. Speziell mit Alkohol gemischt wirken die Tropfen schnell, das Opfer wirkt betrunken und ist willenlos. Nach Erwachen können sich die meisten Opfer aufgrund von retrograden Amnesien (Gedächtnislücken) nicht mehr an die Tat oder den Tathergang erinnern. Oft fehlt ihnen die Erinnerung an einige Stunden.

Wenn der Verdacht besteht, dass man selbst oder eine andere Person Opfer von K.O.-Tropfen geworden ist, sollten Betroffene so rasch wie möglich in einem Krankenhaus eine Probenahme von Blut und Urin und die damit in Zusammenhang stehende Dokumentation vornehmen lassen. Auch wenn sich jemand (noch) nicht zu einer Anzeige entschieden hat, ist es wichtig, für ein mögliches Strafverfahren, Proben, Befunde und Fotos von Verletzungen vertraulich sichern zu lassen.

Das Angebot einer vertraulichen Spurensicherung ist für Betroffene kostenlos und kann im Saarland sowohl in ausgewählten Kliniken wie auch in niedergelassenen Praxen wahrgenommen werden. Auf der Seite www.spuren-sichern.de sowie unter der Telefonnummer (0681) 844 944 erfahren Betroffene rund um die Uhr, wo das vertrauliche Hilfeangebot in Anspruch genommen werden kann. Betroffene haben hier außerdem die Möglichkeit, sich über das Verfahren und die Kontaktdaten von Beratungsstellen in Wohnortnähe zu informieren.

Die Kampagne „Mich kriegst du nicht K.O.! – Gemeinsam stark gegen K.O.-Tropfen!“ wurde konzipiert von der Landesarbeitsgemeinschaft Kommunale Frauenbeauftragte in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit und den spezialisierten Fachberatungsstellen bei sexueller Gewalt Nele, Phönix, Frauennotruf sowie dem Weißen Ring.

www.Frauenmbeauftragte.saarland

www.saarbruecken.de/rathaus/stadtpolitik/frauenbuero

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