Dr. Franz Josef Barth: Ich mag die Natur in Nonnweiler!

Nonnweiler gilt nach der Kreisstadt St. Wendel als der Wirtschaftsstandort im St. Wendeler Land. Die knapp 9.000 Einwohner fassende Kommune beherbergt große Unternehmen wie Pizza Wagner oder Diehl BGT Defence in Mariahütte. Die Gemeinde hat aber auch für Touristen vieles im Angebot. Neben der Primstalsperre und dem Freizeitzentrum Peterberg findet man in der Nationalparkgemeinde mit dem „Hunnenring“ eine der größten keltischen Befestigungsanlagen in Deutschland. Im Interview haben wir mit Bürgermeister Dr. Franz Josef Barth über Nonnweiler gesprochen.

wndn.de: Herr Dr. Barth, Nonnweiler ist einer der wichtigsten Wirtschaftsstandorte im St. Wendeler Land. Werden zukünftig noch mehr Arbeitsplätze in Ihrer Gemeinde entstehen?
Dr. Franz Josef Barth: Ja. Der Endausbau unseres Gewerbegebietes Münzbachtal ist abgeschlossen. Hier haben wir Flächen geschaffen, damit sich bestehende Unternehmen vergrößern und neue ansiedeln können. Auch der Tourismussektor hat noch Potential. Durch die Einrichtung des Nationalparks und Eröffnung des Keltenparks könnten hier zukünftig weitere Beschäftigungsmöglichkeiten hinzukommen.

wndn.de: Gerade wird in St. Wendel über die Zukunft des Heeresinstandsetzungswerkes diskutiert. Viele Menschen in Deutschland sehen die Rüstungsindustrie kritisch. Denken Sie, dass das Werk des Unternehmens Diehl in Mariahütte dauerhaft gesichert ist?
Dr. Franz Josef Barth: Die wehrtechnischen Betriebe bewegen sich in einem schwierigen Umfeld. Dies bekommt natürlich auch die Firma Diehl zu spüren. Aber das Unternehmen ist dank des vorhandenen „Know-Hows“ fest im internationalen Markt verankert. Meiner Einschätzung nach dürfte das Werk gesichert sein.

wndn.de: Sie sind Bürgermeister einer Nationalparkgemeinde Mitten in einer schönen Natur. Was haben Sie in den letzten Jahren getan, um den Tourismus zu fördern?
Dr. Franz Josef Barth: Wir haben in den letzten Jahren zwei touristische Zentren in der Gemeinde geschaffen. Zum einen investierten wir beim Freizeitzentrum Peterberg kräftig. Dort konnten wir die Besucherzahlen um gut 30 Prozent steigern. In diesem Jahr werden wir an der Talstation einen Druidenspielplatz für Kinder bauen und das gastronomische Angebot optimieren. Zum anderen haben wir das Keltendorf in Otzenhausen mit elf Gebäuden fertigstellen können. Die offizielle Eröffnung erfolgt hier im Mai. Das Dorf ist Bestandteil des Keltenparks mit Museen, Mitmachangeboten und Führungen zum Thema „Kelten“.

wndn.de: Wäre es nicht auch wünschenswert, wenn die Talsperre in Nonnweiler touristisch intensiver genutzt werden könnte?
Dr. Franz Josef Barth: Leider erlaubt die eigentliche Widmung der Talsperre als Trinkwasserspeicher keine weitergehende Nutzung der Wasserfläche. Aber ich sehe die Talsperre auch nicht als Freizeitsee, sondern als Ergänzung zum Bostalsee. Bei uns steht der naturnahe Tourismus mit Wandern, Erholung und Entspannung im Vordergrund.

wndn.de: Warum leben Sie gerne in Nonnweiler?
Dr. Franz Josef Barth: Es ist meine Heimatgemeinde. Hier bin ich verwurzelt, ich mag die Menschen, die Natur und die Landschaft bei uns.

wndn.de: Was sind Ihre wichtigsten Projekte mit der Gemeinde in diesem Jahr?
Dr. Franz Josef Barth: Zunächst einmal bauen wir den Radweg zwischen Kastel und Primstal aus. Hier wird eine Lücke im Radwegenetz wischen Trier und der Saar geschlossen. Insgesamt investieren wir zusammen mit dem Land rund 3,2 Millionen Euro. In Nonnweiler wird außerdem die Trierer Straße für 2,2 Millionen Euro grundhaft saniert. Weiterhin renovieren wir die Kindergärten in Nonnweiler und Kastel.

Vielen Dank für das Interview!

Dr. Franz Josef Barth persönlich
Der promovierte Maschinenbauingenieur ist seit 2011 Bürgermeister der Hochwaldgemeinde. Vorher war er als akademischer Direktor und langjähriger Verwaltungsleiter am Lehrstuhl für Technische Mechanik und im Graduiertenkolleg an der Technischen Universität Kaiserslautern tätig. Er ist verheiratet, hat zwei Söhne und lebt in Braunshausen. Im Musikverein seines Heimatdorfes spielt er seit 40 Jahren Posaune. Auch sportlich kann der Bürgermeister einiges vorweisen. So lief er als Fußballer bei rund 560 Spielen für seinen Heimatverein, den SV Braunshausen, auf.

Das Interview führten Tobias Scheid und Michael Scholl.

Weitere interessante Artikel:

ANZEIGEN

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Blätterbarer Katalog-2025 mit 16 Seiten: