Inflationsrate klettert auf 1,9 Prozent – Energie wird günstiger, Lebensmittel teurer

Die Teuerung im Saarland hat im Juni 2025 erstmals seit Dezember vergangenen Jahres wieder zugelegt. Wie das Statistische Amt des Saarlandes am Montag mitteilte, stiegen die Verbraucherpreise im Vergleich zum Juni 2024 um 1,9 Prozent. Im Mai hatte die endgültige Inflationsrate noch bei 1,8 Prozent gelegen. Der Verbraucherpreisindex erhöhte sich gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent und erreichte einen Wert von 120,9 Punkten bei einem Basisjahr 2020 gleich 100.

Erneut profitierten saarländische Haushalte von deutlich gesunkenen Energiekosten. Bereits zum zweiten Mal in Folge verbilligten sich Energie- und Kraftstoffpreise signifikant. Die Kosten für Haushaltsenergie sanken binnen Jahresfrist um 4,9 Prozent. Heizöl wurde um 3,6 Prozent günstiger, Gas um 0,2 Prozent. Besonders stark fielen die Strompreise mit einem Rückgang von 6,4 Prozent. Brennholz, Holzpellets und vergleichbare Brennstoffe verbilligten sich sogar um 11,2 Prozent. An den Tankstellen zahlten Autofahrer durchschnittlich 5,2 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Ohne Berücksichtigung der Energiepreise wären die Verbraucherpreise um 2,2 Prozent gestiegen.

Deutlich belastet wurden die Haushalte hingegen durch steigende Lebensmittelpreise. Nahrungsmittel verteuerten sich um 2,7 Prozent und lagen damit über der allgemeinen Inflationsrate. Besonders kräftig stiegen die Preise für Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren sowie für Obst – jeweils um 5,5 Prozent. Molkereiprodukte und Eier kosteten 4,1 Prozent mehr, wobei Butter mit einem Preissprung von 14,7 Prozent besonders ins Gewicht fiel. Speisefette und -öle verteuerten sich um 3,2 Prozent. Fleisch und Fleischwaren kosteten 1,7 Prozent mehr, Fisch und Meeresfrüchte 1,6 Prozent. Lediglich Gemüse wurde um 0,6 Prozent günstiger.

Bei anderen Warenkategorien entwickelten sich die Preise unterschiedlich. Bekleidung und Schuhe verbilligten sich um 1,7 Prozent. Im Dienstleistungsbereich hingegen mussten Verbraucher tiefer in die Tasche greifen. Gaststättendienstleistungen verteuerten sich um 5,4 Prozent, wobei Speisen und Getränke in Restaurants und Gaststätten sogar um 5,6 Prozent mehr kosteten als vor einem Jahr. Übernachtungen wurden um 2,0 Prozent teurer.

Das Statistische Amt erläutert, dass eine Inflationsrate von 2,0 Prozent bedeutet, dass Verbraucher für einen unveränderten Warenkorb, der vor einem Jahr 1.000 Euro kostete, heute 20 Euro mehr ausgeben müssten. Dieser Warenkorb umfasst nahezu alle Waren und Dienstleistungen privater Haushalte – von Nahrungsmitteln über Wohnungsmieten bis hin zu Urlaubsreisen oder Friseurdienstleistungen. Die Preisentwicklung wird entsprechend den jeweiligen Ausgabenanteilen eines Durchschnittshaushaltes gewichtet. Die veröffentlichten Zahlen sind vorläufig, endgültige Ergebnisse folgen im Statistischen Bericht MI2.

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