Kräfte wecken mit Herz

Frauen im St. Wendeler Land – Graciela Bruch: Ein Leben voller Engagement

Graciela Bruch (Foto: privat)

Kräfte wecken mit Herz – so lautet der Slogan der Globus-Stiftung, bei der jeder Euro 1:1 in die Spendenprojekte fließt!   

In unserer wndn.de Serie „Frauen im St. Wendeler Land“ berichten wir über Frauen aus unserer Region, ihre Lebensgeschichte, ihre Ansichten, Wünsche, Träume, ihr persönliches Engagement und Ideen für ein besseres gesellschaftliches Miteinander. Und immer geht es auch darum, Verständnis zu fördern für die Lebensweise anderer Menschen. Denn auf das Umfeld und die Bedingungen, in die wir geboren werden, haben wir als Kind keinen Einfluss. Doch gerade die Jahre der Kindheit und Jugend prägen uns bis ins Erwachsenenalter und stellen Weichen für die Zukunft.

Heute stellen wir Ihnen Graciela Bruch vor, in zweiter Ehe verheiratet mit Thomas Bruch und Vorstandsvorsitzende der gemeinnützigen Globus-Stiftung. Eine Kindheit und Jugend im Ausland sowie die Ehe mit einem erfolgreichen Geschäftsmann öffnen Türen zu einem spannenden Leben, sind aber auch geprägt von viel Arbeit, Verantwortung und Engagement.

1828 hatte der Ururgroßvater von Thomas Bruch, Franz Bruch, das erste Handelshaus in St. Wendel gegründet, das sich über die Generationen hinweg wirtschaftlich stets weiterentwickelte. Thomas Bruch leitete als Geschäftsführer von 1980 bis Juni 2020 die Globus Gruppe mit ihren Warenhäusern und Baumärkten im In- und Ausland. In diesen Jahren expandierte er das Geschäft innerhalb Deutschlands und baute außerdem Märkte in Tschechien, Russland und Luxemburg auf. Ein Unternehmen dieser Größenordnung lässt sich nicht innerhalb eines Achtstundenarbeitstags führen, sondern fordert persönlichen Einsatz und stetes Engagement. Mit seiner Vielzahl an Arbeitsplätzen im Globus Warenhaus, Fachmarktzentrum, der Koordination und im Baumarkt ist Globus ein wichtiger Arbeitgeber in unserer Region.

Globus-Stiftung – entstanden aus einer sinnstiftenden Idee

Auf dem Erfolg des Unternehmens basierend gründete Thomas Bruch am 01.07.2005 die gemeinnützige Globus-Stiftung, die seine Ehefrau Graciela als Vorstandsvorsitzende leitet. Mehr als 20 Prozent seiner Gesellschaftsanteile an der Globus-Gruppe schenkte Thomas Bruch als Stiftungsvermögen.

Hauptziele der Stiftung sind die Eingliederung von benachteiligten Jugendlichen ins Arbeitsleben, die Förderung ausländischer humanitärer Projekte sowie die Verbesserung der medizinischen Versorgung im Ausland. Jungen Menschen soll der Blick auf ihre Talente und Fähigkeiten geöffnet werden, um sie in ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Auch auf den Themen Umwelt und Natur liegt ein weiterer Stiftungsschwerpunkt. Die Förderrichtlinien sind auf der Homepage der Stiftung zu finden: www.globus-stiftung.de.

Für Graciela Bruch sind viele Hilfsprojekte Herzensprojekte, die sie regelmäßig persönlich aufsucht, um sich ein eigenes Bild zu machen und Fortschritte zu erkennen. In diesem Zusammenhang erzählt sie von dem „Tierhilfeverein Kellerranch e.V.“ in Weiterstadt, Hessen, der für lernbehinderte und sozial beeinträchtigte junge Menschen Lebensperspektiven entwickeln möchte. Der Aspekt der artgerechten Tierhaltung fließt dabei mit ein. Hier können Jugendliche ohne Chancen auf einen Berufsabschluss auf dem freien Arbeitsmarkt ihre Ausbildung zum Tierpfleger absolvieren. Denn ein erlernter Beruf ist die Eintrittskarte ins Arbeitsleben und in eine selbstbestimmte Zukunft.

Eine weitere Herzenssache ist die fast 10-jährige Unterstützung von Pferde-Freude-Freundschaft in Kirkel. Projektträger ist der Reit- und Fahrverein Limbach. Jugendlichen mit Migrationshintergrund und/oder aus sozial schwachen Familien werden mittels des Umgangs mit den Pferden und des Erlernens des Reitens wichtige Sozialkompetenzen vermittelt.

Seit vielen Jahren kommt die Globus-Stiftung täglich für das Mittagessen auf von Förderschülern des TGBBZ Technisch-gewerblichen Berufsbildungszentrum II in Saarbrücken, Am Mügelsberg 1. Die Schüler sind begeistert, jeden Tag eine warme, wohlschmeckende Mahlzeit zu erhalten. Schon ein leckeres Mittagessen kann motivieren, regelmäßig den Unterricht zu besuchen.

Radeln für das Ahrtal

Die Bilder der Flutkatastrophe im Ahrtal sind uns alle noch präsent. Noch immer sind die Aufbauarbeiten nicht abgeschlossen. Am 01.04.23 startete das Projekt: Globus radelt für das Ahrtal. Engagierte Mitarbeiter und Ruheständler waren aufgerufen, bis zum 15.05.23 möglichst viele Kilometer mit dem Fahrrad zu radeln, die wiederum von der Globus-Stiftung 1:1 mit je 1 € pro gefahrene Kilometer vergütet wurden. Die Spendensumme wurde zugunsten des Aufbaus eines völlig zerstörten Jugendhauses in Ahrweiler verwendet.

Bereits mehrere Male besuchte Graciela Bruch das Ahrtal, um sich einen Überblick verschaffen zu können, wie die gespendeten Gelder investiert wurden. Ihr ist es wichtig, die Nähe zu den Stiftungsprojekten zu wahren.

Jeder Euro kommt an – jeder kann spenden

Graciela Bruch: „Der Nachteil vieler Hilfsorganisationen ist, dass ein großer Teil des Spendenaufkommens für Verwaltungsaufwand verwendet wird, teilweise bis zu 60 %. Die Spenden der Globus-Stiftung erreichen 1:1 die Hilfsprojekte, weil mein Ehemann Thomas Bruch als Stifter die Kosten für den Verwaltungsaufwand privat trägt. Dies zeichnet die Globus-Stiftung aus und schafft Vertrauen.“

Frau Bruch lobt dankend die Spendenbereitschaft der Kunden. Die Summen der gespendeten Leergut Bons sowie der Geldbeträge in den Spendenboxen an den Kassen sind erfreulich hoch und fließen ohne Abzüge in die Hilfsprojekte. „Weiterhin überraschend ist, dass derzeit mehr gespendet wird als zuvor trotz gestiegener Lebenshaltungskosten und Inflationsrate. Mit den Spenden unserer Kunden verantwortungsvoll umzugehen, ist mir ein besonderes Anliegen“, betont Frau Bruch.

Graciela Bruch ist außerdem die persönliche Betreuung der Hilfsprojekte sehr wichtig. In allen Globus Märkten gibt es ehrenamtlich tätige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als „Stiftungsbotschafter“, die Anträge regional vor Ort überprüfen, die Projekte besuchen und betreuen sowie die Stiftung in den Märkten repräsentieren.

Soforthilfe in die Erdbebengebiete Syrien und Türkei – Hilfsprojekte international

In Fällen, in denen dringend Hilfe benötigt wird, spendet die Stiftung unkonventionell in Abweichung zu den Förderrichtlinien. So wurde im Rahmen einer Soforthilfe in diesem Jahr ein sechsstelliger Betrag in die Erdbebengebiete Türkei und Syrien transferiert, und zwar an das seriöse Hilfswerk Malteser International, das bereits Stunden nach dem Erdbeben vor Ort tätig wurde. Malteser unterstützt nicht nur direkt nach einem Katastrophenfall, sondern auch beim Wiederaufbau danach.

Internationale Hilfe – ein weiteres Beispiel: Die Graciela Bruch Krankenstation in Argentinien

Als Diplomatentochter verbrachte Graciela Bruch ihre Kindheit und Jugend in Ländern wie Brasilien, Türkei, Portugal und auch Argentinien. Einen besonderen Bezug hat sie zu der Guarani-Hilfe e.V. in Misiones in Argentinien. „In Argentinien bin ich zur Schule gegangen und von daher kenne ich die Armut in diesem Land“, so Frau Bruch.

Die Guarani-Hilfe unterstützt Guarani-Indianer, deren Lebensgrundlagen sich aufgrund der Abholzung der Regenwälder immer weiter verschlechtern. Ins Leben gerufen wurde diese Hilfe von dem saarländischen Ehepaar Hartmann.

Bisher wurden eine Schule, ein Ausbildungszentrum für Imkerei und eine Krankenstation aufgebaut. Überaus gerührt war Graciela Bruch, als sie erfuhr, dass die Krankenstation nach ihr benannt wurde.

Foto zur Verfügung gestellt von: Globus Stiftung

Weitere wertvolle Auslandsprojekte sind auf der Homepage der Stiftung zu finden.

Zitat Graciela Bruch: „Wenn ich groß bin, will ich nie mehr irgendwohin reisen.“

Eine Kindheit und Jugend als Tochter eines deutschen Diplomaten prägen. Der Aufenthalt in verschiedenen Ländern auf Zeit vermittelte Graciela Bruch das tiefe Gefühl, nirgends wirklich auf Dauer dazuzugehören. Immer wieder neue Schulen, neuer Unterrichtsstoff, neue Sprachen, neue Klassenkameraden und -kameradinnen. Die Schulwechsel nach vier bis fünf Jahren jeweils verhinderten die Vertiefung von Freundschaften. Zu einer Zeit, als es noch nicht möglich war, per Social Media über weite Entfernungen hinweg kommunizieren und Kontakte aufrechterhalten zu können, war Frau Bruch klar, dass sie ihre Freunde und Freundinnen nicht wiedersehen würde. So wünschte sie sich als Kind, nie mehr von irgendwo wegzumüssen. Heute hat Graciela Bruch einen anderen Blick auf diese Zeit. Sie empfindet die ihr eigene Weltoffenheit und ausgeprägte Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Situationen und Menschen mit fremden Mentalitäten als eine positive Folge ihrer Kindheit und Jugend in den verschiedenen Regionen dieser Welt. „Welche Speisen mir auch immer in einem fremden Land serviert werden, alle sind für mich in Ordnung“, erklärt Frau Bruch als ein Beispiel der Anpassung an vorhandene Gegebenheiten.

Zurück in Deutschland – und schon wieder weg!

Nachdem Graciela Bruch mit 18 Jahren wieder in der Heimat war, dauerte es nicht lange und sie verließ Deutschland wieder, um in Barcelona zu studieren. Nach dem Studium arbeitete sie ca. 15 Jahre in Rheinland-Pfalz als vereidigte Gerichtsdolmetscherin für Gerichte und Notare. Hierbei kamen ihr ihre Auslandsaufenthalte in verschiedenen Ländern zugute.

Und als sie irgendwann Lust verspürte, noch einmal die „Schulbank zu drücken“, erlernte sie im Alter von Mitte 40 Jahren noch den Beruf der Floristin, saß neben jungen Auszubildenden in der Berufsschule und empfand diese Situation für sich als bereichernd.

Geteilte Liebe – die Pferde

In Argentinien hatte Graciela Bruch das Reiten erlernt und daraus entstand schon früh ihre Liebe zu den Pferden – eine große Liebe, die sie mit ihrem Mann teilt, den sie bereits im Alter von 15 Jahren kennengelernt hatte. Das Leben sollte sie aber erst sehr viel später zusammenführen und ein Paar werden lassen.

Eine Vertiefung ihres Wissens über Pferde erhielt Frau Bruch über ihre spätere Ausbildung zur Pferdewirtin mit Ausbildereignungsschein. Diese Qualifikation ermöglichte ihr die Ausbildung junger Menschen in diesem Berufsbild.

Frau Bruch setzt sich ein für die Zucht der altdeutschen aus Ostpreußen stammenden Pferderasse Trakehner und erhielt aufgrund ihrer 40-jährigen Arbeit als Pferdezüchterin die goldene Ehrennadel vom Trakehner Verband. Trakehner sind für ihre Schönheit und ihre Leistung bekannt, wurden ursprünglich als Arbeitspferde und im Krieg eingesetzt. Heute werden diese edlen Pferde als Reitpferde für Dressur, Springen, Voltigieren und auch im Behindertensport eingesetzt.

Als Stiftungsratsmitglied der Stiftung Deutscher Pferdesport ist es Frau Bruch ein Anliegen, den Pferdesport zu unterstützen sowie den Nachwuchs zu fördern bis in die höchsten Klassen.

„Mit Blick auf das wertvolle Erbe Deutschlands als international führende Reit- und Pferdesportnation hat es sich die Stiftung Deutscher Pferdesport zur Aufgabe gemacht, die Qualität im deutschen Pferdesport abzusichern. Vor allem die Förderung des Nachwuchses und seine Heranführung an den Spitzensport spielt eine wichtige Rolle, um Bestleistungen auf Weltklasse-Niveau nachhaltig aufrechtzuerhalten.“ (Quelle: www.stiftung-perdesport.de)
 

Ein Leben voller Engagement – Graciela Bruch!

Wir danken Frau Bruch für dieses interessante Interview.

Unterstützung der Globus-Stiftung – jeder kann mitmachen!

Für all diejenigen, die die Projekte der Stiftung persönlich mit Spenden unterstützen möchten, weil jeder Euro ankommt – nachfolgend die Bankverbindung:

Kreissparkasse St. Wendel
IBAN: DE68 5925 1020 0120 1230 96
BIC: SALADE51WND

Frau Bruch lädt darüber hinaus ein, sich mit eigenen Projekten an die Stiftung zwecks Unterstützung zu wenden. In Anlehnung an die Förderrichtlinien wird dann entschieden, ob eine Förderung möglich ist. Nur Mut!!! 😊

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