
Eine deutliche Botschaft gegen Gewalt an Frauen sendeten am Montag zahlreiche Vertreter aus Politik, Polizei und Verbänden vor dem Landratsamt St. Wendel. Anlass war der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen, zu dem Frauenbeauftragte Ursula Weiland eine Flaggenhissung organisierte.
Die Zahlen, die während der Veranstaltung präsentiert wurden, sind alarmierend: Das Bundeskriminalamt verzeichnet einen Anstieg der Häuslichen Gewalt um 19,5 Prozent in den vergangenen fünf Jahren. Allein 2023 wurden 214.481 Menschen Opfer häuslicher Gewalt, mehrheitlich Frauen. Im Landkreis St. Wendel rückte die Polizei im vergangenen Jahr 179 Mal wegen häuslicher Gewalt aus, wie Kriminal-Hauptkommissarin Natalie Hinze berichtete.
„Die Zahlen sprechen eine klare Sprache. Hinter jeder Zahl steckt ein Drama, ein Opfer“, mahnte Landrat Udo Recktenwald und forderte bessere gesetzliche Rahmenbedingungen zum Schutz der Betroffenen.
Neben der Flaggenaktion führten die Frauenbeauftragten Ursula Weiland und Clarissa Schulz weitere Aktionen durch. Im Globus informierten sie unter dem Motto „Gegen Gewalt ist kein Kraut gewachsen – aber wir arbeiten daran“ und verteilten später in der Innenstadt Kräuter-Saatgut, um mit Bürgern ins Gespräch zu kommen.
Für Betroffene stehen verschiedene Hilfsangebote zur Verfügung:
– Beratungs- und Interventionsstelle für Opfer häuslicher Gewalt: (0681) 3799610
– Hilfetelefon – Gewalt gegen Frauen: 116 016
– Hilfetelefon – Gewalt an Männern: 0800 1239900
– Frauenbeauftragte des Landkreises: (06851) 801 2071 oder frauenbeauftragte@lkwnd.de
– Bei akuter Gefahr: Polizeinotruf 110