Auf inzwischen über 70 ha wird im Landkreis St. Wendel die Durchwachsene Silphie angebaut. Ein Versuchsanbau: Denn die ursprünglich aus Nordamerika stammende Pflanze soll eine lohnenswerte Alternative zum Mais sein. Insbesondere für Biogasanlagen, somit vor allem als Energiepflanze. Doch bringe sie noch weitere Vorteile mit sich, ist man im Landkreis St. Wendel überzeugt. „Bei der Silphie handelt es sich um eine Dauerkultur, die während der gesamten Anbauzeit auf der Fläche verbleibt. Wie beispielsweise Staudengewächse im eigenen Garten. Damit schützt die Pflanze den Boden dauerhaft vor Erosion. Durch ihre vielen Blüten ist sie auch eine sehr gute Nahrungsgrundlage für Insekten. Zudem kommt es in den Silphie-Beständen nicht zu Schäden durch Wildschweine“, weiß Michael Welter, Klimaschutzmanager des Landkreises.
Die Durchwachsene Silphie und ihre vielen Vorteile waren Thema eines Feldtages am St. Wendeler Wendelinushof. Veranstalter waren die Universität Trier und das Thünen-Institut für Agrarklimaschutz und Biodiversität in Zusammenarbeit mit dem Zukunfts-Energie-Netzwerk St. Wendeler Land und dem Landkreis St. Wendel.
„Neben der Verwendung als Energiepflanze wird aktuell die Eignung der Silphie als Bestandteil der Futterration von Wiederkäuern sowie die Nutzung der Fasern der Pflanze untersucht. Außerdem haben wir herausgefunden, dass der Anbau der Silphie klimafreundlicher als Mais ist“, sagt Dr. Thorsten Ruf von der Universität Trier. Die Hochschule begleitet wissenschaftlich den Versuchsanbau im St. Wendeler Land.
Über die Vorteile der Silphie, über Biomassepotentiale, Nutzungsmöglichkeiten, ökologische Leistungen und wirtschaftliche Aspekte des Anbaus klärte der Feldtag ebenso auf. An verschiedenen Stationen, mit Abschluss an einem Silphiefeld. Auch der saarländische Umweltminister Reinhold Jost verschaffte sich ein Bild über die Vorteile der Pflanze, die im Landkreis St. Wendel seit fünf Jahren angebaut wird. Weitere Informationen unter www.null-emission-wnd.de/silphie