Die saarländische Polizei meldet einen deutlichen Rückgang bei Betrugsdelikten gegen ältere Menschen. In den ersten drei Quartalen 2025 sanken die Fallzahlen um mehr als 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Auch die entstandenen Schäden entwickelten sich rückläufig. Diese vorläufigen Zahlen stammen aus einer Zwischenbilanz des Innenministeriums und der Polizei. Endgültige Statistiken liegen erst am Jahresende vor.
Innenminister Reinhold Jost zeigte sich erfreut über die positive Entwicklung: „Unsere gemeinsame Präventionsarbeit trägt Früchte – Polizei, rund 200 Seniorensicherheitsberaterinnen und -berater, Kommunen und viele engagierte Bürgerinnen und Bürger ziehen an einem Strang.“ Besonders die Wachsamkeit von Nachbarn verhinderte mehrfach größere Schäden. In Überherrn bewahrte eine aufmerksame Anwohnerin einen Senior vor einem Verlust von 90.000 Euro. In Saarbrücken-Klarenthal nahm die Polizei einen Täter nach einem versuchten Schockanruf fest.
Die landesweite Informationskampagne „Enkeltrick & Co.“ läuft seit März 2023. Mehr als 70.000 Broschüren und 120.000 Zeitungen wurden verteilt. Rund 300 Veranstaltungen erreichten über 10.000 Teilnehmende. In Zusammenarbeit mit dem Kulturverein Sulzbach und der Landesmedienanstalt entstanden drei Theaterszenen, die bei Vorträgen aufgeführt werden. Ab Dezember 2025 startet eine neue Türhänger-Aktion, die vor sogenannten Abholern warnt. Diese geben sich als Bekannte aus und holen Wertsachen bei den Opfern ab.
Um auch jüngere Menschen zu sensibilisieren, startet zusätzlich die Kampagne „Dein Erbe in Gefahr!“. Mit humorvollen Erklärfilmen und acht verschiedenen CityCard-Motiven in über 300 Lokalen im Saarland sollen Kinder und Enkel auf die Betrugsmaschen aufmerksam gemacht werden.
Während die Betrugsfälle zurückgehen, verzeichnet die Polizei bei Wohnungseinbrüchen einen gegenläufigen Trend. In den ersten drei Quartalen 2025 stiegen die Fallzahlen um mehr als 25 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. 2024 hatte es noch einen Rückgang auf 842 Delikte gegeben – ein Minus von 12,7 Prozent. Fast die Hälfte der Einbrüche blieb im Versuch stecken.
Die Polizei reagiert mit verstärkter Präventionsarbeit. Allein 2025 fanden bereits 43 Vorträge und 310 Beratungen vor Ort statt. Ein neuer Informationsflyer zum Einbruchschutz wird über Rathäuser, Polizeiinspektionen, Seniorensicherheitsberater und Arztpraxen verteilt. Eine landesweite Informationskampagne im Wochenspiegel und in kommunalen Mitteilungsblättern soll die Bevölkerung sensibilisieren.
„Gerade in der dunklen Jahreszeit ist Achtsamkeit entscheidend“, mahnt Innenminister Jost. Er ruft die Bevölkerung auf, die kostenlosen Beratungsangebote der Polizei zu nutzen und das eigene Zuhause auf Schwachstellen zu überprüfen. „Prävention schützt. Gemeinschaft stärkt. Und gemeinsam machen wir das Saarland sicherer“, fasst der Minister zusammen.




