Stammzellspende kann Leben retten – deshalb ruft die Stefan-Morsch-Stiftung immer wieder zur Registrierung als Stammzellspender auf. Wer helfen will, kann sich den Sonntag, 3. September vormerken. Zu diesem Termin findet in St. Wendel-Urweiler eine Typisierung im Kulturzentrum, Hauptstr. 113, statt. Von 13 bis 17 Uhr können sich dort gesunde Menschen von 16 bis 40 Jahren registrieren lassen.
Anlass für diesen Aufruf ist das Schicksal eines 14 Wochen alten Babys: Matheo aus St. Wendel leidet an einem sehr seltenen Immundefekt. Ein kleines Baby liegt, an Schläuchen angeschlossen, in einem Krankenhaus. Die Ärzte kämpfen um sein Leben. Er braucht dringend eine Stammzellspende, um eine Chance auf Leben zu bekommen.
Bisher war das Leben der Familie ganz normal verlaufen. Während der Schwangerschaft und bei der Geburt gab es keine Komplikationen. Kurz danach stellte sich jedoch heraus, dass Matheo an dem Ipex-Syndrom leidet. „Der Körper wehrt sich gegen seine eigenen Zellen“, sagt Lisa, die Mama des Kleinen. Damit wurde die Welt der Familie auf dem Kopf gestellt: Krankenhaus, Uni-Klinik, Untersuchungen, Verzweiflung und Hoffnung. Die ganze Familie lebt zurzeit am Standort der Uni-Klinik, um bei ihrem Kind sein zu können.
Matheos Eltern, Lisa und Christian, setzen von Anfang an alles daran, einen Stammzellspender für ihren kleinen Sohn zu finden. Freunde und Familie initiieren einen Aufruf für die Typisierungsaktion in St. Wendel am Sonntag, 3. September. Matheo hat Glück, denn es stellt sich heraus, dass die Gewebemerkmale seines dreijährigen großen Bruders zu seinen Gewebemerkmalen passen. Aber noch steht ihm ein langer steiniger Weg bevor.
Dennoch wollen Matheos Eltern, dass die geplanten und bereits organisierten Typisierungsaufrufe stattfinden: „Es gibt so viele Kranke, darunter auch viele Kinder, die eine Stammzellspende benötigen, um weiterleben zu können und von Krankheiten wie etwa der Leukämie geheilt zu werden.“
Insbesondere bei Leukämie – an der jedes Jahr etwa 11.000 Menschen, allein in Deutschland, erkranken, ist die Stammzellspende oft die letzte Möglichkeit für die Patienten, zu überleben. Viele davon sind Kinder oder Jugendliche. Wenn Chemotherapie und/oder Bestrahlung nicht helfen, ist eine Stammzelltransplantation die letzte Chance. Das funktioniert jedoch nur, wenn sich gesunde Spender als mögliche Lebensretter zur Verfügung stellen. Deshalb startet die Stefan-Morsch-Stiftung immer wieder Typisierungsaufrufe.
Bei der Typisierung im Rahmen des Aufrufs in St. Wendel wird eine kleine Blutprobe entnommen. Im Labor werden dann zunächst die relevanten Gewebemerkmale bestimmt. Die persönlichen Daten und HLA-Merkmale werden unter der Beachtung des Datenschutzes bei der Stefan-Morsch-Stiftung gespeichert. Die Gewebemerkmale sind dann, anonymisiert über eine Spendernummer, im deutschen Zentralregister (ZKRD) für weltweite Patienten-Suchanfragen verfügbar.
In Spenderdateien wie der weltweit vernetzten Stefan-Morsch-Stiftung sind derzeit mehr als 29 Millionen Menschen registriert. Trotzdem ist es oft noch ein Glücksfall, wenn sich ein passender Spender findet. Deshalb rufen Matheos Eltern zusammen mit der Stefan-Morsch-Stiftung dazu auf, sich am 3. September in Urweiler als Stammzellspender registrieren zu lassen: „Mit jedem neu gewonnenen Spender erhöht sich die Chance, dass einem an Leukämie erkrankten Menschen geholfen werden kann.“
Weitere Informationen bekommen Sie über unsere gebührenfreie Hotline (08 00 – 766 77 24) oder über die Homepage.
Die Stefan-Morsch-Stiftung mit Sitz in Birkenfeld ist die älteste Stammzellspenderdatei Deutschlands. Unter dem Leitmotiv “Hoffen – Helfen – Heilen“ bietet die gemeinnützige Stiftung seit 1986 Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke. Hauptziel der Stiftung ist, Menschen zu werben, sich als Stammzellspender registrieren zu lassen. So werden täglich Stammzell- oder Knochenmarkspender aus der stiftungseigenen Spenderdatei von mehr als 450 000 potentiellen Lebensrettern weltweit vermittelt. Die Stiftung ist Mitglied der Stiftung Knochenmark- und Stammzellspende Deutschland (SKD).