Der Verkauf von Immobilien ist eine komplexe Sache, bei der auch schnell einmal Fehler passieren können, die unter Umständen nicht mehr rückgängig zu machen sind. Gerade zum Anfang des Verkaufsprozesses passieren die meisten Fehler. Im Interview haben wir über dieses Thema mit Regina Schaadt und Horst Schreiter von RE/MAX Ideal Immobilien aus St. Wendel gesprochen.
wndn.de: Warum sollte man einen Immobilienverkauf gut planen?
Regina Schaadt und Horst Schreiter: Häufig machen sich private Immobilienverkäufer nur wenige Gedanken über den eigentlichen Verkaufsprozess bevor sie das eigene Haus oder die eigene Wohnung an den Markt bringen. Dabei handelt es sich beim Immobilienverkauf um einen Vorgang von großer finanzieller Tragweite. Vermeiden sollte man daher „einfach mal einen Versuch“ zu starten, sondern gleich den Verkauf der Immobilie detailliert planen.
Bis wann soll der Verkauf abgeschlossen sein? Wie setzte ich den Angebotspreis an? Welche Werbemedien sollen genutzt werden? Wie stelle ich meine Erreichbarkeit sicher? Welche Informationen gebe ich am Telefon? Wie sichere ich die Finanzierung? Zu welchem Notar werde ich gehen? Welche Unterlagen halte ich bereit? Wann soll der Kaufpreis bezahlt sein? Sind noch Pfandfreigaben einzuholen? Wann soll die Immobilie übergeben werden?
Das alles sind Fragen, die im Vorfeld geklärt werden sollten.
wndn.de: Sollte man das wecken von falschen Hoffnungen vermeiden?
Regina Schaadt und Horst Schreiter: Ja! Die eigene Immobilie wurde sicherlich immer gut gepflegt. Im Laufe der Zeit hat man Zeit, Geld und Herzblut investiert, und das Haus oder die Wohnung ganz nach seinem persönlichen Geschmack gestaltet. Verkäufer neigen oft dazu, in der Werbung oder am Telefon das Verkaufsobjekt in glühenden Farben zu schildern, und schaffen so beim Interessenten oft falsche Vorstellungen über die Einrichtung oder den Zustand des Objektes.
Geschmäcker sind nun einmal verschieden und wenn der Interessent erst einmal ein Bild im Kopf hat, das mit der Realität nicht im Einklang steht, wird er bei der Besichtigung enttäuscht sein. Das hat oft nichts mit objektiven Mängeln zu tun. Aber es hinterlässt den Eindruck falsch informiert worden zu sein. Eine schlechte Ausgangsposition für einen erfolgreichen Abschluss.
Unser Tipp: Schildern Sie Ihre Immobilie so neutral wie möglich! Vermeiden Sie Superlative und subjektive Einschätzungen. Was für den einen schön ist muss noch lange nicht den Geschmack eines anderen treffen!
wndn.de: Wie sollte man den Preis realistisch festlegen?
Regina Schaadt und Horst Schreiter: Immobilien sind sehr individuell. Das macht es schwer ihren Wert zu bestimmen. Beim Verkauf von Bestandsimmobilien richtet sich der erzielbare Preis allein nach der Nachfrage am Markt, und die kann zwischen verschiedenen Lagen, verschiedenen Immobilientypen und dem Zeitpunkt des Verkaufes sehr unterschiedlich sein.
Den richtigen Angebotspreis festzulegen ist einer der wichtigsten Punkte in der Vorbereitung des Immobilienverkaufes. Liegt der Preis zu niedrig, verschenkt man Geld. Liegt die Vorstellung zu hoch, verprellt man Kaufinteressenten.
Eine ausführliche Marktanalyse ist hier unerlässlich! Hier sollte man sich an den Angeboten der Konkurrenz oder an bereits verkauften Objekten orientieren und dabei auch vergleichen.
Unser Tipp: Seien Sie ehrlich zu sich selbst und versetzen Sie sich in die Situation des Käufers! Stellen Sie sich die Frage: Wäre ich bereit den geforderten Preis zu bezahlen? Wenn Sie im Zweifel sind, wie viel Geld Sie für Ihr Haus verlangen können, wenden Sie sich an einen Fachmann. Es geht um einen großen Teil Ihres Vermögens!
wndn.de: Welche Unterlagen sollten beim Verkauf nicht fehlen?
Regina Schaadt und Horst Schreiter: Der Kaufinteressent möchte sich natürlich genau über die Immobilie informieren bevor er sich zum Kauf entschließt. Man sollte also sicherstellen, dass alle nötigen Unterlagen bereitgehalten werden, um keine Auskunft schuldig zu bleiben! Wichtig sind unter anderem: Grundbuchauszug und evtl. vorhandene Lasten, Katasterkarte, Baubeschreibung, Bauzeichnungen, Teilungserklärung bei Teileigentum, Abrechungen und Protokolle der Wohneigentümergemeinschaft.
Unser Tipp: Erstellen Sie auch ein aussagekräftiges Expose! Es sollte von der Gestaltung dem Wert Ihres Hauses angemessen sein. Vermeiden Sie „zusammenkopierte“ Unterlagen!
wndn.de: Wieso sollte man als Immobilienverkäufer gut erreichbar sein?
Regina Schaadt und Horst Schreiter: Der Immobilienmarkt bietet Interessenten derzeit eine große Auswahl an Angeboten! Ein Interessent wird nicht 10 Mal versuchen den Verkäufer zu erreichen, sondern wendet sich anderen Anbietern zu, wenn er immer nur den Anrufbeantworter ans Telefon bekommt.
Unser Tipp: Stellen Sie sicher, dass Interessenten Sie erreichen können. Planen Sie auch genügen Zeit für Besichtigungen ein. Besonders abends und am Wochenende!
wndn.de: Wie lange dauert ein Immobilienverkauf?
Regina Schaadt und Horst Schreiter: Die nötige Zeit für einen Immobilienverkauf wird häufig stark unter- und auch überschätzt. Beides kann fatale Folgen haben! Wer glaubt den Verkauf seines Hauses in vier Wochen abwickeln zu können, kommt schnell unter Druck, wenn der angepeilte Umzugstermin näher rückt und noch kein Käufer gefunden ist. Unter Druck ist der Verkäufer regelmäßig in der schlechteren Verhandlungsposition. Aber auch ein zu langer Verkaufszeitraum drückt den Preis! Eine Immobilie die seit einem halben Jahr oder sogar länger angeboten wird, erweckt bei Interessenten den Eindruck eines Ladenhüters. Und wer möchte schon ein Haus kaufen, das sonst offensichtlich keiner haben will!
Unser Tipp: Umso zügiger Sie Ihre Immobilie verkaufen können, desto besser wird der Preis sein, den Sie erzielen! Planen Sie aber nicht zu knapp, um nicht unter Zugzwang zu geraten!
Dieser Artikel wurde von wndn.de zusammen mit RE/MAX Ideal Immobilien Schreiter & Collegen GmbH aus St. Wendel verfasst. Das Team von RE/MAX steht bei Fragen zum Verkauf von Immobilien gerne unter Telefon 06851/97900-0 zur Verfügung.
Im Netz: www.remax-ideal-wnd.de