Ausfälle bei AWS und Cloudflare: Ist das Vertrauen in die Cloud berechtigt?

Wenn ein technischer Fehler Millionen Nutzer und Dienste weltweit lahmlegt, wird die Abhängigkeit von zentralen Cloud-Strukturen schlagartig sichtbar. In den letzten Monaten haben massive Ausfälle bei führenden Anbietern wie AWS und Cloudflare gezeigt, wie fragil selbst hochvernetzte Systeme sein können und wie groß die wirtschaftlichen und sicherheitstechnischen Folgen ausfallen. Doch welche Risiken bergen diese zentralisierten Infrastrukturen wirklich? 

Vertrauen in die Cloud nach massiven Ausfällen auf dem Prüfstand

Ein kleiner Fehler im System und weltweit stehen Dienste still. Im Oktober 2025 legte ein DNS-Problem in der AWS-Region US-EAST-1 über 80 Dienste gleichzeitig lahm. Betroffen waren unter anderem Prime Video, Canva, Jira, Alexa und Signal. Auslöser war ein Fehler in der Datenbank DynamoDB, der durch falsche Segmentierung ganze Cluster blockierte. 

Nur wenige Wochen später folgte der nächste Knall. Am 18. November 2025 produzierte ein Machine-Learning-System bei Cloudflare gigantische Feature-Dateien. Der zentrale Proxy streikte und der Datenverkehr kam global zwischen 11:20 Uhr und 17:06 Uhr zum Stillstand. Selbst interne Steuerungstools gaben auf, da automatische Analysen die Systemlast zusätzlich erhöhten und Kontrollprozesse zusammenbrechen ließen.

Die finanziellen Auswirkungen waren enorm, durchschnittlich entstanden bis zu 23.000 US-Dollar Schaden pro Ausfallminute. Der Gesamtverlust durch den AWS-Vorfall wird auf 450 bis 581 Millionen US-Dollar geschätzt. Die Ursache für die Reichweite solcher Ausfälle liegt in der Netzwerkstruktur. Rund 90 Prozent des weltweiten Datenverkehrs laufen über Cloudflare, Amazon CloudFront und Akamai. Kippt einer dieser Knoten, spürt das die ganze Welt.

Diese systemische Abhängigkeit von einzelnen Content-Delivery-Netzwerken bringt nicht nur wirtschaftliche Risiken, sondern auch Fragen zur langfristigen Dienstverfügbarkeit und Cloud-Sicherheit mit sich. Gerade im Umgang mit sensiblen Informationen wenden sich Unternehmen daher vermehrt alternativen Lösungen zu, beispielsweise einer spezialisierten Business Cloud Solution, die Ausfallschutz mit Datenschutz kombiniert. 

Was die Vorfälle bei AWS und Cloudflare über Internetstrukturen offenbaren

Zwei konkrete Pannen und plötzlich steht die globale Infrastruktur auf wackligen Beinen. Bei Amazon war es ein DNS-Problem kombiniert mit unklar eingerichteten Regionen, das über 80 Dienste lahmlegte. Cloudflare wiederum wurde, wie erwähnt, von einem Machine-Learning-Modul ausgebremst, das riesige Datendateien generierte, weil eine einfache Begrenzung vergessen wurde. Beide Fälle trafen ausgerechnet dort, wo Redundanz und Sicherheit erwartet wurden, also tief in der technischen Basis.

Sie zeigen, wie abhängig moderne Cloudsysteme von zentralen Komponenten sind. Selbst Unternehmen mit bewusst verteilten Lösungen traf der Ausfall, weil viele Dienste doch auf dieselben Content-Delivery-Netzwerke zugreifen. Diese versteckte Kopplung entlarvt den Gedanken echter Redundanz als trügerisch. Kippt eine zentrale Plattform, steht auch der Rest auf der Kippe, völlig unabhängig davon, wie viele Anbieter im Spiel sind.

Kritisch wird das auch bei eigentlich separaten Anwendungen wie Single-Sign-On, Bot-Blocking oder Dashboards. Sie wirken unabhängig, hängen aber an denselben Infrastrukturen. Genau in solchen Momenten versagt der Ausfallschutz. Das sorgt für wachsenden Druck auf Anbieter und Politik, die Resilienz digitaler Dienste neu zu denken.

Wie Unternehmen ihre Cloud-Strategien widerstandsfähiger gestalten

Nach den Ausfällen fragen sich Unternehmen, wie sich ihre Cloud-Architektur so umbauen lässt, dass Schwachstellen nicht wieder ganze Systeme lahmlegen. Viele IT-Teams setzen bei der digitalen Infrastruktur auf Multi-Cloud-Lösungen mit gezielter Verteilung der Daten auf verschiedene kleine Anbieter. Auch die DNS-Infrastruktur wird entkoppelt, um unabhängiger vom Ausfall einzelner Plattformen zu werden.

Im Vordergrund steht nicht nur die Skalierbarkeit, sondern eine stabile Betriebsarchitektur mit klaren Abläufen im Ernstfall. Besonders im Mittelstand wird Datenschutz großgeschrieben. Viele Unternehmen wollen mehr Datenhoheit, um Sicherheitsmaßnahmen besser steuern zu können.

Impulse liefern auch EU-Projekte wie GAIA-X und neue nationale Cloud-Zertifizierungen. Sie setzen auf policy-basierte Sicherheit, bei der Zugriff, Datenschutz und Ausfallschutz enger verzahnt sind. Anbieter reagieren darauf mit Lösungen, die konsequent nach dem Prinzip Privacy by Design entwickelt sind. 

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