Aktuell finden im Gemeindewald in Freisen mehrere Aufforstungen statt. Vorrangig auf Flächen, in denen in den letzten 3 Trockenjahren Fichten mit dem Borkenkäfer befallen wurden. Der Borkenkäfer bringt die Fichten zum Absterben. Diese abgestorbenen Fichten wurden entweder geerntet oder einfach stehen gelassen, sofern von ihnen keine Gefahr für den Verkehr ausgeht beziehungsweise der Käfer schon längst wieder die Bäume verlassen hatte. Daher sollten sich Beobachter dieser Bäume nicht wundern, diese Fichten werden über die Jahre in sich zusammenbrechen, und stellen damit wiederum ein besonderes Biotop dar.
Auf den entstandenen größeren Freiflächen finden derzeit unter Anleitung des Försters Oliver Linnebach insgesamt 7 Aufforstungen statt. Es handelt sich um sogenannte Ergänzungspflanzungen mit ungefähr 500 Pflanzen pro Hektar. Bereits vorhandenen Naturverjüngung aus Pionierbaumarten wie Aspe, Weide und Birke aber auch Fichte, Douglasie, Eiche, Buche werden in die Aufforstungen integriert.
Wo sich keine Naturverjüngung eingefunden hat, werden Klumpen (ca. 7 x 7m) aus verschiedenen Baumarten gepflanzt. In jedem Klumpen befinden sich 25-40 Pflanzen. Bei der Baumartenauswahl wurde bei einer großen Baumschule ein breiter Mix bestellt. So finden sich in den Neuanpflanzungen Nadelhölzer, die den Verlust der Nadelholzart Fichte auffangen sollen. Da wäre die Weißtanne, eine bisher in Freisen gar nicht vorkommende Baumart. Aber auch Lärchen und Douglasien werden gepflanzt. Bei den Laubhölzern finden sich Elsbeere, Spitzahorn, Winterlinde, Baumhasel und Roteiche. Alle genannten Arten kommen gut mit viel Licht zurecht, sind wärmeliebend und trockentolerant.
Letztlich ist das langfristige Ziel ein Mischwald aus möglichst vielen Baumarten, damit das Risiko des Verlustes einer Baumart nicht gleich wieder große Lücken im Wald entstehen lässt. Genau das ist nämlich in den Monokulturen aus Fichte passiert.
Die gepflanzten Bäume werden entweder mit Wuchshüllen oder Freiwuchsgittern einzelgeschützt, um sie vor Wildverbiss zu schützen. Eine weitere Schutzvariante ist neben dem genannten Einzelschutz der altbewährte Flächenschutz durch Zaunbau. In Grügelborn nahe Friedhof wurde daher eine ungefähr 0,6 Hektar große Fläche eingezäunt.
Für die Anpflanzungen und Schutzmaßnahmen werden Fördermittel vom Land verwendet.