Arbeitsmarkt in St. Wendel – Arbeitslosigkeit leicht gesunken

Symbolbild

Im Saarland hat sich die Arbeitslosenzahl von August auf September verringert. Diese Entwicklung ist saisonal üblich. Der aktuelle Bestand liegt wie schon in den vorangegangenen Monaten deutlich über dem Vorjahreswert. Im September wurden 39.873 Arbeitslose gezählt, 1.877 weniger als im Vormonat. Das waren 6.530 mehr als im Vorjahresmonat (plus 19,6 Prozent). Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, lag bei 7,5 Prozent und damit 0,3 Prozentpunkte unter dem Wert des Vormonats und 1,3 Prozentpunkte über dem Wert des Vorjahresmonats.
„Die Arbeitslosigkeit ist von August auf September zurückgegangen und die Unternehmen meldeten mehr offene Stellen“, bilanziert Madeleine Seidel, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Saarland, und erläutert: „Dass wir den fünften Monat in Folge wieder einen höheren Zugang an gemeldeten Arbeitsstellen verzeichnen, deutet auf eine langsame Stabilisierung des Arbeitsmarktes hin. Positiv ist auch, dass im aktuellen Monat mehr Menschen ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer neuen Beschäftigung beenden konnten. Die Zahl der Abgänge in Erwerbstätigkeit liegen deutlich über dem Vormonatswert und auch höher als in den Vorjahren. Insbesondere die Jugendarbeitslosigkeit konnte reduziert werden. Mehr jüngere Menschen nahmen eine Ausbildung oder Beschäftigung auf, der Wert nähert sich dem Stand der Vorjahre. Sorge bereitet hingegen, dass die Zahl der Langzeitarbeitslosen, die schon länger als ein Jahr arbeitslos gemeldet sind, weiter kontinuierlich ansteigt.“



Im Landkreis St. Wendel waren im aktuellen Monat 1.855 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 195 weniger als im August. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren bei der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter rund ein Fünftel Arbeitslose mehr gemeldet. Die Arbeitslosenquote lag mit 3,9 Prozent um 0,4 Prozentpunkte unter dem Wert des Vormonats und um 0,7 Prozentpunkte über dem Wert des Vorjahres.

Arbeitslosenquoten aller saarländischen Landkreise im Vergleich:
Landkreis St. Wendel: 3,9 Prozent
Landkreis Merzig-Wadern: 4,8 Prozent
Saarpfalz-Kreis: 5,8 Prozent
Landkreis Saarlouis: 5,9 Prozent
Landkreis Neunkirchen: 8,2 Prozent
Regionalverband Saarbrücken: 10,7 Prozent


Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung
Bei der Agentur für Arbeit ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 153 auf 1.006 gesunken. Das war über ein Fünftel mehr als vor einem Jahr. Bei den Jüngeren unter 25 Jahren lag die Arbeitslosigkeit bei 97. Sie verringerte sich um mehr als ein Drittel im Vergleich zum Vormonat und lag auf dem Niveau des Vorjahres. Die Zahl der Arbeitslosen in der Altersgruppe 50plus betrug 516. Sie ist gegenüber dem Vormonat um 19 gesunken und gegenüber dem Vorjahr um 115 gestiegen.




Entwicklung in der Grundsicherung
Beim Jobcenter im Landkreis St. Wendel waren im September 849 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 42 weniger als im August. Damit lag die Zahl der Arbeitslosen rund 18 Prozent über dem Vorjahreswert. Jugendarbeitslosigkeit ist weiterhin im Bereich der Grundsicherung nicht in nennenswertem Umfang vorhanden. 263 von Arbeitslosigkeit Betroffene waren 50 Jahre und älter. Ihre Zahl hat sich gegenüber August um 13 verringert und gegenüber September 2019 um 36 erhöht. Mehr als ein Drittel der beim Jobcenter registrierten Arbeitslosen ist gleichzeitig auch langzeitarbeitslos, also bereits länger als ein Jahr gemeldet. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen betrug im September 290 und lag damit auf Vormonatsniveau. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Anstieg um über ein Viertel.


Stellenmarkt
Im September wurden weniger neue Arbeitsstellen gemeldet als noch im Monat zuvor. Auch der Bestand an gemeldeten Stellen hat sich im September verringert und liegt deutlich unter dem Vorjahreswert. Unternehmen der Region haben im September insgesamt 137 Stellen zur Besetzung gemeldet, 39 weniger als im Vormonat und 77 weniger als vor einem Jahr. Seit Jahresbeginn wurden 1.116 offene Stellen gemeldet, 709 weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Aktuell stehen 590 freie Jobs zur Besetzung zur Verfügung. Der Stellenbestand liegt damit rund 18 Prozent unter dem Vorjahresniveau.

Kurzarbeit
Seit Beginn der Corona-Krise haben insgesamt 844 Unternehmen im Landkreis St. Wendel Kurzarbeit für 8.609 Beschäftigte angezeigt. Die Anzeigen für Kurzarbeit bedeuten jedoch nicht automatisch deren Realisierung. Daten über den Umfang der realisierten Kurzarbeit werden mit einer Wartezeit veröffentlicht, da hiermit eine sichere Statistik auf vollzähliger Basis mit hoher Datenqualität gewährleistet ist. Um möglichst zeitnah Zahlenmaterial zur Verfügung stellen zu können, werden Hochrechnungen auf Basis der vorläufigen Daten vorgenommen. Hochgerechnete Daten auf Landkreisebene zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf den Arbeitsmarkt liegen für die Monate März und April vor. Nach den aktuellsten Hochrechnungen haben im März 352 Unternehmen der Region für 1.986 Beschäftigte Kurzarbeit umgesetzt. Im April waren es 581 Betriebe, die für 3.560 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Kurzarbeit umgesetzt haben.

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