Im Saarland haben im Jahr 2024 so viele Menschen die deutsche Staatsangehörigkeit erhalten wie noch nie seit Einführung der Statistik im Jahr 2000. Insgesamt wurden 2.787 Personen eingebürgert – ein Anstieg um 18,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das geht aus aktuellen Daten des Statistischen Amtes Saarland hervor.
Ein wesentlicher Grund für die gestiegene Zahl ist die Reform des Staatsangehörigkeitsrechts, die seit dem 27. Juni 2024 gilt. Sie verkürzt die erforderliche Aufenthaltsdauer auf bis zu drei Jahre und erlaubt die doppelte Staatsbürgerschaft. Im Vergleich zum Jahr 2021, in dem nur 837 Personen eingebürgert wurden, hat sich die Zahl damit mehr als verdreifacht.
Mit 996 Einbürgerungen liegt der Regionalverband Saarbrücken an der Spitze, gefolgt vom Landkreis Saarlouis (612) und dem Saarpfalz-Kreis (382). Nur im Landkreis Neunkirchen ist die Zahl im Vergleich zum Vorjahr gesunken (304 gegenüber 356). Die wenigsten Einbürgerungen wurden im Landkreis St. Wendel registriert (237), auch wenn sich die Zahl dort mehr als verdoppelt hat (2023: 113).
Bei den Herkunftsländern führt weiterhin Syrien deutlich die Statistik an. 1.788 Syrerinnen und Syrer wurden 2024 im Saarland eingebürgert. Es folgen Personen aus der Türkei (101), Italien (78), Russland (60) und Afghanistan (57). Syrische Staatsangehörige stehen damit das vierte Jahr in Folge an der Spitze.
Die Mehrheit der Eingebürgerten ist männlich (1.601 Männer, 1.186 Frauen) und unter 45 Jahre alt. Knapp ein Drittel ist unter 18 Jahre (30,2 Prozent). Die meisten neuen Staatsbürger stammen aus Asien (72,2 Prozent), gefolgt von Europa (18,5 Prozent) und Afrika (5 Prozent). 3,5 Prozent waren staatenlos.



