Eine besondere Herausforderung meisterten zwölf Schülerinnen und Schüler der Wander-AG des Cusanus-Gymnasiums: Sie erreichten den Gipfel der Zugspitze zu Fuß. Die Jugendlichen bewältigten dabei in zwei Tagen insgesamt 29 Kilometer und 2340 Höhenmeter.
Die Exkursion startete nach der Bahnreise und einer Übernachtung in der Jugendherberge Burgrain am Olympia-Skistadion in Garmisch-Partenkirchen. Von dort aus führte der Weg zunächst durch die Partnachklamm ins Reintal. Die begleitenden Lehrkräfte Kevin Bieringer und Carsten Rehling nutzten die Tour, um geographische Phänomene direkt vor Ort zu erklären. „Im Klassensaal können wir zwar viele Grundlagen schaffen, aber insbesondere in Erdkunde bzw. in der Geographie ist es entscheidend auch raus in die Welt zu gehen. Nur so kann man die Erde und die Prozesse auf ihr wirklich begreifbar machen“, erläuterte Bieringer.
Die erste Etappe führte über 21 Kilometer und 1400 Höhenmeter zur Knorrhütte auf 2051 Metern Höhe. Unterwegs konnten die Teilnehmer verschiedene geologische Besonderheiten wie den Partnachursprung beobachten, wo das Niederschlags- und Schmelzwasser des Zugspitzplatts aus einem unterirdischen Höhlensystem austritt.
Am zweiten Tag begleitete Laura Schmidt von der Umweltforschungsstation Schneefernerhaus die Gruppe zum Nördlichen Schneeferner. Die Geographin zeigte den Schülern vor Ort die dramatischen Auswirkungen des Klimawandels auf einen der letzten vier deutschen Gletscher.
Der technisch anspruchsvollste Abschnitt erwartete die Gruppe kurz vor dem Gipfel. Mit Klettergurten gesichert bewältigten sie eine steile Schutthalde und einen schmalen Grat. „Mir hann’s geschafft!“, jubelte Gabriel Strube nach Erreichen des höchsten Punktes Deutschlands.
Auf dem Gipfelplateau empfing Julian Merker vom Deutschen Wetterdienst die Wanderer. Der Mitarbeiter der Zugspitz-Wetterwarte führte sie auf die Messterrasse, die sogar noch höher als das bekannte Gipfelkreuz liegt. Seit 1900 werden hier kontinuierlich Wetterdaten erhoben.
Nach einem Jahr intensiver Vorbereitung hatten die Schüler ihr Ziel auf 2962 Metern über dem Meeresspiegel erreicht. Die Talfahrt erfolgte mit der Seilbahn. Noch während der Rückfahrt plante Justus Hell bereits die nächste Tour: „Wo gehen wir als nächstes hin?“




