Sicher surfen ohne Vorwissen: Der Online-Security-Guide

Online-Sicherheit ist nicht mehr nur etwas für Hacker, die ihre Identität verschleiern müssen. Unsere personenbezogenen Daten und Zahlungsinformationen sind Werbetreibenden viel wert und auch Cyberkriminelle wissen, aus unseren digitalen Fingerabdrücken Profit zu schlagen. Für alle, die mit wenig Vorwissen sicher surfen wollen, präsentieren wir in diesem Online-Security-Guide drei Tools und drei Verhaltens-Tipps, die wirklich helfen.

Es sind doch nur Daten, oder?

Ja, bei Online-Sicherheit geht es um Daten. Es geht aber nicht ausschließlich um wertlose Datenreihen, sondern um deren Bedeutung und alle Konsequenzen, die es hat, wenn jemand sie zum Nachteil des Eigentümers nutzt. Es geht auch um die Zugangsberechtigung zu Kreditkarten- und Giro-Konten, zu Social-Media- und E-Mail-Accounts und um Betrugsvermeidung.

VPN, Antivirus und Co: Der Tool-Guide für Sicherheit im Netz

Welcher gilt als bester VPN? Wie schütze ich mich vor Viren? Und woher weiß ich, ob mein Passwort sicher ist? Für viele Sicherheitsfragen und -aspekte gibt es Werkzeuge als Lösung. Diese Programme helfen uns dabei, grundlegende Online-Aktivitäten ohne Einschränkungen durchführen zu können und mit unseren Daten sicher zu hantieren. Sie gelten als Grundausstattung und können mit den weiter unten folgenden Verhaltens-Tipps weiter optimiert werden.

VPN-Tunnel: Das Virtual Private Network

VPN steht für Virtual Privat Network. Ein sogenannter VPN-Tunnel schaltet zwischen uns und das (öffentliche) Netzwerk eine anonyme und vor allem verschlüsselte Verbindung über den Umweg eines Servers, der auf der ganzen Welt liegen kann. Damit ist nicht mehr erkennbar, wo oder wann wir mit unserem Endgerät gesurft haben. Auch das, was wir online gemacht haben, kann nicht mehr mit unserem Endgerät in Verbindung gebracht werden.

Hier ist ein VPN-Tunnel besonders nützlich

Ob Smartphone, Tablet oder Notebook – mobile Endgeräte in öffentlichen Netzwerken zu verwenden, ist, als luden wir Fremde ein, uns bei Surfen zuzuschauen. Was wir, wo und wann machen, ist in öffentlichen Netzwerken nämlich, inklusive unserer IP-Adresse, einfach so ersichtlich. Letztere ist einzigartig und kann direkt zu uns und unserem Endgerät zurückverfolgt werden. Das muss nicht sein. Es ist wichtig, zu verstehen, dass ein VPN-Tunnel jedoch nicht vor Viren schützt.

Drei wissenswerte Fakten zu VPNs

  1. VPNs können Geoblocking umgehen

Auch zu Hause ist ein VPN-Tunnel nützlich. Mit ihnen können wir einen Server in einem anderen Land anwählen, von dort aus ins Internet gehen und somit Inhalte sehen, herunterladen und streamen, die für unseren Wohnort gesperrt sind.

  1. VPNs sind vollkommen legal

Mit Ausnahme von China, dem Oman und der Türkei sind VPN-Tunnel nicht verboten. Sie zu nutzen, ist ein legitimes Mittel, die eigenen Daten zu schützen.

  1. VPNs eignen sich für Menschen ohne technisches Vorwissen

Nahezu alle bekannten Anbieter haben intuitive Benutzeroberflächen. Bei Fragen gibt es außerdem immer die Möglichkeit, den Support einer Software oder das Help Center zu bemühen.

Antivirus: Die Medizin für den digitalen Infekt

Ein Computer-Antivirus (auch Antiviren-Software) ist ein Programm, das uns vor eingedrungenen Viren (zum Beispiel Trojanern) und Malware warnt. Sie schützt uns davor, dass unser Verhalten am digitalen Endgerät und die darauf befindlichen Daten überwacht, ausgelesen und letztendlich missbraucht werden. Selbst kostenlose Versionen dieser Programme schützen vor Infektionen, verfrachten die Viren bei Infektion in eine sichere Quarantäne und beseitigen diese schließlich.

Hier ist ein Antivirus-Programm besonders nützlich

Es gibt keinen Anwendungsfall, wo wir das Internet ohne eine solche Software nutzen sollten. Ein Antiviren-Programm ist für jedes Endgerät immer zu empfehlen. Ein Verzicht ist nahezu fahrlässig.

Drei wissenswerte Fakten zu Antiviren-Programmen

  1. Antiviren-Programme arbeiten in Echtzeit im Hintergrund

Der Schutz vor Schadsoftware läuft immer im Hintergrund. Die Programme müssen dafür nicht vor jeder Nutzung des Endgerätes aktiviert werden. Dabei schränken sie die Leistung des Gerätes nicht (oder in vernachlässigbarem Umfang) ein.

  1. Antiviren-Programme warnen vor Websites

Das gilt nicht für jedes Programm, jedoch für die meisten. Die Anwendung gibt eine Meldung heraus, wenn wir im Begriff sind, eine gefährliche Website oder eine verdächtige Datei zu öffnen.

  1. Automatische Updates schützen vor veraltetem Virenschutz

Wie alle Anwendungen muss auch Antiviren-Software regelmäßig auf Updates überprüft werden. Wer im Programm die Updatefunktion auf automatisch stellt, kann sicher sein, dass er keine Updates verschläft.

Passwortmanager: Der Schlüsseltresor für das Internet

Für jeden Zugang zu einem Konto, Postfach oder Online-Dienst benötigen wir Benutzernamen und Passwörter. Die Passwörter sollten immer unterschiedlich sein, sodass es irgendwann schwer wird, den Überblick zu behalten. Ein Passwortmanager verwaltet alle unsere Zugangsdaten und sichert diese seinerseits hinter einem Passwort. Damit wir nicht immer das Programm öffnen und entschlüsseln müssen, um erst dann die benötigten Zugangsdaten zu übertragen, bieten einige Anwendungen auch ein sicheres, automatisches Ausfüllen für den Browser.

Hier ist ein Passwortmanager besonders nützlich

Zur Verbesserung der digitalen Sicherheit von Unternehmen, die mit vielen verschiedenen Anwendungen und Browser-Diensten arbeiten, werden Passwortmanager gerne benutzt. Viele dieser Programme haben eine Suchfunktion, sodass das jeweilige Passwort nicht von Hand herausgesucht werden muss. Dies ist auch für Privatpersonen besonders praktisch und bietet Sicherheit.

Drei wissenswerte Fakten zu Passwortmanagern

  1. Passwortmanager schützen nicht nur Passwörter

Viele der Anwendungen verschlüsseln nicht nur Passwörter, sondern auch andere sensible Daten, wie zum Beispiel Zahlungskonten und PINs, aber auch Adressen.

  1. Passwörter können in Passwortmanagern oft auch erstellt werden

Einige Anwendungen generieren sichere und komplexe Codes, die sich besser eignen als selbstgewählte Schlüssel. Das liegt daran, dass diese keinem Muster folgen.

  1. Die Programme sind häufig nicht geräteabhängig

Wer einen geräteunabhängigen Passwortmanager nutzt, kann so von allen Geräten aus (auch unterwegs) sicher auf seine Passwörter zugreifen.

Verhaltens-Tipps: Empfehlungen für den Umgang mit den eigenen Daten

Viele Dinge, die wir im Internet tun, tun wir intuitiv falsch. Sie wirken auf uns im ersten Moment einfacher und bieten scheinbar trotzdem Schutz vor einem Datenklau. Doch oft stimmt das einfach nicht. Drei dieser Fälle besprechen wir im folgenden Abschnitt und geben dazu Tipps, wie wir es besser machen können.

Verhaltens-Tipp #1: Biometrie immer ergänzen

Das Sicherheits-Prinzip hinter biometrisch verschlüsselten Zugängen ist einfach: Man nutzt ein einzigartiges Körpermerkmal, das nur der Eigentümer eines Gerätes oder Kontos hat und setzt es als Nachweis für die Identität desselben ein. Das klingt ziemlich sicher, ist es aber nicht. Wie der Chaos Computer Club beweisen konnte, kann der Irisscanner eines Smartphones mithilfe eines Fotos, eines haushaltsüblichen Druckers und mit einer Kontaktlinse ausgetrickst werden.

Auch der Fingerabdruck-Sensor von Smartphones wurde zuvor von dem Verein erfolgreich ausgehebelt. Dabei betont die Vereinigung, dass dies so einfach sei, dass die eigentliche Schwierigkeit vielmehr darin bestehe, an das zu knackende Endgerät zu gelangen; was im Umkehrschluss bedeutet, dass den Dieb (nach dem Diebstahl) nur noch wenig davon abhält, Zugang zu erhalten.

Die Lösung: Die klassische PIN ist eine einfache und sichere Ergänzung für Iris- und Fingerabdruck-Sensor. Sie sollte jedoch nicht aus einer einfachen Zahlenfolge bestehen.

Verhaltens-Tipp #2: Passwörter immer generieren lassen

Ja, es ist schwierig, sich viele Passwörter zu merken, die aus kryptischen Kombinationen mit Zahlen, Groß- und Kleinbuchstaben sowie Satz- und Sonderzeichen bestehen. Doch diese sind am sichersten. Bei den Deutschen ist nach wie vor das Passwort 123456(78) am beliebtesten. Je nach Quelle haben etwa 10 % der Internetnutzer diese Zahlenfolge gewählt. Das bedeutet, dass ein Zugang in einem von zehn Fällen erfolgreich geknackt werden kann. Algorithmen sind da jedoch noch einmal wesentlich erfolgreicher und entschlüsseln diese Kombination innerhalb von Sekundenbruchteilen.

Die Lösung: Kombinationen, die zufällig generiert wurden und aus allen möglichen Zeichen bestehen, erhöhen die Sicherheit massiv und lassen keine Rückschlüsse auf die nutzende Person zu.

Verhaltens-Tipp #3: Wenn möglich, Passwörter mit 2-FA ergänzen

Passwörter sind unter Umständen (zum Beispiel bei Zahlungsinformationen) zusätzlich zu sichern, sodass diese nicht verwendet werden können, selbst wenn sie geknackt würden. 2-FA steht für Zwei-Faktor-Authentifizierung. Das Verfahren sichert Benutzernamen und Passwörter mit einer zusätzlichen Sicherheitsebene, auf der der Nutzer darum gebeten wird, einen Sicherheitscode auf einem Zweitgerät zu generieren, um dieses dann am eigentlichen Benutzungs-Gerät zu bestätigen. Dieses Verfahren mag kompliziert erscheinen, ist jedoch sehr benutzerfreundlich und kann nach der ersten Benutzung bereits intuitiv angewendet werden.

Die Lösung: Für die 2-FA gibt es zum Beispiel den Google Authenticator und andere nützliche und kostenfreie Apps. Sie erfordern lediglich eine initiale Anmeldung. Danach sind es bei jedem Einsatz nur wenige Klicks, bis zum Login.

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