Wetterexperten warnen: Tropische Nächte und Hitzegewitter erwartet

Symbolbild

Nach einem ungewöhnlich milden und feuchten Juli meldet sich der Hochsommer im Saarland mit voller Kraft zurück. Die Meteorologen des ARD-Wetterkompetenzzentrum prognostizieren für die laufende Woche extreme Temperaturen mit Spitzenwerten bis zu 37 Grad Celsius. Bereits seit vergangenen Donnerstag zeigt sich das Wetter von seiner sommerlichen Seite.

Die Temperaturentwicklung zeigt einen deutlichen Aufwärtstrend: Während für den heutigen Tag bereits 36 Grad erwartet werden, könnte das Thermometer am Mittwoch sogar auf 37 Grad klettern. Besonders belastend für den Organismus sind die tropischen Nächte, in denen die Temperaturen nicht unter 20 Grad fallen werden. Verantwortlich für die Wetterlage ist das Hochdruckgebiet „Julia“, das sich nordostwärts bewegt und Raum für schwüle, subtropische Luftmassen schafft.

Mit der anhaltenden Trockenheit verschärft sich die Waldbrandgefahr erheblich. Am Dienstag erreicht der Waldbrandgefahrenindex im westlichen Saarland bereits die zweithöchste Warnstufe, am Mittwoch gilt diese Warnung landesweit. Ab Donnerstag nimmt die Schwüle deutlich zu, wodurch sich bei weiterhin hohen Temperaturen um 36 Grad die Wahrscheinlichkeit für Hitzegewitter und kräftige Niederschläge am Donnerstag und Freitag erhöht.

Die extremen Temperaturen stellen eine erhebliche gesundheitliche Belastung dar, insbesondere für ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen. Dr. Thomas Schlechtriemen, ärztlicher Leiter der saarländischen Rettungsdienste, unterscheidet drei Hauptformen hitzebedingter Gesundheitsprobleme:

Bei einer Hitzeerschöpfung, die durch übermäßige körperliche Anstrengung und unzureichende Flüssigkeitsaufnahme entsteht, funktioniert die körpereigene Temperaturregulation noch. Betroffene sind erschöpft, schwitzen jedoch weiterhin. Als Sofortmaßnahme empfiehlt sich die Zufuhr von Flüssigkeit und der Aufenthalt im Schatten.

Ein Sonnenstich resultiert aus der direkten UV-Bestrahlung des Kopfes, wodurch die Hirnhäute gereizt werden. Charakteristisch ist ein heißer Kopf bei normaler Körpertemperatur. Zu den Symptomen zählen Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Nackensteifigkeit. In schweren Fällen können Krampfanfälle und Bewusstseinsstörungen auftreten. Besonders gefährdet sind Kleinkinder und Menschen ohne schützende Kopfbehaarung. Die Behandlung erfolgt durch Kühlung des Kopfes mittels feuchter Umschläge. Bei Bewusstseinsstörungen sollte umgehend der Notarzt verständigt werden.

Der lebensbedrohliche Hitzschlag zeigt sich durch eine Körpertemperatur über 40 Grad bei gleichzeitig fehlender Schweißbildung. „Das heißt, die Mechanismen der Temperaturregulation, die der Körper zur Verfügung hat, sind ausgefallen“, erklärt Dr. Schlechtriemen. Die Haut erscheint trocken und hochrot, es kommt zu Krampfanfällen, Erbrechen, Nackensteife und Bewusstlosigkeit. Der Kreislauf kann zusammenbrechen. Als Erstmaßnahmen sollten Betroffene in den Schatten gebracht und mit feuchten Tüchern an Nacken, Beinen und Handgelenken gekühlt werden. Bei Verdacht auf einen Hitzschlag ist umgehend der Notruf 112 zu wählen.

Zur Vorbeugung rät der Mediziner zu ausreichender Flüssigkeitszufuhr. An normalen Tagen sollten Erwachsene mindestens 1,5 bis 2 Liter trinken, an Hitzetagen deutlich mehr. Empfehlenswert sind Wasser, ungesüßte Tees und verdünnte Fruchtsäfte. Zuckerhaltige Getränke und Alkohol sollten gemieden werden. Personen, die körperlich schwer arbeiten oder entwässernde Medikamente einnehmen, benötigen zusätzliche Flüssigkeit.

Während der Mittagszeit und am Nachmittag zwischen 14 und 18 Uhr sollte direkte Sonneneinstrahlung vermieden werden. Die höchsten Temperaturen werden zwischen 16 und 17 Uhr erreicht. Bei Aufenthalten im Freien sind Schatten, Kopfbedeckung und Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor unerlässlich. Helle, luftige Kleidung verhindert einen Wärmestau.

Körperliche Aktivitäten sollten in die frühen Morgenstunden oder auf den Abend ab 19 Uhr verlegt werden. Zu diesen Zeiten empfiehlt sich auch das Lüften der Wohnräume, die tagsüber abgedunkelt und kühl gehalten werden sollten. Eine leichte, fettarme Kost mit Salaten, Gemüse und wasserreichem Obst wie Melonen unterstützt den Körper bei der Bewältigung der Hitze. Mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt sind bekömmlicher als große Portionen. Kühle Umschläge an Beinen oder Nacken sowie der Besuch eines Freibades können zusätzliche Erleichterung verschaffen.

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