Die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) appelliert an die Landwirte im Kreis St. Wendel, ihren Erntehelfern bessere Arbeitsbedingungen zu bieten. Die Gewerkschaft fordert gerechte Löhne und menschenwürdige Unterkünfte für die Saisonarbeiter, die bei der Ernte wertvolle Unterstützung leisten. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Einhaltung des gesetzlichen Mindestlohns und der Sicherstellung der Zufriedenheit der Beschäftigten, die zum Großteil aus osteuropäischen Ländern kommen.
„Erntearbeit ist hart und verdient eine faire Entlohnung“, sagt Ute Langenbahn, Bezirksvorsitzende der IG BAU Saar-Trier. Sie hebt hervor, dass die Erntearbeiten, wie das Pflücken von Spargel, Erdbeeren oder Kirschen, physisch fordern und oft unter extremen Wetterbedingungen stattfinden. Die Saisonkräfte, überwiegend aus Ländern wie Rumänien, Bulgarien und Polen, sollten zumindest den aktuellen Mindestlohn von 12,82 Euro pro Stunde erhalten.
Langenbahn betont, dass das Bundesagrarministerium konsequent keine Ausnahmen vom Mindestlohn in der Landwirtschaft zulässt. Sie lehnt die Idee des Deutschen Bauernverbands scharf ab, der versuchte, für Saisonkräfte nur 80 Prozent des Mindestlohns durchzusetzen. Vernünftige Bezahlung sei essenziell, um den Arbeitskräftemangel in der Landwirtschaft nicht zu verschärfen. Gleichzeitig entlaste die Regierung Landwirte durch steuerliche Maßnahmen wie die geplante Senkung der Stromsteuer. Wer in Schwierigkeiten geratende Arbeitskräfte im Kreis St. Wendel unterstützen möchte, kann sich an die Beratungsstelle der Arbeitskammer des Saarlandes wenden.