In unserer Reihe „7 Fragen an“ sprechen wir mit Persönlichkeiten aus dem St. Wendeler Land. Wen sollen wir in unserer Reihe vorstellen? Schick uns Deinen Vorschlag an redaktion@wndn.de.
wndn.de: Stell Dich bitte kurz vor!
Alexander Zeyer: Mein Name ist Alexander Zeyer, ich bin 31 Jahre alt und lebe in Bliesen, wo ich auch aufgewachsen bin. Seit sechs Jahren bin ich Vorsitzender unseres CDU-Stadtverbandes St. Wendel, der über 850 Mitglieder zählt. Mit einer zweijährigen Unterbrechung gehöre ich dem Stadtrat von St. Wendel seit 2014 an. Von 2017 bis 2019 war ich Abgeordneter im saarländischen Landtag und von 2019 bis 2022 Regierungssprecher des Saarlandes. Derzeit bin ich als Leiter Marketing und Kommunikation bei einer deutsch-luxemburgischen Energiegruppe in Saarbrücken tätig.
1. Neben wem sitzt Du im Stadtrat?
Im Stadtrat sitze ich neben unserem Fraktionsvorsitzenden Sebastian Schorr und unserem Ortsvorsteher von St. Wendel und Beigeordneten Andreas Leyerle.
2. Wie bist Du zur Politik gekommen?
Schon in der Schulzeit habe ich erkannt, dass man, wenn man etwas verändern und verbessern möchte, aktiv mitgestalten muss. Allein ist das jedoch sehr schwierig. Deshalb habe ich mich damals in der Schülervertretung engagiert und war später vier Jahre lang Landesschülersprecher des Saarlandes. In dieser Zeit wuchs mein Interesse an der Politik. So wurde ich zunächst Mitglied der Jungen Union und später der CDU.
3. Was war Dein schönstes Erlebnis im Stadtrat?
Es fällt mir schwer, ein einziges schönstes Erlebnis herauszugreifen. Die Kommunalpolitik insgesamt bereitet mir große Freude. Sie ist für mich ein Hobby in der Freizeit. Im Stadtrat entscheiden wir über die lokale Politik, und die Bürgerinnen und Bürger sehen unmittelbar die Ergebnisse unserer Arbeit. Jede Entscheidung erhält direktes Feedback, sei es beim Einkaufen, auf der Straße oder während einer Veranstaltung. Wir sind stets vor Ort, haben ein offenes Ohr und wissen, wo der Schuh drückt. Genau das macht die Kommunalpolitik so besonders: Wir gestalten das direkte Lebensumfeld der Menschen.
4. Stell Dir vor, Du hättest einen Wunsch in der Politik frei. Was würdest Du sofort umsetzen?
Ich würde dafür sorgen, dass unsere Kommunen die finanziellen Mittel erhalten, die ihnen zustehen und die sie verdienen. Es geht mir um echte, gleichwertige Lebensverhältnisse. Wir stehen vor zahlreichen wichtigen Herausforderungen: Wir müssen in unsere Infrastruktur investieren, in Grundschulen, Feuerwehren, Sportanlagen, Straßen und Gemeindezentren. All das ist nur möglich, wenn Land und Bund die entsprechenden Mittel bereitstellen. Mit immer mehr Gesetzen und Pflichtaufgaben benötigt der Landkreis zunehmend Geld, um diese umzusetzen. Dieses Geld wird durch die Kreisumlage von den Kommunen genommen, was eine gefährliche Spirale darstellt.
5. Was lief aus Deiner Sicht bisher nicht so gut?
Aufgrund der zahlreichen Aufgaben, die eine Kommune bewältigen muss, und der vielen Krisen in den vergangenen Jahren hatte das Thema Digitalisierung leider oft nur geringe Priorität. Das möchte ich nun ändern. Wir brauchen eine Verwaltung, die für alle Altersgruppen zugänglich ist. Wer das Rathaus digital besuchen möchte, soll dies problemlos tun können. Und wer lieber persönlich auf das Amt geht, soll auch weiterhin diese Möglichkeit haben. Doch beim Thema Digitalisierung gibt es noch viel mehr Potenzial. Hier haben die Kommunen noch viel Arbeit vor sich. Es geht nicht nur um die digitale Erfassung und Verwaltung von Dokumenten, sondern auch um die Optimierung interner Prozesse, die Vernetzung der verschiedenen Verwaltungsbereiche und die Schaffung von barrierefreien Zugängen zu allen digitalen Angeboten. Unser Ziel sollte es sein, eine moderne, effiziente und bürgernahe Verwaltung zu schaffen, die den Anforderungen der heutigen Zeit gerecht wird.
6. Dein Lieblingsort in St. Wendel?
St. Wendel bietet zahlreiche fantastische Orte. Mein absoluter Lieblingsort ist und bleibt der Schlossplatz, der oft auch als das „Wohnzimmer“ von St. Wendel bezeichnet wird. Hier trifft man sich, um gemeinsam Zeit zu verbringen, Feste zu feiern und die besondere Atmosphäre zu genießen. Der Schlossplatz ist nicht nur ein Ort der Geselligkeit, sondern auch ein Stück Heimat, das den Charme und die Geschichte unserer Stadt widerspiegelt. Egal ob bei einem Kaffee in einem der umliegenden Cafés oder bei den zahlreichen Veranstaltungen – der Schlossplatz ist das Herzstück von St. Wendel und verkörpert für mich das Lebensgefühl unserer Stadt.
7. Wo trifft man Dich an einem Sommerabend in St. Wendel?
An einem Sommerabend findet man mich entweder auf einer der vielen Veranstaltungen in St. Wendel und den Ortsteilen oder entspannt bei einem Bier auf dem Schlossplatz oder rund um den Dom.
Vielen Dank für das Interview!




