Was die Heimat ausmacht, Besonderheiten und Eigenarten, Kultur und Natur jüngeren Menschen vermitteln – das will das Bildungsnetzwerk St. Wendeler Land. Durch Vernetzung von außerschulischen Lernorten mit Bildungseinrichtungen. Konkret heißt das: Der Bauer im Dorf, der Imker- oder Heimatverein erklären Kindern ihr Wirken, und zwar vor Ort, anschaulich; die Kinder nehmen das Wissen mit in die Schule oder den Kindergarten, wo es vor- und nachgearbeitet wird. Das, was den ländlichen Raum ausmacht, wird an die jüngere Generation weitergegeben. Dank des Bildungsnetzwerkes, das die Strukturen schafft und vertieft. Projektträger dieses Netzwerkes, das 2011 durch die Kulturlandschaftsinitiative St. Wendeler Land initiiert wurde, ist seit Juli 2015 der Landkreis St. Wendel. Eine Arbeit, die vom Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz mit 255.000 Euro unterstützt wird.
„Das Geld ist auch ein Ausdruck der Wertschätzung der guten Arbeit, die hier geleistet wird“, sagt Staatssekretär Roland Krämer bei der Übergabe des Zuwendungsbescheides. Eine Arbeit, so Krämer weiter, die die kulturelle Identität erhalte und nach außen trage. „Das Bildungsnetzwerk versucht ein Stück weit das zu kompensieren, was der heutigen Jugend zunehmend abhandenkommt“, ergänzt Landrat Udo Recktenwald. Wo früher junge Menschen mit der Landwirtschaft, mit der heimischen Flora und Fauna, mit den kulturellen Besonderheiten der Heimat in Kontakt traten, ihr natürliches Umfeld bewusster wahrnahmen, werden diese früher selbstverständlichen Erfahrungen zunehmend nicht mehr gemacht. Hier setze das Bildungsnetzwerk an.
Und wird auch dank der Finanzspritze aus Saarbrücken erweitert: Alle Gemeinden im Landkreis St. Wendel, neue außerschulische Lernorte sollen erschlossen, bestehende Bürgernetzwerke verstärkt eingebunden, Lehrerfortbildung durchgeführt, der Nationalpark eingebunden werden. Viel Arbeit für Eva Henn, im Landkreis für das Bildungsnetzwerk zuständig. Doch eine Arbeit, die lohne. „Schließlich“, so Henn, „ist es eine frische und moderne Form des Heimatunterrichts, von der jedes Kind profitiert.“
Text und Bildquelle: Landkreis St. Wendel